Coriolanus Snow kennen “Tribute von Panem”-Leser vor allem als eines: Als skrupelloses Monster, welcher in keinster Weise davor zurückschreckt, junge Frauen und Männer möglichst grausam in den Tod zu schicken.
Doch wie wurde Snow zu dem, welchen wir aus der grossartigen Trilogie kennen?
Man lernt die Familie Snow kennen, wie sie verzeifelt darum kämpfen, den Schein einer einflussreichen und wohlhabenden Familie aufrecht zu erhalten, obwohl sie am Hungertuch nagen und Angst vor einem Rauswurf aus der Wohnung, ihrer letzten Bastion, haben müssen. So sieht es Snow als seine Pflicht, bei den ersten Hungerspielen mit Metoren einen besonders guten Eindruck zu hinterlassen und sich so ein Ticket für die Universität zu sichern. Dass er ausgerechnet das Mädchen aus Distrikt 12 zugeteilt bekommt, passt da so gar nicht in seinen Plan… Kann er Lucy Gray soweit bringen, dass sie für ihn die Hungerspiele gewinnt?
Ich habe das Buch sehr gemocht, auch wenn ich gehofft hatte, dass wir Coriolanus Snow noch etwas weiter in seiner Lebensgeschichte begleiten, als es effektiv der Fall ist. Man erhält aber einen guten Eindruck darüber, wie das Kapitol funktioniert und wie die Bewohner immer und immer wieder instrumentalisiert werden. Tatsächlich hat man manchmal Mitleid mit Snow und seiner meist auswegslos scheinenden Situationen.
Und doch drückt von Anfang an der Snow durch, den wir so gut kennen: Skrupellos, intrigant und egoistisch. Nicht weniger ist von einem Mann zu erwarten, dessen Mantra ist:
“Snow landet immer oben”
Ich empfehle diese Buch allen, die Fans von der Panem-Trilogie sind. Suzanne Collins schreibt meisterhaft und einige Hinweise auf die Serie finden sich immer mal wieder.
Ich denke sogar, dass das Buch eigenständig gelesen werden kann, auch wenn vieles wohl einfacher zu verstehen ist, wenn man ein gewisses Vorwissen von Katniss’ Geschichte hat!