Hallo zusammen
Mir hat das Buch bisher sehr gut gefallen und ich war sofort in der Geschichte drin. Bereits auf den ersten Seiten wurden wir mit dem Abschiedsbrief konfrontiert. Dieses Überrumpeln und uns Leser*innen vor vollendete Tatsachen stellen, wurde vom Autor wahrscheinlich bewusst so gewählt, um uns auf die Gefühlswelt von Manuel einzulassen.
Mir ging es ähnlich wie den meisten von euch, dass ich die Perspektive von Manuel als recht realistisch dargestellt einschätze. Die von Takina aufgeführten Themen wie Wunsch nach Präsenz einer starken Bezugsperson, Vorbildern, Freunden wurde meiner nach gut beschrieben. Gehadert habe ich mit der Discoszene mit Irina. Die Schwärmerei und Träumerei in der Jugend kann ich nachvollziehen, aber irgendwie fand ich die Szene etwas plump oder weniger schlüssig und nachvollziehbar im Vergleich zu den anderen Szenen. Mich würde interessieren, wie ihr das empfunden habt?
Habt ihr euch Gedanken gemacht zur Tiersymbolik? Auf S. 14 wurde Moma von Manuel gebeten die Familie als Tiere zu zeichnen: Moma als Pferd, Papa als Wolft, Angelica als Esel und Manuel als Katze… Die Katze wird oft sehr vielfältig und widersprüchlich beschrieben. Attribute wie Sanft und Wild, Gut und Böse werden ihr zugesprochen. Dieses Gegensätzliche habe ich an einigen Stellen in Manuel entdeckt: Der Wunsch nach Unabhängigkeit (keine elterliche Kontrolle, eigenes Bed and Breakfast) und gleichzeitig das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit (Wohnen bei Schwester, Kontakt zu Opa, Sehnsucht nach Mutter, „Beziehung“ zu Irina). Die Hoffnung, dass die Mutter zurückkommt, er selbstständig etwas aufbauen kann und dann gleichzeitig die Abgestumpftheit mit „minus 1, minus 2“. Ein weiteres Beispiel, resp. ein Zitat zur Beziehung zu Moma, welches hängengeblieben ist: Um geliebt zu werden, zwang ich mich, sie zu hassen. (S.32).
Ich freue mich auf eure Kommentare und bin gespannt wie es weitergeht..
LG