Hallo zusammen, Herzlich willkommen in unserer Leserunde! Ihr seid Teil der Leserunde zum neuen Roman «Man vergisst nicht, wie man schwimmt» von Christian Huber - schön seid ihr mit dabei. Eure exklusiven Leseexemplare werdet ihr in den kommenden Tagen per Post erhalten. Ihr alle habt das Vergnügen, den Roman lesen zu dürfen, bevor er am 16. März offiziell in allen Buchhandlungen erscheint. Ich bin gespannt auf eure Meinungen – und bitte euch an dieser Stelle auch, keine Rezension vor dem 8. März (dem letzten Tag unserer Leserunde) zu veröffentlichen. Nächste Woche geht die Leserunde los - wie ihr seht, ist das Gespräch hiermit aber bereits geöffnet. Hier könnt ihr euch in der Zwischenzeit schon mal vorstellen, kennenlernen und austauschen, bis es nächste Woche losgeht. Insgesamt seid ihr 20 Leser:innen – alle Mitlesenden seht ihr oben aufgelistet. Was hat euch an «Man vergisst nicht, wie man schwimmt» neugierig gemacht? Lasst es die Runde doch gleich in einem Kommentar wissen. 😊 Zum Ablauf der Leserunde: Am kommenden Dienstag, 8. Februar beginnt unser gemeinsames Lesen. Die Leserunde könnt ihr euch wie ein Buchclub vorstellen – nur, dass wir uns digital hier im Gespräch treffen und austauschen. Wir lesen «Man vergisst nicht, wie man schwimmt» in mehreren Etappen und unterhalten uns hier im Chat schriftlich über Eindrücke, die Charaktere, Themen – und alles was euch zum Gelesenen auf dem Herzen liegt. In der ersten Woche, 8.-15. Februar, lesen wir TEIL 1 (S. 9-85). In der zweiten Woche, 15.-22. Februar, lesen wir TEIL 2 (S. 89-199). In der dritten Woche, 22. Februar - 1. März, lesen wir TEIL 3 (S. 203-313). In der vierten Woche, 1.-8. März, lesen wir TEIL 4 (S. 317-396). Falls wir beim Lesen merken, dass wir langsamer oder schneller vorgehen möchten, können wir das auch jederzeit problemlos anpassen. Da wir wahrscheinlich alle ein etwas unterschiedliches Lesetempo haben, beginnen wir mit unserer Diskussion zum gelesenen Abschnitt jeweils ab Freitag der Lesewoche. So vermeiden wir, dass bereits zu Beginn der Woche über Inhalte gesprochen werden, die andere der Runde vielleicht noch nicht gelesen haben. Ab Freitag könnt ihr alle Kommentare und Eindrücke fortlaufend mit der Gruppe teilen, und könnt natürlich jederzeit zum Gespräch dazustossen. Nach dem Wochenende geht es dann mit dem nächsten Leseabschnitt weiter usw. Zum Abschluss der Leserunde dürft ihr dann eure persönliche Rezension des Buches hier in der Community verfassen. Unser Gespräch findet ihr immer wieder in eurem Profil mit einem Klick auf “Private Gespräche”. Wenn ihr in der Zwischenzeit Fragen oder Inputs habt, postet diese doch am besten gleich direkt hier in einem Kommentar ins Gespräch. Ich freue mich auf unseren Austausch! Herzliche Grüsse, Fanny

Super! Ich freue mich auf die Leserunde mit euch, es ist meine zweite! Bis bald!

Christian Huber, Autor, Komponist und Musikproduzent! Bin gespannt, wie seine Bücher sind, es ist das erste, das ich von ihm lesen werde! Es ist meine 3. Leserunde, das erste Mal mit einem Autor aus dem deutschsprachigen Raum. Ich freue mich aus Lesen und den Austausch mit euch!

Hurra, ich darf auch dabei sein, welche Überraschung! Es ist meine 2. Leserunde und ich bin gespannt, kenne den Autor gar nicht. Lasse mich somit überraschen, aber freue mich enorm! Lg Konfetti

Hallo zusammen, ich bin Nico, 35 Jahre alt und ich lese extrem gerne, komme aber leider zu wenig dazu. Freue mich riesig, dass ich dabei sein darf. So wie ich das Buch auf den ersten Blick einschätze, ergibt es viel Gesprächsstoff. Es scheint aufgrund der Beschreibung genau die Art von Buch zu sein, die ich so gerne mag. Freue mich aufs lesen und den Austausch mit euch

Ich bin gespannt, meine erste Leserunde…

Ah, da freue ich mich aber riesig! Das wird meine erste Leserunde hier. Ich bin schon ein bisschen älter, aber offen für vieles.

