Mila

  • 12. Sept 2024
  • Beitritt 15. Nov 2021
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  • 687 Punkte
  • Ein Leben ohne Bücher kann ich mir kaum vorstellen! Bücher sind wie Freunde ,mit denen ich schöne Stunden geteilt habe. In jeder Lebensphase gab es Romane , die ich viele Male gelesen habe. Diese Bücher stehen noch immer in meinem Regal - sie sind eine Art Bücherbiografie.

  • Mal generell zu Ruth Ware: Ich habe mich immer wieder mal verführen lassen, ein Buch von ihr zu lesen, finde sie aber stets durchschnittlich spannend. Die Umsetzung ist oberflächlich, die Personenbeschreibung flach. Auf mich wirken sie wie Krimis von der Stange. Irgendwie halten die Bücher nicht, was sie versprechen. Dabei ist die jeweilige Ausgangsidee eigentlich sehr gut, aber die Umsetzung ist schlampig und einfallslos.

    Ich bin recht desillusioniert über dieses Buch. Die Handlung wird aus der Perspektive zweier Protagonisten, Erin und Liz, dargestellt; aber nur Erins Erzählung ist schlüssig. Bei Liz macht sich künstliche Geheimnistuerei bemerkbar, am deutlichsten, als sie nicht mit der Sprache herausrücken will, wie sie über die Zukunft von Snoop abstimmen will. Der Leser soll rätseln, aber eigentlich gibt es da kein Geheimnis. Mein Schluss: Die Autorin beherrscht den Spannungsaufbau nicht.

    Der Tod von Eva wird recht nebensächlich abgehandelt. Klar, dass man nicht alle Umstände erfahren soll, weil dann ein wesentlicher Teil der Spannung weg wäre, aber ein “Cliffhanger” wäre hier gut gewesen. So hat ihr Tod gar keine grosse Bedeutung, obwohl er vom Plot her zentral sein sollte. Sie ist einfach nicht mehr da.

    • Hallo zusammen!

      Mein Buch ist heute auch endlich eingetroffen. Ich habe schon befürchtet, dass ich aus Versehen zu dieser Leserunde eingeladen wurde. 😅

      Dies ist mein zweiter Thriller, den ich in einer Leserunde besprechen darf. Letztes Jahr war dies Geiger von Gustaf Skördeman. Ein gelungener nordischer Thriller, der viel Action beinhaltete. Nun bin ich gespannt, was dieser Thriller zu bieten hat. “Das Chalet” passt ja sehr gut zur jetzigen Jahreszeit.

      Das Cover ist für mich ein typisches “Thriller”-Cover: einerseits durch die rote, geradlinige und grosse Schrift und andererseits durch das Bild mit dem hohen Kontrast und der dunklen Umrahmung. Ehrlich gesagt, ich hätte das Buch nicht weiter beachtet, hätte ich es in einem Büchergeschäft gesehen. Deshalb umso besser erhalte ich hier die Gelegenheit, das Buch zu lesen.

      Und was mir auch aufgefallen ist: Der Klappentext erinnert mich irgendwie ein bisschen an Agatha Christies Polarexpress…

      Ich bin schon sehr gespannt auf den Inhalt des Buches und freue mich, diesen mit euch diskutieren zu dürfen.

    • Ehrlich gesagt, kann ich den Techtelmechtel, Liaisons, Eheschliessungen und Trennungen im Detail nicht mehr ganz folgen. Ich finde das aber nicht weiter schlimm, da es für mich in diesem Buch nicht um das Portraitieren einzelner Menschen geht sondern ums Einfangen der Stimmung dieser Zeit. Und das gelingt Florian Illies weiterhin hervorragend! Während die Erzählungen des ersten Teils einer gewisse Komik nicht entbehrten, liessen die Anekdoten des zweiten Teils mich zunehmend frösteln. Mit dem Fortschreiten des Jahres 1932 treten die Verzweiflung und wachsende Hoffnungslosigkeit ob des aufsteigenden Nationalsozialismus immer häufiger und deutlicher zu Tage.

      Mein Schlüsselsatz des zweiten Teils steht in Zusammenhang mit Charlotte Wolff und Katherine auf S. 181: „Katherines Vater drängt sie, die jüdische Geliebte dringend zu verlassen, um sich selbst zu schützen. Und sie tut es. Charlotte Wolff taumelt daraufhin wie betäubt durch die letzten Wochen des Jahres 1932“. Diese grauenhafte Schilderung beschreibt stellvertretend wohl tausende andere Freundschaften und Beziehungen, die in jener Zeit zerbrachen. Die Ausgrenzung von Juden und Kritikern des Nationalsozialismus hat begonnen.

      Mit der Vorgeschichte des 2. Weltkrieges kenne ich mich überhaupt nicht aus. Wem es ähnlich geht, dem empfehle ich, sich die „Chronologie“ auf der Seite 1933 bei Wikipedia anzuschauen. Mir hat sie geholfen, die Ereignisse besser einordnen zu können.

    • Die zweiten 100 Seiten lesen sich ähnlich wie die ersten, dicht gepackte Informationen zu den jeweiligen Verhältnissen mit einem ständigen Wechsel der Protagonisten. Finde das weiterhin nicht ganz einfach zu verfolgen, aber wie oben schon erwähnt, es ist schon spannend, was da alles so passiert (und vor allem, wer sich wie selbst belügt - das kommt ja in der Liebe doch häufiger vor, aber das so schwarz auf weiß zu lesen macht es sehr menschlich und lässt einen auch über die ein oder andere eigene Erfahrung nachdenken…).

      Was ich auf den zweiten 100 Seiten besonders spannend finde ist, wie sich der Nationalsozialismus langsam und leise einschleicht. In kleinen Sätzen, so dass man es häufig gar nicht wirklich mitbekommt, aber doch häufig genug, dass sich über die ganzen amüsanten Geschichten eine dunkle Wolke legt. So ist das glaube ich damals auch gewesen. Es war da, wurde immer größer, aber die meisten Menschen waren so mit sich selbst beschäftigt, dass sie die (teilweise doch sehr deutlichen) Zeichen am Horizont nicht gesehen haben oder nicht sehen wollten.

      Bin gespannt, wie es weitergeht.