Eigentlich waren Superheldencomics bisher nicht so meins, auch nicht nach all den mehr oder weniger genialen Verfilmungen im letzten Jahrzehnt. Aber wenn der Künstler, der uns “Kickass” brachte, dahinter steckt wollte ich diesem Genre doch eine Chance geben. In dieser Superheldengeschichte, die eigentlich näher an einer Graphic Novel ist als einem klassischen DC-Comics kommt die klassische “Was wäre wenn…”-Story zum Zug. Was wäre wenn 1938 das Raumschiff mit Baby Superman aka Kal-El zwölf Stunden früher gelandet wäre und zwar bei einer Kolchose in der Sowjetunion. Mit 18 Jahren, nach dem Tod seines Pflegvaters und der Entdeckung seiner Kräfte, zieht Superman nach Moskau, wo er immer nur bestrebt ist, seinen Mitmenschen zu helfen und so mit Stalin einen neuen Ziehvater findet, der richtig sieht, dass mit dieser “Waffe” der Kommunismus am Besten in der ganzen Welt verbreitet werden kann. Nach Stalin’s Tod verfällt er kurz in eine Sinneskrise und stellt schlussendlich fest, dass er der Sowjetunion am Besten helfen kann, wenn er Stalins Nachfolger und Präsident Russlands wird. Lois kommt auch vor, nur ist sie Amerikanerin, die natürlich niemals Clark Kent beim Daily Planet kennen lernen durfte und deshalb Ehefrau von Lex Luthor ist. Dieser ist wie im Original der wohl grösste Feind von Superman und hat sein Leben verschrieben, dieses Symbol der Sowjetunion zu vernichten. Auch Wonder Woman, Green Lantern und Batman haben in diesem Universum ihre Auftritte. Die Geschichte entwickelt sich relativ logisch und man liest es fliessend. Absolut empfehlenswert. Auch die Bilder sind gut gezeichnet und die Texte gut verständlich. Der Schluss enthüllt schlussendlich die ganz besondere Beziehung von Lex Luthor und Superman, die so ganz unerwartet ist.