Ich war ebenfalls rasch mit dem zweiten Teil durch und fand es spannend, dass wir jetzt Einblicke in das Leben aller Frauen bis auf Jeonghyo erhalten haben. Das wird sich im dritten Teil sicher ändern. Schliesslich geht es ja um ihr Babywunder.
Soras Kapitel fand ich interessant. Hier gewann ich nochmals einen andere Perspektive auf den Kinderwunsch. Sora hat den Kinderwunsch unabhängig vom Partner und trennte sich von ihrem Freund, weil sie mit ihm keine Zukunft sah. Jedoch erst als sie realisierte, dass sie nicht nur mit ihm Kinder haben kann. Sie möchte die Chance auf Kinder in der Zukunft haben und hat deshalb begonnen, ihre Eizellen einzufrieren. Das war für mich eine reflektierte und plausible Entscheidung. Es haben nicht alle Frauen den richtigen Partner an ihrer Seite, wenn sie sich Kinder wünschen. Sora möchte sich selbst Zeit geben, aber den biologischen Rhythmus etwas verzögern durch die Eizellenentnahme. Hierzu muss gesagt werden, dass sich die kostspielige Behandlung nicht alle Frauen leisten können.
Unhas Perspektive fand ich vor allem ihres Berufs wegen spannend. Sie sieht in ihrer Arbeit viele tragische Schicksale von Kindern und Eltern, die ihr Sorgerecht vernachlässigen oder missbrauchen. Folglich weiss Unha, was sie ihren Kindern keinenfalls zumuten will. Auch wenn ihr Kinderwunsch vor allem aus Einsamkeit herrührt.
Obwohl Hyekyoung ebenfalls ein eigenes Kapitel hat, bin ich mit ihr nicht viel wärmer geworden. Die taffe Anwältin leidet privat unter der Passivität ihres Mannes, der zudem ein Muttersöhnchen ist.
Insgesamt war ich vom zeitlichen Geschehen manchmal etwas verwirrt. Teilweise wurde mir erst nach ein paar Seiten bewusst, dass die Handlung wieder in der Vergangenheit spielt. Das war vor allem dort der Fall, als sich die Frauen im Hotelzimmer trafen. Da ich praktisch seit Beginn des Buches auf die Party anlässlich des Neugeborenen von Jeonghyo warte, ging ich irrtümlicherweise von diesem Zusammentreffen aus.
Gerade jetzt wurde ein Baby aus einer Klinik entführt und das macht Schlagzeilen. Kann das ein Zufall sein? Unha deutet zumindest eine Vermutung an, die ich auch hatte. Ich bleibe gespannt auf die weitere Lektüre.