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MsSpock

  • Beitritt 25. Nov 2021
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  • 2493 Punkte
  • Zum dritten Teil -

    Die Liebesgeschichte von Tilda und Viktor entwickelt sich, alte Erinnerungen/Hindernisse auf beiden Seiten werden -bei Viktor im wahrsten Sinne - aufgeräumt und ausgeräumt, Tilda weiss jetzt weiss sie will, redet Klartext mit der Mutter, hat sich entschieden, geht ihren Weg.

    Die Entwicklung von Ida ist, wie ich schon zum zweiten Teil bemerkt habe, schön, aber nicht realistisch. Aber es ist der Trick, der es Tilda ermöglicht, sich für Berlin zu bewerben, mit Viktor zusammen zu sein, Ida allein zu lassen und dann eventuell nach Berlin zu gehen. Im Grunde helfen Ida und Viktor Tilda sich zu lösen und ihren Weg zu finden.

    Es liest sich flüssig, viele kleine und wunderbare Einfälle in den Beschreibungen und Dialogen aber eben angesichts der Gesamtsituation einfach zu schön, zu glatt, zu rosig.

    Zum Gesamteindruck des Buches - muss ich noch drüber nachdenken und schreibe es dann in die Rezension.

  • Ebenso wie Teil 1 beginnt Teil 2 mit der Arbeit im Supermarkt, wirklich genial, wie hier gezeigt wird “das Leben geht weiter”. Die Routine ist zurück in dem Alltag von Ida und Tilda, aber es hat sich eben doch etwas geändert in der Beziehung von Ida, Tilda und der Mutter. Alle drei entwickeln sich in diesem Teil 2 weiter, auch in ihrer Beziehung zueinander.

    Im Zentrum stehen Tildas Aktivitäten um Ida zu stärken, um guten Gewissens nach Berlin gehen zu können. Sie ist in der Phase der Entscheidungsfindung - Promotion annehmen? Viktor lieben? Tod von Ivan verarbeiten? Abgrenzung von Freunden? Tildas Entwicklung in diesem Teil 2 scheint recht realistisch - suchend.

    Ida hingegen macht einen rasanten Reifungsprozess durch, und sie wirkt viel stärker und klarer als Tilda. Ida  nimmt ihr Leben, aber auch ein wenig das von Tilda und der Mutter in die Hand und entscheidet, welchen Weg sie in welchem Tempo geht. Hier ist mir aber die Geschichte zu  rosa eingefärbt - Ida ist erst 9 Jahre alt und ihre Reifung innerhalb einer so kurzen Zeitspanne von wenigen Tagen passt nicht wirklich zu diesem Alter. Das wird auch deutlich an dem Verständnis für die Mutter, deren Alkoholismus als das verstanden wird, was es ist, nämlich als Krankheit (s. 116). Und dann im letzten Abschnitt, dem Suizidversuch der Mutter.

    Ansonsten erfahren wir hier noch ein wenig mehr über die Väter, den Teufelskreis, in dem sich die alkoholkranke Mutter befindet, der so realistisch (und ohne Anklage!) beschrieben ist, dass man sich unwillkürlich fragt, woher diese junge Autorin Caroline Wahl dieses Wissen hat.

    Insgesamt wirft der Teil 2 Fragen auf, es sind o.g. inhaltliche Brüche da, aber es liest sich flüssig und die Dialoge zwischen Tilda und Ida sind originell. Ich frage mich aber unwillkürlich, warum Tilda nicht einmal die Idee verfolgt, Ida mit nach Berlin zu nehmen

  • Ich würde sagen - definitiv ein “coming-of-age”-Roman, auch wenn die Hauptfigur Tilda schon eigentlich von den Jahren her erwachsen ist, aber sie löst sich erst jetzt langsam und findet ihren Weg. Wie Caroline Wahl dies entwickelt, ist wirklich raffiniert, sie nimmt nämlich den Leser ganz langsam und subtil bei dieser Entwicklung mit und das macht sehr neugierig auf die weitere Entwicklung. Auch die Charaktere stellt sie zunächst beschreibend und nicht mit zu überbordenden Emotionen dar, mit anfangs allenfalls Andeutungen zu Tiefen und Brüchen in der Lebensgeschichte, die aber immer eine Spur konkreter werden. Und zu den Personen:

