Mein Leseeindruck, subjektiv, aber spoilerfrei 😉
Bei diesem Buch ist mir das wunderschöne Cover sofort ins Auge gestochen, aber auch Titel und Klappentext versprachen eine sommerliche Lektüre mit Tiefgang…..
Der Roman ist 1962 im italienischen Original “ La vacanza” erschienen und wurde von der 17 jährigen Dacia Mariani geschrieben, welche sich hierzu im Vorwort auch äussert.
Ob es wohl am Alter der Autorin oder an der Übersetzung lag…ich jedenfalls konnte dem Schreibstil überhaupt nichts abgewinnen. Er war simpel, farblos und äusserst distanziert, obwohl aus der ICH- Perspektive der 14 jährigen( im Original ist die Protagonistin übrigens 11 Jahre alt!) Anna erzählt wird.
Trotz dieser Sichtweise verspürte ich nämlich null Emotionen beim Begleiten von Anna, es war als würde ich einem Roboter oder Berichterstatter folgen!! Auch die Nebencharaktere waren blass gezeichnet, austauschbar und einfach total unlebendig. Die Dialoge waren schräg, oberflächlich und belanglos.
“ Die Sonne brennt unbarmherzig, heiss sind die Tage am Meer. Auf Anna wartet die lang ersehnte Freiheit . Es ist Sommer 1943” Diese Worte stehen auf dem Buchrücken, jedoch habe ich Nichts davon wahrgenommen. Ich fühlte weder diese flirrende Hitze, noch den warmen Sand unter den Füssen, geschweigen denn die Meeresbrise oder das Rauschen der erfrischenden Wellen. Ebenso spürte ich die dauernde unterschwellige Gefahr des Krieges nicht, die immer wieder erwähnt wurde. Die einzige Emotion, die mir dieser Roman entlocken konnte war Wut, auf den “ Filou” von Vater, der seine Kinder die grösste Zeit des Jahres in einem Nonneninternat abgibt, auf die lüsternen erwachsenen Männer am Strand oder Schwimmbad und auf Anna, die alles einfach teilnahmslos, über sich ergehen lässt!
Leider war dieses Buch für mich ein Fehlgriff!
2,5 Sterne