Alex Vater Fedor sagt auf S. 139 zu seinem Sohn: „Ich hoffe, dir ist klar, dass du kein Chinese bist. Die haben hier schon einen Gott der Schweineställe, du bist also disqualifiziert.“ So eine Aussage empört mich. Wie redet er mit Alex?
Oh je, nun hat sich Ruxi umgebracht, in dem sie vom Fabrikgebäude gesprungen ist. Und was macht Alex? Da Ivy (woher kam sie so schnell daher?) sagt, die Polizei dürfe nicht gerufen werden, da Ruxi sonst eingeäschert würde und nicht in ihr Heimatdorf gebracht werden könnte, packt Alex die Leiche in den Tiefkühlschrank! Merkwürdig? Und ob!
Fedor, der Hypochonder, ist also schon 20 Jahre in China. Ist er da eigentlich durchgehend? Und immer im Hotel? Er spricht sehr abschätzig über die Chinesen. Er wird mir auch in diesem Leseabschnitt nicht sympathischer. Immerhin hat ihn der Suizid von Ruxi nicht kalt gelassen.
S. 158: Was ist eine Popcorn-Zimmerdecke?
S. 185: „Dann stand er langsam mit Tränen in den Augen auf, und sagte, wie Hongjin übersetzte, er gehe hinaus, um sich zu erhängen.“ Wie bitte? Sagt er das, weil er so von Ruxis Tod betroffen ist?
Ivy ist also in einer Partei, und zwar der DRP, der Demokratischen Revolutionären Partei. Sie will, dass Alex mit ihr nach Bejing kommt. Die anderen wollen ihn sehen. Wieso? Zhang ist Kellner und nebenbei der Führer der DRP (oder umgekehrt). Die DRP will Gewerkschaften und Alex soll helfen.
Aus Alex werde ich nicht schlau: einerseits wirkt er ziemlich naiv, andererseits will er nun die Umstände in der Fabrik verbessern (was mir sehr gefällt). Aber in der Beziehung zu Ivy, die ja eigentlich gar nicht so heisst, lässt er sich irgendwie von ihr führen. Alex wird zu Gang, dem Bürgermeister und Parteimitglied gerufen; Alex fürchtet sich vor ihm, da ihm bewusst wird, dass Gang einfach Leute verschwinden lassen kann. Nun zieht Alex in das Verwaltergebäude auf dem Fabrikareal.
Die Beschreibungen sind unwahrscheinlich detailverliebt, so dass ein klares Bild vor Augen entsteht. Aber leider hilft es mir nicht, dass die Geschichte rund wird, mich mitreisst. Es ist eine Aneinanderreihung von einzelnen, losen Sequenzen. Ich bin wirklich froh, dass ich nun bereits ⅔ gelesen habe und das Ende des Buches absehbar ist.
Gruss ans Fehlerteufelchen, S. 226, letzter Abschnitt: „Ein gerade Fuss […]“ (anstatt „gerader“)