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Zikos

  • Beitritt 5. Nov 2020
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  • 21826 Punkte
  • Lese seit meiner kürzlichen Pensionierung vermehrt. Dabei gefallen mir v.a. Romane mit einem biografischen oder geschichtlichen Hintergrund wie z.B. Jacob beschliesst zu lieben (Florescu) oder die Bücher von Monika Helfer sowie zeitgenössische Schweizer Autoren.

  • Über das Buch „The last sunrise“ von Anna Todd würde ich mich sehr freuen!

  • Schön wär’s dabei zu sein!👍

  • Die Thematik des Romans von Nick Fuller Goggins ist die drohende Zerstörung unseres Planeten durch  menschliche Misswirtschaft und Habgier. Um die Welt zu retten,  formiert sich eine Bewegung, der es  mit sehr viel Engagement  und enormem Effort gelingt, die totale Umweltzerstörung in letzter Minute aufzuhalten. Larch und Kristina sind Teil dieser Bewegung. Ihr Leben vor der Katastrophe, ihre Schicksalsschläge und daraus folgend ihre Motivation für Einsätze zur Rettung der Welt ist die Grundlage des Buches. Die Handlungen spielen in verschiedenen Zeitebenen: Die Jugendzeit, die aktive  Zeit im Dienst der Bewegung und als Gegenwart die Zeitebene ihrer  15 jährigen Tochter.  Eine wichtige Rolle spielt der Tag Null. Es ist der Tag, an dem in der unmittelbaren Vergangenheit die Netto Null Emissionsgrenze erreicht worden ist und der jedes Jahr gefeiert wird.

    Obwohl  es sich um einen Science Fiction Roman handelt, ist die Handlung stets gut nachvollziehbar,  nicht zuletzt, wegen der verschiedenen Zeitebenen und weil die Umweltbelastung auch für uns  ein grosses Thema geworden ist.  Bei der futuristischen Herangehensweise zur Lösung des Problems kommt die Science Fiction zum Tragen.

  • Den dritten Teil habe ich sehr schnell gelesen; er brachte viel Spannung mit sich durch die Flucht von Emi und die Neuorientierung der Familie! Die Schilderung der Flucht erscheint mir etwas zu unrealistisch. Den Teil „Danach“ finde ich überflüssig. Ich hätte ein Ende bereits im Hangar vorgezogen.

    Interessant finde ich die diametral unterschiedlichen Denkweisen von Larch und Kristina, obwohl beide einst vom selben Standpunkt aus gestartet sind! Doch spätestens ab Tag Null wird es deutlich: Während für Larch  nun alles vorbei ist, sagt Kristine, dass dies der Anfang sei! Sie will weiterkämpfen und sich wohl in ihrem Innersten für ihre verstorbene Familie rächen. Diese unterschiedlichen Einstellungen prägen das Handeln und Denken der beiden ab Tag Null. Sehr deutlich kommt es in der Erziehung von Emi zum Ausdruck. Während Larch Emi beschützen will, bereitet sie Kristina auf das Alleingelassen werden vor. Kristinas Selbstverwirklichung geht auf Kosten ihrer Ehe und ihrer Tochter.

    Alles in allem hat mich der Roman mehr gefesselt als erwartet! Ich konnte die Science Fiction Anteile überwiegend gut nachvollziehen, und sowohl die Problematik der grossen Krise wie auch Familien- und Erziehungsprobleme sind leider auch in unserer Realität bekannt.

    Woraus ich nicht schlüssig werde, ist die persönliche Einstellung des Autors zur Rettung der Welt. Am Ende des Romans geht es der Umwelt zwar besser, aber den einzelnen Menschen kaum. Der Kampf geht im Untergrund weiter und hat an Aggressivität zugenommen, die Ehe scheint gescheitert, die Essstörung von Emi geht weiter, überall lauert Gefahr.

    Welches ist die Message, die der Autor mit diesem Roman rüberbringen will? Wie weit darf/soll/kann oder gar muss Umweltschutz gehen?

    • Fanny

      Warum werden meine Beiträge mit „ehem. Benutzer“ übertitelt und nicht mit ZIKOS? Und neuestens kommt noch hinzu, dass auch eine andere Teilnehmerin so betitelt wird!?

