Inhalt
Nica kommt mit 5 Jahren ins Waisenhaus, weil ihre Eltern bei einem Unfall verstarben. Anstatt Geborgenheit und Schutz findet sie dort Angst und Schrecken, verbunden mit der Geschichte des Tränenmachers. Für Nicas sanftes Wesen beinahe zu viel.
Mit 17 Jahren kommt sie zu einer Pflegefamilie, womit ihr größter Wunsch in Erfüllung geht. Wäre da nicht Rigel, jener Junge, der sie während der gesamten Zeit im Heim gepiesackt hat und ebenfalls von den Mulligans ausgewählt wird.
In dem Buch finden sich zwei Erzählperspektiven. Nica übernimmt dabei den Hauptanteil der Sichtweise als Ich-Erzähler und Rigel den restlichen Part.
Meinung
Es war für mich anfangs ein wenig schwierig, einen Zugang zu Nica zu finden. Mit ihren 17 Jahren hat sie viel von ihrem kindlichen Wesen behalten, was auch gewollt war und begründet wurde. Ihre Naivität erschwerten mir den Zugang. Worin ich mich wiedererkannte, war ihre Liebe selbst zu den kleinsten Lebewesen.
Rigel hingegen ist anders. Wenn Nica das Licht ist, ist er die Dunkelheit. Von ihm geht immer eine gewisse Gefahr aus, was der Geschichte eine düstere Note verleiht, die sich aber nicht durch das ganze Buch zieht. Es zeigt sich immer wieder Licht in Form von Hoffnung. Diese Mischung hat mich fasziniert.
Im Verlauf gab es einige Szenen, die mich zutiefst berührt haben.
Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, aber bei Weitem noch nicht ausgereift.
Das Tempo ist im Grunde recht in die Länge gezogen. Es wurde viel ins Detail gegangen. Manchmal schon zu viel. Und es gab viele Wiederholungen. 200-300 Seiten weniger hätten dem Buch gut getan, es war für mich viel zu weitläufig und stellenweise gar langweilig. Obwohl theoretisch immer wieder was passierte, passierte irgendwie nichts.
Fazit
Tatsächlich hatte ich vor dem Lesen keine genaue Vorstellung davon, worum es wirklich in dem Buch geht und ich muss gestehen, dass ich den Anfang auch sehr langatmig fand. Denn die Legende des Tränenmachers macht erst ganz zum Schluss Sinn und lange Zeit passiert eigentlich nichts außer, dass Nica und Rigel zu den Mulligans kommen und Rigel Nica immer wieder vor den Kopf stößt.
Doch irgendwann konnte es mich dann doch fesseln. Denn je mehr man über das Waisenhaus und Nicas und Rigels Vergangenheit erfährt, desto mehr konnte ich deren Verhalten und die Zusammenhänge verstehen und begreifen. Die Kinder im Waisenhaus mussten Grausames erleben und so fühlte ich mit ihnen. Die Liebesgeschichte an sich, konnte mich lange Zeit nicht so recht überzeugen, aber irgendwann konnte ich sie zumindest nachvollziehen.
Über allem schwebt eine düstere Atmosphäre und irgendwann gibt es eine Wendung im Buch, die mich dann doch begeistert hat, sodass ich doch froh bin, dass Buch zu Ende gelesen zu haben. Dennoch bekommt es von mir leider nur eine mittelmäßige Wertung.
Ich denke, dass das Buch viele Leser*innen begeistern können wird, für mich war es aber leider nicht ganz das Richtige.
Aber alle, die den Film geschaut haben und sich jetzt überlegen, das Buch zu lesen, macht es! Das Buch ist definitiv bei Weitem besser als der Film!