Hallo zusammen, ich bin hier neu, es freut mich sehr, dabei zu sein, das wird meine erste Leserunde und auch mein erstes Buch des Autors. Die Beschreibung hat mich an Benedict Wells letztes Buch erinnert, ich bin nun gespannt auf diese Geschichte und auf den Schreibstil des Autors.

Fanny Hallo zusammen Das ist meine erste Leserunde, ich bin gespannt. Bin sonst in einer Lesegruppe - jetzt freue ich mich auf einen neuen Austausch. Auf bald - zur ersten Schwimmlektion. Marva

Hallo zusammen Auch ich freue mich riesig bei der Leserunde dabei zu sein! Es ist meine zweite Leserunde hier. Den Autor kenne ich nicht auch die Art der Geschichte (soweit aus der Beschreibung ersichtlich) ist für mich neu. Ich bin 41 Jahre alt und lesen ist eines meiner Lieblingshobbys 😉. Ich freue mich auf’s Lesen und den Austausch 🙂. Bis bald! Olivia

Leserunde: «Man vergisst nicht, wie man schwimmt»

Zikos

Kerstinmitzi

Bin sehr einverstanden mit dir, dass Yvonne überflüssig ist! Aber ein Ausrutscher hätte mir sehr leid getan für Krüger😢!

Fanny

Danke euch für die zahlreichen Eindrücke zum dritten Teil.

Ich stimme vielen von euren Kommentaren zu - der dritte Abschnitt und die Party lesen sich wie eine geballte Ladung, definitiv der “Peak” der Geschichte bisher. Alles scheint sich zu entladen (ausser, zum Glück, der Revolver!). Vielleicht ein bisschen eine Reizüberflutung, wie es die Party selbst auch war.

Die Atmosphäre an der Party selbst fand ich sehr treffend geschildert - kein klares Gefühl von Zeit, wenig Orientierung, kleinere Momente, Eindrücke und Geschichten, die fast unabhängig voneinander passieren und sich doch fliessend ablösen. Habt ihr die Playlist beim Lesen laut angestellt? 😉

@FionaElisa @Konfetti @Marva @melissal @Pat82 @Starmania @usum56 @xen1asbookshelf Wie habt ihr diese Szenen wahrgenommen?

Der eskalierende Streit zwischen Krüger und Viktor, wie ihr ihn auch erwähnt Zikos K_Kat Seerose ist mir von diesem dritten Teil fast am meisten nachgegangen. Auch bei Viktor scheint innerlich sehr viel los zu sein, das wir bisher weniger mitbekommen hatten (dieser Drang, dazuzugehören, die erste Liebe (?), der Frust auf Krüger. Könnt ihr Viktor nachvollziehen? Habt ihr diese Auseinandersetzung kommen sehen?

Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass Krüger in diesem dritten Teil die grösste Entwicklung in der bisherigen Geschichte macht, sich nun etwas mehr im Klaren über sich selbst zu sein scheint. Seht ihr das auch so? Welche Punkte haben eurer Meinungen dazu beigetragen?

Ich finde den Punkt, den Du Badaxy erwähnst, sehr spannend. Auf der einen Seite haben wir die “leisere” Töne und Entwicklungen der Geschichte, zwischen Krüger und Jacky, das Thema Freundschaft, dazugehören wollen, sich selbst entdecken - und im Kontrast stehen diese fast “schrille” oder mysteriöse Figuren wie der Drogenboss, der Filialleiter, die beiden Schwestern, die Steinmetzin. Wie schätzt ihr diesen Kontrast ein?

Zikos

Fanny Gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass Krüger in diesem dritten Teil die grösste Entwicklung in der bisherigen Geschichte macht, sich nun etwas mehr im Klaren über sich selbst zu sein scheint. Seht ihr das auch so? Welche Punkte haben eurer Meinungen dazu beigetragen?

Durch den Kuss von Jacky erfährt Krüger, dass er, offensichtlich genau so wie er ist, akzeptiert wird und liebenswert ist!

melissal

Fanny

Den 3. Teil fand ich wegen den X aufeinanderfolgenden Ereignissen sehr spannend und abwechslungsreich! Gleichzeitig fehlt mir ein wenig die Tiefe, da so viele unwahrscheinlich einschneidende und wichtige Dinge aufeinander passieren.. Für mich an dieser Stelle eher eine Reizüberflutung.

Die Atmosphäre an der Party fand ich passend geschildert, in etwa so fühlt man sich in der Pubertät, betrunken, an einer Homeparty ;-)

Starmania

Fanny Das ist ein spannender Punkt mit den sehr kontrastreichen Figuren. Das habe ich auch so wahrgenommen. Finde dies sehr gelungen, da die Geschichte durch dies Kontraste immer wieder Fahrt aufnimmt und dann aber auch wieder Tempo rausgenommen wird. Das finde ich sehr wohltuend.