    Tilda - studiert Mathematik (witzige Details, immer wieder!), jobbt, kümmert sich um die kleine Schwester Ida, deren Geburt aus einer Teilfamilie in ihrer Wahrnehmung wieder eine Familie gemacht hat. Übernimmt ab dem Alter von 10/12 (?) ohne Widerstände/Wut/Hinterfragen/Emotion die ihr von der Mutter zugedachte Rolle. Macht es einfach, wird Familienoberhaupt (spricht mit der Lehrerin von Ida), trägt ihr Los, einfach weil es nun mal so ist. Hat eine Aufgabe, nimmt sie mit Verantwortung wahr. Liebt zweifelsohne ihre Mutter, auch wenn ganz am Ende so langsam mal eine Wut (Monster, Eiswasser) gezeigt wird, aber nie mit dem Gedanken, aufzugeben. Liebt Ida und es wird wohl immer so weiter gehen, wie bisher, distanziert sich damit zusehends von ihrer besten Freundin Marlene, die einen ganz anderen Weg geht, eher unzufrieden, verwöhnt und ohne Verantwortung durch’s Leben geht. Aber, so wird es nicht weiter gehen, denn es passierne 3 Dinge: 1. Victor taucht auf (im wahrsten Sinne des Wortes), 2. Promotion wird angeboten und 3. Ida wird schwer von der Mutter geschlagen und letzteres scheint mir ein Auslöser für die weitere Entwicklung zu werden.

    So, ich komme ins erzählen…. sorry

    Ida - nimmt scheinbar die Situation hin, aber zeigt anders als Tilda mehr Stärke und Emotion, drückt dies nur in der Kunst, aber in durchaus eigenwilligem Verhalten aus. Ist schwingungsfähig (“der arme Wolf”). Ida wird uns wohl noch überraschen

    Ivan - war Tildas erste Liebe, taucht zunächst nur als Beerdigungsbeschreibung auf, ohne dass der Name genannt wird. Erst nach und nach erfährt man, auch nur in Andeutungen die ganze Katastrophe. Raffinierter Spannungsaufbau von der Autorin.

    Victor - geheimnisvoll und düster, hat offensichtlich bei einem Unfall die ganze Familie, zu der Ivan gehört hat, verloren. Mag Tilda - liebt er sie? Kann sich jemand mit so einem Verlust je wieder auf lieben einlassen?

    Marlene und ihre Freunde sowie Bruder Leon erwähne ich jetzt nicht weiter, schreibe eh zu viel. Ich sehe sie auch eher als eine Art Kontrapunkt, als Stilmittel um im Kontrast zu Tildas Leben deren Verantwortung in jungen Jahren zu zeichnen.

    Sodele, ich bin gespannt, wie es weitergeht und bin (obwohl coming-of-old age) ganz angetan von dem Stil der Autorin. Die Struktur, die sie immer auf’s Neue mit der Supermarktkasse reinbringt ist eine Superidee.

    Ad Cenerentola70: Ja, das mit dem Drogenkonsum stösst auf, aber wenn man sich den Alkoholkonsum der Mutter mit den Auswirkungen auf das Leben ihrer Kinder anschaut, dann ist das auch nicht ohne Dramatik.

  • Auch bei mir lag das Buch heute in der Post - die Neugierde war zu gross, habe schon in die ersten Seiten reingelesen…😊

  • Konfetti

    Stimme dir zu.

    Zum einen fand ich das Buch sprachlich sehr schön, wenngleich ich mit der Vielzahl der Personen, die nicht immer erforderlich für den Handlungsstrang waren, doch so manches Mal meine Probleme hatte. Musste oft ins Personenregister blättern und habe das ein oder andere Mal nicht mehr so ganz genau gewusst, wo die Geschichte gerade ist. 😏 Und ich denke, dass dies wirklich an dem wochenweisen lesen liegt.