    • Der 2. Teil war grösstenteils sehr spannend. Kurzfristig überforderten mich Schilderungen der Welt nach Tag Null. Dank der kurzen Kapitel und der wechselnden Erzählperspektiven blieb die Motivation zum Weiterlesen bestehen. Durch realitätsnähere Situationen wurde ich wieder abgeholt. Der Schreibstil von Nick Googins sagt mir zu. Es ist interessant, wie es ihm gelingt, die Geschichte von Kristina indirekt durch Interviews mit Emi zu erzählen.

      Larch, der während seiner Übergangszeit  so viele schwierige Extremsituationen gemeistert hat, scheint im Team besser zu funktionieren als alleine mit einer pubertierenden Tochter! Auch Kristina zieht es immer wieder zu ihren Leuten, sodass sie freiwillig Extraktionsdienst macht. Beide scheinen zu Teamplayern geworden zu sein. Leider funktionieren sie nicht optimal zusammen im gemeinsamen Familienteam.

      Interessant sind die diversen Zweifel, die immer mal wieder aufkommen bei den Einsätzen für den grossen Übergang bis hin zu den Streiks: Arbeiten wir für unsere Zukunft oder für die der Weltzerstörer? Bringt das grosse U etwas, oder will man damit nur die Wallstreet retten? Rettung leer stehender Luxuswohnungen versus Flüchtlingcamps.

      Ich bin gespannt wie der Roman enden wird, es ist noch vieles ungeklärt! Werden die drei als Familie wieder zusammenfinden und die Essstörung von Emi ein Ende finden?

      • nofilter hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      • SnoX gefällt das.
      • nofilter

        Wollte gerne mal ein Science Fiction Werk lesen, trotz wenig Begeisterung für diesen Genre bis anhin. Da war für mich das Lesen in einer Leserunde mit Austausch ideal! Und ich bereue es definitiv nicht!

      • Der Einstieg in diese Science Fiction-Lektüre ist mir als Neuling auf diesem Gebiet relativ leicht gefallen. Da der Zustand kurz vor und anfangs der grossen Krise durchaus gewisse Parallelen zu unserer heutigen Weltsituation aufweist  (Waldbrände, Überschwemmungen, Aussterben von Tierarten, etc.),  wirkt der Roman im Teil 1 unserer Runde immer wieder recht wirklichkeitsnah und lässt sich auch deshalb gut lesen. Durch das kontinuierliche Switchen in die Jugendzeit von Larch und seltener auch Kristina bleibt dieser Realitätsbezug bestehen. Diese Sequenzen lesen sich dann auch wesentlich einfacher als solche mit der echten Science Fiction-Thematik wie das „Halb-Erde-Biom“.

        Ich frage mich, was der Autor mit der Essstörung von Emi aussagen will. Ist es die Veranschaulichung, welche Auswirkungen der Druck einer total entflammten, fanatischen Mutter haben kann? Was denkt ihr darüber? 

        • Habe das Buch soeben erhalten! Ich bin gespannt und freue mich auf den Lesestart morgen! Science fiction ist gewöhnlich nicht mein Genre umso größer die Spannung! Ich bin froh, dass ich das Buch gemeinsam mit euch lesen werde und dadurch die Möglichkeit besteht, Kommentare von Personen, die vertrauter sind mit dieser Art Lektüre zu lesen!

        • Auch mir hat der Austausch in der Runde Spass gemacht und somit wurde die mässig überzeugende Lektüre aufgewertet! Bis zum nächsten Mal!

        • Susie Yang zeigt in ihrem Debütroman, die Schwierigkeiten eines chinesischen Mädchens auf, das im Alter von 5 Jahren zu seiner vor Kurzem nach Amerika ausgewanderten Familie stösst. Sie schildert Ivy‘s unerbitterlichen Kampf, sich in einer völlig neuen Welt zurechtzufinden mit dem Ziel, in der amerikanischen Gesellschaft Fuss zu fassen und Akzeptanz zu finden. Die chinesische Familie und deren Erziehungsstil passen da nur schwerlich dazu und sind diesbezüglich kaum förderlich.

          Mit extremer Willenskraft und teilweise verwerflichen Methoden kommt sie ihrem Ziel näher und findet Aufnahme in ihrer amerikanischen Traumfamilie. Ivy verkommt je länger je mehr zu einer ambivalenten und facettenreichen Person. Sie lässt sich von ihren Wünschen und Bedürfnissen leiten, moralischen Bedenken geht sie aus dem Weg.