Fand auch, dass Krüger hier im 3. Teil eine grosse Entwicklung macht. Er spürt, dass er dazugehören kann, wenn er sich mehr öffnet und seine Ängste und Sorgen beiseite schieben kann. Dass ihn Leute mögen. Gleichzeitig kommen aber immer auch die bösen Teufelchen zurück, die ihm sagen, er solle nichts machen, sich zurückziehen, den ganzen Tag im Bett bleiben etc. Wie dies wohl fast jede jugendliche Person schon mal erlebt hat.

Die Szenen der Party waren wie ein Rausch an Gefühlen und Emotionen. Toll geschildert, finde ich. Krüger ist in diesen Momenten alles egal, er lässt sich treiben, stellt phasenweise seine negativen Gedanken ein.

Pat82

Fanny ich hole die runde bald auf und gebe mein feedback

usum56

Ja, was soll ich sagen? Nachdem sich Jacky und Krüger am Ende des zweiten Teils so sanft angenähert hatten, fühlte ich mich vom dritten Teil ziemlich betrogen. Die abwehrende Haltung von Krüger konnte ich nicht gut nachvollziehen. Es scheint, er möchte gar nicht erlöst werden. Das Gefühl von wachsendem Selbstvertrauen zieht er nun aus der Aufmerksamkeit der beiden Schwestern und nicht aus der ehrlichen Zuneigung, die Jacky ihm kurz vorher offenbarte. Also wirklich! Ich war schon ein bisschen enttäuscht. Das widersprach (für mich) dem Bild, das bisher von Krüger gezeichnet wurde.

Die Party, klar, die ist übertrieben geschildert. Aber als dann auch noch eine Rampe im Wohnzimmer gebaut wird, kamen bei mir, wie bereits im zweiten Teil ab und zu, direkt Bilder aus “Die Wilden Kerle” hoch. Dort geht es um Kinder, dort passt es irgendwie. Aber hier einfach überhaupt nicht.

Die Playlist hörte ich mir einmal separat an. Nur wenige Titel sprechen mich an und deshalb ist es für mich keine Bereicherung. Die Idee finde ich aber nach wie vor gut.

Dann der Verrat von Viktor an Krüger, der Verrat von beiden an Jacky. Sehr viel auf einmal. Und nein, ich konnte die Reaktion von Viktor, seinen Frust auf Krüger, nicht verstehen. Ich sah keinen Grund dafür. Aber die Gefühle von Viktor stehen natürlich auch nicht im Mittelpunkt der Geschichte. Es ist Krügers Geschichte und Krügers Geheimnis. In diesem Punkt erfahren wir in diesem dritten Teil auch gar nichts Neues. Ausser der kurzen Erinnerung an die 5. Klasse, die Szene in der Garderobe. Da wunderte ich mich vor allem über den Lehrer, über das mangelnde Einfühlungsvermögen. Was zwar neben allen unrealistischen Elementen in der Geschichte, direkt realistisch und greifbar wirkte. Vielleicht geht es ja bei beiden Jungen um die Figur des Vaters. Wie Wut und Aggression entstehen kann, ist ja bei Krügers Vater gut beschrieben.

Erscheint mir ein bisschen wirr, was ich da geschrieben habe. Aber so waren meine Eindrücke. Zum Glück ist Krüger am Ende wieder erwacht und zur ‘Besinnung’ gekommen - Jacky mag ihn, so wie er ist. Ich hoffe nun auf leisere Töne im letzten Teil und auf eine Auflösung. Auch wenn diese, wie es von Anfang an gesagt wird, den Tod beinhaltet.

Fanny

Übrigens: Unsere Runde neigt sich langsam dem Ende zu, diese Woche starten wir nämlich bereits in die letzte Lesewoche! Wir lesen TEIL 4, ab S.317 bis zum Schluss! 📚 Auf bald!

Starmania

melissal Kannst du noch genauer schildern, wie du das meinst mit Reizüberflutung und unwahrscheinlichen Dingen? Würde mich interessieren.

Starmania

Den 3. Teil fand ich sehr emotional und ein Auf und Ab der Gefühle. Er beginnt mit der zarten Annäherung von Krüger und Jacky und endet damit, dass Krüger Jacky und Viktor verloren glaubt.

