Die Beschreibung des Buches hat sofort mein Interesse geweckt. Ein Fantasy Buch, bei welchem es um einen Konflikt zwischen zwei Seiten geht und man als Leser doch so einiges an spannende Geschehnisse und Handlungen erwarten kann? Da bin ich sofort dabei. Und dann ist die Autorin in diesem Teil gar nie auf den Konflikt eingegangen. Die Hauptfiguren sind für mich beide zwei typische 0815 Figuren. Nyra ist eine versteckte Prinzessin, woran ich das “Versteckte” jedoch nicht ganz verstehe. Und Dacre ist der eiskalte Mit-Anführer der Rebellen, welcher im Grunde genommen doch nur eine laufende Red Flag ist. Er widerspricht sich selbst und seiner Einstellung, welche im Buch beschrieben wird, durch seine Handlungen Nyra gegenüber schon von der ersten Begegnung an, und verwirrt dadurch nur. Somit ist für mich die Beziehung zwischen den beiden auch nicht fesselnd. Diese war mit unter einer der schwächstem Punkte in diesem Buch. Das höchster der Gefühle war die körperliche Anziehung, ansonsten gab es zwischen Nyra und Dacre überhaupt keine Verbindung. Dies bringt mich zum nächsten Punkt, dass die Beschreibungen bei den erotischen Szenen für mich auf eine Art unangenehm sind. Die Kombination aus deutschen und englischen Worten war für mich mühsam zu lesen. Man sollte sich auf eine Sprache konzentrieren und dabeibleiben. Diese Szenen waren für mich dadurch mehr als nur Stolpersteine während dem Lesen. All diese Punkte geben der Geschichte leider keine gute Basis, vor allem in Anbetracht dessen, worauf das Buch beworben wird. Diese eher schwachen Punkte machen den grössten Teil des Buches aus. Für mich persönlich hat die Grundidee, welche im Klapptext beschrieben wird, anfangs sehr vielversprechend gewirkt und es gäbe so viele Möglichkeiten, wie man dies spannend ausbauen kann, jedoch fehlt in diesem Buch die Tiefe. Die Idee, dass der König die Magie als Zahlungsmittel verwendet ist spannend, jedoch wird das nur angeschnitten und nicht vertieft. Die Beschreibung der Welt ist ebenfalls gut, aber leider doch auch eher oberflächlich. Das Königreich wie auch die verborgene Stadt haben viel Potenzial, jedoch fehlt mir persönlich doch so einiges an den Ecken und Kanten. Von den Nebenfiguren bin ich super begeistert, und doch kam es mir im Laufe des Lesens so vor, dass diese nur eingebaut wurden, wenn man schon fast wieder vergessen hat, dass diese ja auch noch existieren. Ideen wären reichlich vorhanden, denn die Autorin hat immer mal wieder einen Einblick erhaschen lassen, umgesetzt jedoch wurden sie wie bereits erwähnt eher sporadisch und oberflächlich. In der Geschichte und in den Figuren sehe ich persönlich grosses Potenzial, was in meinen Augen jedoch nicht eingebaut wurde. Aber trotz allem ist das Buch super angenehm für zwischendurch zum Lesen, solange man weiss, worauf man sich einlässt. Der Schreibstil der Autorin liest sich sehr fliessend und es ist trotz dem, dass es ein Fantasy Buch ist, sehr verständlich geschrieben. Für jemanden, der gerne ins Genre Fantasy einsteigen möchte, aber mit dem Weltenaufbau von anderen grossen Autor*innen anfangs überfordert ist, empfinde ich dieses Buch für einen super Einstieg. Ich persönlich habe noch Hoffnung, dass der zweite Teil doch noch die fehlende Tiefe der Geschichte hervorhebt.