Ich habe mir diesmal mit der Antwort etwas Zeit gelassen, daich in den Ferien weile. Ich bleibe indes bei meiner Ambivalenz, was das Buch angeht: Gewisse Aspekte, wie zum Beispiel die Sprache oder die Fokussierung auf diese kleine Beziehungszeit von Rahel und Peter, finde ich gut. Es ist, als würde nur ein Blick gewährt, nur eine kleine Scheibe gezeigt - das hat mir gefallen. So auch der Schluss. Er lässt offen, was in der Realität wohl auch so wäre. Das empfinde ich als stimmig. Es braucht lange, bis das Schweigen in einer Beziehung sichtbar wird, da man sich gut mit dem Alltag ablenken kann. Ein Happyend in drei Wochen, wäre für mich höchst
unglaubwürdig gewesen. So dachte ich mir: Sie haben eine Chance - die Annäherung wird vielleicht stattfinden. Sie wollen es ja eigentlich…
Es bleibt jedoch ein Aber: Die Nebenschauplätze verleihen dem Buch keine Tiefe, sondern bleiben alle an der Oberfläche. Die erwähnten Fälle aus Rahels Arbeitsalltag, zum Beispiel, haben mich befremdet, ich habe nicht verstanden, was sie in der Geschichte verloren haben. Viel zu viel wurde angeschnitten und nicht in den Kontext von Rahels Leben gebracht. Das hatte zur Folge, dass ich mit den Charakteren nicht warm wurde - sie blieben in der Distanz.
Das Buchcover ist für mich immer noch nicht so passend, hingegen finde ich den Titel gut: Es fängt mit einem konkreten Brand an und entwickelt sich zu einem symbolischen Brand im Lauf der Geschichte.
Ansonsten: Ich hätte wohl das Buch nicht gewählt, finde es aber genau deswegen eine tolle Erfahrung. Die Diskussion zu verfolgen und selber dazu beizutragen, hat mir sehr gefallen. Würde ich gerne wieder tun. Ich finde das sehr bereichernd.