Die Partyszenen fand ich irgendwie faszinierend, sie machten mich neugierig, was noch alles passieren wird. Gleichzeitig verspürte ich aber auch ein wenig Ekel, wie sich Krüger dem gemeinen Partyvolk anbiedert, obwohl diese Rolle überhaupt nicht zu ihm passt. Der Widerspruch und die Zerrissenheit von Krüger wird sehr gut beschrieben. Er wies Jacky zurück, platzt plötzlich in diese Party hinein und will einfach nur Ablenkung. Gleichzeitig rattert es in seinem Kopf, Gefühle, die er so wohl noch nie erlebt hat, schwirren in seinem Kopf herum. Er möchte sich einfach nur vergessen an dieser Party und auf andere Gedanken. Dies kann er auf der einen Seite nicht richtig, weil er ständig an Jacky denkt und auf der anderen Seite ist er auch unsicher und fühlt sich wie ein Verlierer.

Plötzlich kommt er mit den Münch-Schwestern in Kontakt, das fand ich sehr unangenehm zu lesen. Die Schwestern sind überhaupt nicht an ihm interessiert, wollen nur die beiden Geschenke abstauben. Und Krüger möchte krampfhaft dazugehören, um jeden Preis.

Den Streit mit Viktor fand ich heftig und hätte ich so nicht erwartet. Viktor tut alles, um zur Clique rund um Nikolai und Co zu gehören und vergisst dabei die Freundschaft mit Krüger total. Und verrät dabei auch noch Jacky. Und leider schafft es Krüger nicht, aus seiner Schockstarre zu kommen. Er fokussiert sich auf den Streit mit Viktor und vergisst dabei Jacky, sodass sie abhauen kann. Da litt ich ziemlich mit.

Alles in allem fand ich den 3. Teil gefühlsmässig als eine ziemliche Achterbahnfahrt. Ich kann mich mit Krüger total identifizieren, leide total mit ihm mit. Es ist spannend, Krügers Gedankengänge zu verfolgen. Die innere Zerrissenheit. Soll er Jacky sein Geheimnis verraten? Möchte er wirklich ein Teil der Clique werden und seine Werte dadurch zu einem guten Teil verlieren?

Bin gespannt auf den 4. Teil und hoffe, dass sich alles zum Guten wendet.

melissal

Starmania

Ich schrieb ja ‚unwahrscheinlich einschneidende Dinge‘

Damit meinte ich, dass alles was im 3. Teil passiert, alle die spektakulären, aufregenden Situationen, sehr einschneidend sind und einen Menschen i.d.R. stark prägen (würden).

Mit Reizüberflutung meinte ich, dass ich es für meinen Geschmack eher zu viel Spektakuläres hintereinander fand, ich bevorzuge Geschichten / Bücher, wo weniger dieser spektakulären Situationen /Erzählstränge im Vordergrund stehen, dafür mehr in die Tiefe gegangen wird, wie die Hauptfigur damit umgeht und was dies für sie bedeutet etc.

Badaxy

Fanny Kontraste in Geschichten sind ja sehr beliebt und werden von vielen Autor:innen immer wieder verwendet. Hier haben wir einfach eine extreme Variante davon. Ich finde einige Kontraste in diesem Buch so stark, dass ich sie eben nicht mehr als ein Ganzes, sondern als verschiedene Elemente wahrnehme.

Einen gelungenen Kontrast finde ich, wie sich Krüger ganz klar Regeln aufstellt (z.B. nicht verlieben, keine Nähe suchen usw.) und sich aber gleichzeitig kopfüber in diese Verbindung mit Jacky stürzt. Oder Krüger, der sich wenig traut, eher untergeht, und Jacky, die mutig ist, auffällt und im Gedächtnis bleibt. Bei beiden Beispielen sehe ich ein Ganzes und darin zwei voneinander abhängige, aber gegensätzliche Stränge.

Bei den „schrillen“ Figuren fällt es mir allerdings schwer, einen gemeinsamen Nenner zu finden. Was verbindet Jacky, Krüger und Viktor mit dem Nazi-Ewald, Nikolaj und den Münch-Schwestern ausser, dass sie halt in diesem Buch vorkommen? Um einen Kontrast wahrnehmen zu können, muss man zuerst wissen, was sie verbindet.

FionaElisa

Mir fällt es schwer, meine Eindrücke des dritten Teils in Worte zu fassen. Einerseits erschien mir, wie vielen von euch, dieser Teil etwas überzeichnet, überladen und schrill (z.B. empfand ich die Skate-Rampe im Wohnzimmer als unrealistisch und auch unnötig für den Verlauf der Geschichte). Andererseits gelingt es Christian Huber meiner Meinung nach gut, spezielle Stimmungen zu erzeugen: zuerst dieses Gefühl eines heissen, flirrenden Sommertags, Krügers Unsicherheit, dann die verrückte Party. Das hat durchaus auch seinen Reiz und ich fand die Zusammenfassung von Fanny sehr treffend.

