Die letzten Seiten liessen mich enttäuscht zurück….Wie inkonsequent ist denn bitte dieses Ende! Obschon ich die Lektüre vor ein paar Tagen beendet habe und mir erhofft habe, dass sich die Enttäuschung etwas setzten würde, muss ich auch nach der verstrichen Zeit meinen Frust doch noch Luft machen: Die Geschichte hätte so was vom Potential und dann dieses beinahe versöhnliche Ende. Schade. Und so ein Quatsch.
Ein krasser, unverhoffter, überraschender Paukenschlag am Ende hätte der Geschichte gut getan. Aber dann dieses Aufleben pseudo-psychologischen Mutter-Mythos aka quasi-Happyend dank bedingungsloser (“richtige”/“echte”) Liebe (Blabla) zur eigener (Phasenweise ungeborener) Tochter war so ein unglücklicher (wenn nicht sogar unwürdiger) Ausgang, welcher dem Buch einfach nicht gerecht wird. Gähn.
Leider wird mir Taddeos Debut weder als emanzipatorische noch als lustige/satirische Gesellschaftskritik nachhallen, sondern nur als netter Versuch zu schockieren. Aber eben nicht konsequent. Zuletzt doch zu wenig abgedreht, obschon sich das bei dieser ‘kaputten’ Protagonistin angeboten hätte. Wütend nicht verrückt, um sie mit den eigenen Worten, die sie in den Mund gelegt bekommt, zu beschreiben.
Den Plot fand ich manchmal naja: langatmig, gepackt hat mich die Geschichte nicht durchgehend. Taddeo verstand es aber, die Kapitel mit einem Cliffhänger enden zu lassen und regelmässig Hinweise zu streuen, so dass ich doch immer wieder gespannt weiter lesen wollte und mich dabei ertappte, falsche Annahmen über die Zusammenhänge zu machen.
Kurzum: Mässiger Lesefluss trotz packendem Beginn und phasenweise guten Wendungen - dann aber doch lahmes Ende. Hätte mir mehr Extremismus gewünscht: Wenn schon, denn schon.
Danke für diese Leserunde. Diese Lektüre hätte Potential in weiteren Diskussionen weitergesponnen zu werden, weil sie wohl niemanden indifferent zurücklässt. Weiter empfehlen kann ich ‘Animal’ wohl nur einer ausgelesenen Gruppe von Menschen, die sich darüber hinaus mit der Thematik befassen wollen; Für pures Lesevergnügen eignet es sich nicht wirklich.