    Am Anfang habe ich zügig gleich die ersten beiden Wochen in 3 Tagen gelesen, weil es eben auch spannend war, aber dann konnte ich nicht so richtig kommentieren, wollte ja nichts verraten. Dann habe ich es liegen lassen und bin wieder eingestiegen. Habe aber Eure Kommentare immer gelesen und fand es sehr schön, in dieser Leserunde mitmachen zu können! 🙂

    Dass die Geschichte in der Vergangenheit ihren Anfang nimmt, war ziemlich schnell klar. Herrn Bär hatte ich nie im Verdacht - es fehlte mir immer ein schlüssiges Motiv, aber Maria hatte ich tatsächlich auch nicht auf dem Schirm.

    Den Schluss fand ich eigentlich am schwächsten, die Ereignisse waren nicht unbedingt nachvollziehbar, es gab auch zuvor keine Hinweise und somit habe ich ihn als eher unpassend und unrealistisch empfunden. Insofern stimme ich zu, dass der Schluss zu schnell kam.

    Ich freue mich auf weitere Leserunden, denn es hat Freude gemacht, Teil dieser Leserunde zu sein.

    LG 😊

  • Fanny

    Bin bis zum Ende von Tag 4 eigentlich noch nicht an dem Punkt um eine Theorie zum potentiellen Mörder von Heike Wersch oder Alexander Roth aufstellen zu können. Zu viele Handlungsstränge, die in verschiedene Richtungen weisen, zu viele verwirrende Nebenschauplätze, die vermutlich wenig mit den Morden zu tun haben.

    Ein wenig absurd sind diese “Ich-kann-schreiben-weil-ich-glaube-der-Mörder-zu-sein”-Nummer von Severin Velten und das unprofessionelle Verhalten von der Leiterin (!) des RKI Nicola Engel - solche logischen Brüche oder unrealistischen Szenen machen es mir irgendwie schwer so richtig von der Story gepackt zu werden, oder in das Buch einzutauchen.

    Wie auch immer - die sich abzeichnende komplexe gemeinsame Vergangenheit dieser “Freunde” und das Manuskript von Katharina Winterscheid bringen Spannung herein und ich bin ziemlich sicher, dass die Lösung der Morde in dieser Zeit in Frankreich zu finden ist. An den Selbstmord von Katharina Winterscheid glaube ich übrigens auch nicht.

  • Fanny

    Danke an Alle, die mir auf die Sprünge geholfen haben, was die Kommentar-Funktion betrifft! Das mit den 3 schwarzen Punkten findet sich bei mir allerdings nicht, man kann dann zwar “teilen” anclicken, aber die Leserunde ist da nicht drin. Egal, mache ich es eben über die Antwortfunktion…

    Habe über den Tag 3 schon mal weitergelesen, ist zu spannend, um es einfach liegen zu lassen und die Figuren werden langsam lebendig….. Der Anfang war für mich allerdings etwas zäh zu lesen - zu viele Namen resp. nicht näher benannte Personen in kurzer Zeit, lese sonst so gut wie keine Krimis und es ist schon komplett anders, als andere Literatur. Aber man kommt dann doch gut rein, flüssig geschrieben. Spannende Geschichte und gut beschriebene Charaktere. Macht Spass zu lesen!

  • billi85

    Wie hast Du denn diesen Kommentar verfasst? Bei mir geht das nur mit “antworten”

    • billi85 und Any haben auf diesen Beitrag geantwortet.
    • Fanny

      Hallo Fanny,

      wie kann ich denn einen freien Kommentar, oder ein Frage an alle verfassen, ohne die “Antwort” - Funktion zu nutzen? Die Suport-Abteilung war bei dieser Frage kein echter Support 😟😊

      Bis bald,

      • Fanny hat auf diesen Beitrag geantwortet.
      • Fanny

        Hallo zäme, bin das erste Mal überhaupt in einem Lesekreis dabei und riesig gespannt - auf das Buch und Eure Kommentare! Kenne die Krimireihe noch nicht, aber der Klappentext macht sehr neugierig.

        Bis bald!