Fanny kein klares Gefühl von Zeit, wenig Orientierung, kleinere Momente, Eindrücke und Geschichten, die fast unabhängig voneinander passieren und sich doch fliessend ablösen

In diesem Teil wurden nochmals viele neue Handlungsstränge und Motive angerissen und ich hoffe, dass diese im letzten Teil zusammengeführt oder aufgelöst werden, denn wie Badaxy geschrieben hat, passen auch für mich einige Elemente nicht mehr oder noch nicht so ganz zusammen.

Die Entwicklung und Gedanken, die in Krüger vorgehen, finde ich im Grossen und Ganzen realistisch beschrieben. Nach der Erfahrung mit Jacky ist klar, dass er sich verändert. Jedoch ist mir an zwei, drei Stellen aufgefallen, dass er - trotz Unsicherheit - seine eigene Position in der Situation selbst ziemlich rational reflektieren kann. In meinen Jugendjahren (die noch nicht allzu lange her sind) habe ich das nicht unbedingt so erfahren - oft konnte das eigene Verhalten doch erst im Nachhinein klar und objektiv reflektiert werden. Ist das noch jemandem aufgefallen? Natürlich kann es auch Charaktersache sein, Krüger scheint ja ein sehr überlegter Mensch zu sein.

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FionaElisa Jedoch ist mir an zwei, drei Stellen aufgefallen, dass er - trotz Unsicherheit - seine eigene Position in der Situation selbst ziemlich rational reflektieren kann. In meinen Jugendjahren (die noch nicht allzu lange her sind) habe ich das nicht unbedingt so erfahren - oft konnte das eigene Verhalten doch erst im Nachhinein klar und objektiv reflektiert werden. Ist das noch jemandem aufgefallen?

Findest du noch eine oder zwei dieser Textstellen, wo dir das aufgefallen ist? Ich hatte beim Lesen ein paar Mal den Eindruck, dass die Erzählperspektive (der erwachsene oder ältere Krüger/Pascal erzählt aus seiner Erinnerung, wie es dem 15-jährigen Krüger/Pascal an diesem letzten Sommertag ergangen ist) teilweise stark gefärbt war vom Blickwinkel aus dem erwachsenen Ich auf das jugendliche Ich von Krüger. Vielleicht lässt das den jugendlichen Krüger manchmal noch etwas rationaler erscheinen? Und am Ende gibt es ja eine Stelle, wo es umgekehrt der Fall ist (mit der in Gedanken durchgespielten Nachricht an Viktor und seiner Antwort).

FionaElisa

nofilter Ich hatte beim Lesen ein paar Mal den Eindruck, dass die Erzählperspektive (der erwachsene oder ältere Krüger/Pascal erzählt aus seiner Erinnerung, wie es dem 15-jährigen Krüger/Pascal an diesem letzten Sommertag ergangen ist) teilweise stark gefärbt war vom Blickwinkel aus dem erwachsenen Ich auf das jugendliche Ich von Krüger. Vielleicht lässt das den jugendlichen Krüger manchmal noch etwas rationaler erscheinen?

Eine genaue Textstelle finde ich gerade nicht mehr, aber es ist mir vor allem bei der Partyszene aufgefallen – vielleicht hat das meinen Eindruck verstärkt. Dieses reflektierte Einordnen des eigenen Handelns passt für mich einfach nicht wirklich zu einer Party, noch dazu, wenn sie so wild beschrieben wird wie hier. Aber deinen Einwand finde ich plausibel, die Geschichte wird ja vom erwachsenen Pascal erzählt und ist daher sicher von seinem heutigen Stand beeinflusst.

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Ja, was nun. Ich bin noch etwas uneinig, was mein Schlussfazit ist. Ist es wirklich eine leichte, spielerische Erzählung von dem einen Tag der Jugendzeit, der alles veränderte? Oder ist es eine zu lange und mit zu vielen unnötigen Details in die Länge gezogene Einleitung für die eigentliche Geschichte, die dann am Ende nicht kommt?

Der vierte Teil steht in einigen Sequenzen dem übertriebenen “Action-Unterhaltungsbeigeschmack” in nichts nach. Bin gespannt, wie das diejenigen von euch finden, für die schon die Partyschilderungen unglaubwürdig waren. Eine 10-Meter-Klippe, von der man unbeschadet in den Fluss springen kann, die also nicht sehr hoch und trotzdem ein Aussichtspunkt mit Denkmal-Statue ist, von der aus aber niemand das sehr nahe gelegene Cannabisfeld je entdeckte? Oder die perfekt orchestrierte Gasexplosion während eines Gewitters in der Nacht? Der Tod, der dann doch keiner ist?