           Aber es ist nicht alles Gold, was glänzt - in der amerikanischen Familie lauern Geheimnisse. Diese Tatsache macht den Roman spannend und gut lesbar mit schwankender Sympathie und Antipathie den Hauptfiguren gegenüber.

        • Der 3. Teil ist spannend und liest sich ebenfalls recht gut, auch wenn er gespickt bis überladen ist mit Ereignissen an den verschiedenen „Fronten“. Weniger wäre meines Erachtens mehr gewesen, denn einige Geschehnisse verkomplizieren den Lesefluss und sind für die Geschichte von Ivy  durchaus verzichtbar. (Unfall von Grossmutter, Sekretärin von Familie Lin, Liebschaft von Andrea, etc.).

          Ivy hat schlussendlich ihr langersehntes Ziel auf skrupellose Art erreicht. Richtig glücklich dabei ist weder sie noch Gideon. „Ihre Ehe basiert auf Akzeptanz und Bewunderung, Erwartungen und Bedingungen existieren nicht“. Ob das auf die Länge gut geht, bleibe dahingestellt. Das Einzige, was Ivy eine gewisse Ruhe verspüren lässt, ist ihre Erkenntnis, dass sie im Hintergrund stets ihre Ursprungsfamilie hat, die ihr niemand nehmen kann. Und genau aus dieser Familie wollte sie einst ausbrechen um in der gehobeneren, amerikanischen Gesellschaft Fuss zu fassen und Akzeptanz zu finden!

          Am Schluss bleiben für alle Beteiligten und selbst für den Leser sehr viele Fragen ungeklärt. Ivy wird immer in der Ungewissheit darüber leben, wer ihre Wahrheit kennt und welches die Geheimnisse der Familie Speyer sind. Ich hätte mir etwas mehr Klärung gewünscht!

          Den Buchtitel finde ich nur bedingt treffend gewählt, da Ivy definitiv nur eine von vielen ist, die lügt und verheimlicht! Sympathien zu einer der Personen entstehen daher kaum oder nur temporär!

        • DrQuinzel

          Wie genau meinst du das mit der Geschäftspartnerschaft?

          • DrQuinzel hat auf diesen Beitrag geantwortet.
          • Obwohl ich auch den 2. Teil interessiert und mit Spannung gelesen habe, hat er mich bei Weitem weniger angesprochen als der erste! Zu realitätsfremd erscheinen mir diverse Begebenheiten:  Ausgerechnet Roux und Sylvia präsentieren sich als Liebespaar; Gideon ist so unnahbar, dass Ivy aufs  Beenden der Beziehung eingestellt ist, als er ihr den Heiratsantrag macht; Poppy organisiert das ganze Hochzeitsfest im Alleingang, während erwartet wird, dass das Brautpaar für die Finanzen aufkommen wird; Austin der junge Mann weint sich bei der fremden Poppy aus und wirkt danach viel gelöster. Und dann diese Wankelmütigkeit von Ivy, die eigentlich gerne mit Gideon zusammen wäre, sobald sie aber erkennt, dass er ihr nicht das gibt, was sie bräuchte, switcht sie schnell zu Roux um sich für einige Stunden zu befriedigen. Sie wird mir je länger je unsympathischer!

            Ich bin gespannt, wie es euch ergangen ist! Ich bin aber auch gespannt, wie sich der 3. Teil entwickeln wird, einerseits der Ablauf Geschichte  und andererseits ob ich mich nochmals so in den Bann gezogen fühlen werde wie bei Teil 1.

            • Swifty03

              Ja das mit dem vielen Sex und der nie erwähnten Verhütung ist mir auch aufgefallen! Ist etwas irritierend und wenig realistisch! Oder wir werden noch eines Besseren belehrt werden 😱!

            • DrQuinzel

              Ich möchte statt die Charakteren der beiden Jungs die jeweilige Art der Beziehung mit Ivy anschauen: Mit Roux ist alles viel spontaner. Ivy kann sich selbst sein und bei Bedarf sogar Trost finden. Es hat sehr viel Ehrlichkeit Platz.

              Mit Gideon ist die Situation viel gesitteter, steifer und künstlicher. Das kommt wohl dem Traumdenken von Ivy näher, entspricht aber überhaupt nicht ihrem wirklichen Charakter.