Was ich mag sind die vielen losen Enden, die im 4. Teil und im Heute zusammenkommen. Vieles macht Sinn, die Erzählung wirkt nachvollziehbar und spannend genug, damit ich das Buch gerne zu Ende lesen wollte. Die Geschichte vom Jungen und dem Moloch ist gut geschildert und eingebaut und führt zu einer weiteren wichtigen Schlüsselszene zwischen Pascal und Jacky (und ist die Katharsis für Pascal).

Eher seltsam fand ich die Nachricht von Jacky auf dem Foto. Dieses Handy klingelt in 15 Jahren? Von einer Jugendlichen, die das Leben am Schopf packt? Und dann ist es Pascal nicht wichtig genug, daran zu denken, obwohl er versucht hat, sie zu finden, und sein Herz einen Sprung macht, als er sie schlussendlich wieder entdeckt? Am Ende im Teil “Heute” werde ich das Gefühl nicht los, dass die Geschichte, die mit diesem einen Sommertag in der Jugend begann und so den Bogen zum Start des Buches und der Erzählperspektive schliesst, dann gar nicht erzählt wird. Und trotzdem mag ich das Buch irgendwie, es ist nicht grandios, aber auch nicht schlecht.

Zikos

Der 4. Teil birgt viel Spannung und bringt (endlich) einiges an Klärung! Er beinhaltet sehr emotionale, erlösende Momente. Leider gibt es auch in diesem Teil wiederum eine sehr unrealistische, überzeichnete Passage: Das Geschehen rund um die Flucht aus der Plantage.

Des weitern hätte ich es als stimmiger empfunden, wenn das Buch mit der Nachricht von Jacky auf der Rückseite des Fotos geendet hätte. Das Kapitel „Heute“ bringt für mich wenig zusätzlich Klärendes von Interesse, dafür erscheinen plötzlich Personen, die bis anhin Hintergrundfunktionen innehatten oder ganz neu sind. Und leider wird damit der Rahmen des 31.8.99 gesprengt!

Mit diversen Fragezeichen zur Fortsetzung müssen wir wohl leben.

Ich bin auch etwas irritiert, dass der Todesfall, der bereits im Klappentext erwähnt wird, erst ca. 20 Jahre nach dem 31.8.99 stattfindet! Oder habe ich etwas überlesen/falsch verstanden?

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Zikos Ich bin auch etwas irritiert, dass der Todesfall, der bereits im Klappentext erwähnt wird, erst ca. 20 Jahre nach dem 31.8.99 stattfindet! Oder habe ich etwas überlesen/falsch verstanden?

Ah, du meinst es ist der Tod des Vaters gemeint? Spannend😅 Ich dachte, er habe damit den Herzstillstand von Pascal als Tod bezeichnet, weil sein Herz zehn Sekunden lang nicht schlug.

Olivia80

Hallo zusammen,

gerne schreibe ich meine Eindrücke zum 4. und letzten Teil der Geschichte. In vielem kann ich meinen Vorschreiber/innen zustimmen. Einerseits empfand ich in diesem Teil die Szene/den Schlussteil in der Plantage als teilweise überzeichnet. Vielleicht wollte der Autor damit einfach sowas wie eine Schluss-Spannung aufbauen?

Zikos Ich bin auch etwas irritiert, dass der Todesfall, der bereits im Klappentext erwähnt wird, erst ca. 20 Jahre nach dem 31.8.99 stattfindet! Oder habe ich etwas überlesen/falsch verstanden?

Das habe ich auch so verstanden wie du. Ich habe mir dann auch überlegt, ob ich bezüglich des Todesfalles etwas verpasst/überlesen habe oder ob damit wirklich der Todesfall von Krügers Vater viele Jahre später gemeint ist (der ja erst im Teil “Heute” erzählt/erwähnt wird).

Im letzten Teil werden einige der losen Enden aus den vorherigen Teilen aufgelöst. Besonders gefallen hat mir da wie Krügers Geheimnis gelüftet wird (in Form der von ihm verfassten Geschichte, die er Jacky vorliest). Auch auf die Frage warum er sich nicht verlieben darf, hat es eine Antwort gegeben, welche mir im Gesamtzusammenhang der Geschichte sehr gut gefallen hat. Diese/seine Unsicherheit, wodurch er für sich die “Regel” aufstellt sich nicht verlieben zu dürfen hat einen tieferen Grund. Damit wurde aus meiner Sicht eine Tiefe der Geschichte erzählt, was im Rest der Geschichte nicht so vorkommt. Was jedoch für mich kein negativer Aspekt ist, da das Buch/die Geschichte als Ganzes unterhaltsam und leicht lesbar ist.

Der Abschluss der Geschichte mit offenem Ende im Abschnitt “Heute” hat mir nicht so gut gefallen. Das aber wahrscheinlich auch einfach darum, da ich lieber Geschichten/Bücher lese wo am Schluss alles geklärt ist und man als Leser/in nicht mit Fragen zurückbleibt, respektive man sich das Ende selber denken/vorstellen muss.

Gesamthaft hat mir das Buch gut gefallen. Ich habe mich jede Woche aufs Weiterlesen gefreut und war gespannt wie es weitergeht. Auch fand ich es schön, dieses Buch in einer Leserunde zu lesen, da ich ohne die Struktur hier dieses (für mich neue) Genere wahrscheinlich nicht einfach entdeckt hätte. Es hat mir Spass gemacht meinen Lesehorizont auf diese Weise zu erweitern. 🙂

Zikos

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Ja deine Interpretation ist stimmiger! Aber wenn es ein „Beinahetodesfall“ ist, sollte es meines Erachtens nicht so stark gewichtet und im Klappentext erwähnt werden!

Fanny

Hallo ihr Lieben - so, unser letzte Diskussionsfreitag! Wir erreichen das Ende des Romans - was war nach dem Lesen der letzten Seite eure erste Reaktion/euer erstes Gefühl? Ich finde, dieses erste Bauchgefühl sagt immer sehr viel aus, wie man ein Buch aufgenommen hat.

Viele Stränge finden in diesem letzten Teil zusammen, viele Punkte werden aufgelöst - unter anderem Krügers Geheimnis. Seine Geschichte “Der Junge und der Moloch” definitiv eine Schlüsselszene, die mich beim Lesen sehr mitgenommen hat (mit Krügers anderen Geschichten konnte ich mich nicht immer ganz anfreunden, diese hier ging mir aber sehr nahe). Wie habt ihr diese erlebt?

Bei der Erklärung zum Spitznamen “Krüger” und “Freddy Krüger” ist mir das Ganze mit den Verbrennungen dann wie Schuppen von den Augen gefallen, hatte die Verbindung beim Lesen aber überhaupt nicht gemacht. Hatte da jemand von euch eine Vermutung?

@Zikos @Olivia80 Ihr sprecht den Todesfall an, der im Klappentext erwähnt wird (“die Geschichte… eines Todes”). Ich hatte mir auch überlegt, welcher Tod hier gemeint ist - Pascals Vater in “Heute”, oder Pascals Herzstillstand durch die Pistole an jenem Tag im August. Oder vielleicht bezieht es sich auch auf beides? @Alle, was ist eure Einschätzung?

Schon vor der Flucht auf der Plantage und dem Pistolenschuss hatte ich aber das Gefühl, dass Pascal auf eine Art “wiedergeboren” wird - durch das Offenlegen seines Traumas und den Sprung ins Wasser. Oder vielleicht streift er “Krüger” (schambehaftet) dadurch endlich ab und kann mehr zu Pascal werden/wachsen (auch beim Namen wieder unser Thema “zwei Seiten” und Gegensatz)? Jacky nennt ihn ab diesem Zeitpunkt nur noch “Pascal”. Was meint ihr? Diese auflösende und ehrliche Szene zwischen Pascal und Jacky fand ich eine der berührendsten der Geschichte. Schaut ihr auf eine Lieblingsszene im Buch zurück, die euch nach gegangen ist?

Apropos ins Wasser springen: Ich möchte auch gerne nochmals auf den Titel zu sprechen kommen, der ja auch in diesem vierten Teil eins zu eins aufgenommen wird, im Dialog zwischen Krüger und Jacky. Was bedeutet dieser Titel nun für euch, nach Abschluss der Geschichte? Wie interpretiert ihr in, ist er für euch treffend gewählt?

Und abschliessend bin ich gespannt auf euren Input zum letzten Teil “Heute”, in dem wir den erwachsenen Pascal kennen lernen. Der Roman bricht somit aus dem bisherigen Handlungsspielraum aus und eröffnet die Möglichkeit, dass Pascal und Jacky wieder zusammentreffen. Wie hat euch dieser Teil und das leicht offene Ende gefallen?

Zikos

Fanny Schaut ihr auf eine Lieblingsszene im Buch zurück, die euch nach gegangen ist?

Auch für mich ist diese Szene die wohl berührendste dieses Romans. Jacky sagt dort u.a., „aber in jeder Geschichte muss auch etwas von uns selbst stecken. Unsere Erfahrung.“(S.333) Da kommt mir unwillkürlich die Frage, was von dieser Geschichte Christian Huber wohl aus eigener Erfahrung geschrieben hat.

Zikos

Fanny Was bedeutet dieser Titel nun für euch, nach Abschluss der Geschichte? Wie interpretiert ihr in, ist er für euch treffend gewählt?

Den Titel finde ich hervorragend gewählt. Er ist durchs ganze Buch hindurch „spürbar“ und am Schluss wird er zur Realität. Er strahlt zudem etwas sehr Hoffnungsvolles und Positives aus. Würde er lauten „ Der Sprung ins kalte Wasser“ wäre dem bei weitem nicht so.

Zikos

Fanny Ihr sprecht den Todesfall an, der im Klappentext erwähnt wird (“die Geschichte… eines Todes”).

Ich habe plötzlich die Idee, dass es sich um Krügers Tod handelt und er ab jetzt definitiv wieder Pascal sein wird.

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Fanny Was bedeutet dieser Titel nun für euch, nach Abschluss der Geschichte? Wie interpretiert ihr in, ist er für euch treffend gewählt?

Ich finde den Titel wie Zikos wirklich gut gewählt. Er macht neugierig, klingt nicht abgedroschen und passt auf verschiedenste Arten absolut zur Geschichte.

Bezüglich Titel bzw. Cover und Buchgestaltung habe ich noch eine Frage: Auf dem Cover ist ja der orange Kreis. Ich bin davon ausgegangen, dass er entweder die Sonne (passend zum Sommer und Pascals Leidenschaft, dem Schwimmen) oder den Vollmond (passend zum 4. Teil und der Schlüsselszene bei Vollmondlicht mit dem Sprung in den Fluss (und auch im Sinne der Entwicklung von Pascal, dem Loslassen alter Geschichten)) repräsentiert.

Dieses grafische Element wird im Buch auf den Trennerseiten zu den Teilen unterschiedlich aufgenommen: Bei Teil 1 angeschnitten und etwas weiter unten, bei Teil 2 weiter oben und komplett abgebildet, dann beim 3. und 4. Teil fehlt er gänzlich und beim Abschlussteil steht “Heute” in diesem Kreis. Hat jemand eine Vermutung, was damit veranschaulicht werden soll? Ich dachte an Pascals Entwicklung, aber das passt nicht. Dann effektiv an den Verlauf von Sonn oder Mond über diesen Tag hinweg, aber das passt auch nicht. Hat jemand eine Idee? Ich bin jetzt einfach mal davon ausgegangen, dass es kein “Zufall” ist 😉

Badaxy

Krüger… Dass ich die Verbindung zum Freddy da nicht schon vorher hergestellt habe, haha. Wow. Da ging es mir ähnlich wie dir @Fanny

Buch ist fertig, alles gelesen. Der Schluss beantwortete doch einige Fragen, die Stelle mit Pascal und Jacky fand ich sehr schön, das Gespräch, der Sprung ins Wasser. Toll! Dann wurde es wieder etwas wild. Dass ein Betrunkener, der kaum stehen kann und vermutlich noch nie eine Pistole in den Händen gehalten hatte, bei einem von zwei Schüssen trifft, ist wirklich ein unglücklicher Zufall. Auch der von Seite 1 an angekündigter Tod war jetzt für mich etwas enttäuschend. Und zwar nicht, weil niemand wirklich gestorben ist, sondern weil die Erklärung zu diesem Totenschein gefühlt in zwei Sätzen abgehandelt wird (ich gehe übrigens auch davon aus, dass das der angekündigte Tod war).

Ich weiss noch nicht, wie mir der Schluss gefällt, dieser Zeitsprung ins Jetzt. Irgendwie gut, irgendwie aber auch nicht. Ich glaube, ich hatte es einfach nicht erwartet. Wie @Zikos hat mir dieser Schluss auch zu wenig Mehrwert geboten.

Was man dem Buch aber zugutehalten muss, es liest sich sehr gut, was ja die meisten hier auch immer wieder betont haben. Vieles an dem Buch gefällt mir, trotzdem wird mir die Geschichte zu bunt. Ohne diese übertriebenen Elemente, hätte ich vermutlich gedacht, diese Geschichte ist dem Autor evtl. wirklich so passiert (auch wegen dem Zitat, das Zikos hier erwähnt hat). So blieb es für mich halt einfach eine Geschichte, erfunden und ausgeschmückt.

Titel finde ich super, auch dass Jacky ihn ausspricht. Allgemein finde ich die Verbindung zwischen Jacky und Pascal wirklich schön und sehr gut geschrieben. Alles andere lenkt bloss davon ab.

So abschliessend: Ich finde das Buch okay, richtig überzeugen konnte es mich aber nicht. Ich würde es jetzt eher in den Kategorien «Ab 14» oder «All Age» platzieren. Einfach weil es ein jüngeres Publikum vielleicht doch besser anspricht. Ferienlektüre, Buch für zwischendurch, das passt.

Ich finde es aber wirklich toll, dass ich bei dieser Leserunde dabei sein, das Buch schon so früh lesen und meinen Senf dazugeben durfte. Es hat wirklich Spass gemacht. Merci!

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