Fanny Hallo Fanny. Sorry, dass es etwas länger gedauert hat mit meiner Antwort. Hier sind ein paar Zitate/Redewendungen, die mir sehr gut gefallen haben:
S.58 / Das Land war unzählige Male von Stürmen und Fluten zerklüftet worden; die Weite die es umgab, war wie eine Primzahl: nicht teilbar.
S. 65 / Ellen rang um ein fadendünnes Lächeln. Als sie sicher war, dass es reissfest war, hob sie beklommen ihren Blick.
S. 68 / Sie kaute so, wie sie die Gabel ins Fleisch gestochen hatte. Als wäre das Essen ein Kampf, bei dem es Sieger und Verlierer gibt.
S.80 Sie schüttete frei nach Gefühl die Zutaten in die Schüssel, und das, was herauskam, war schmackhaft.
S.121 / Er hockte auf allem, was aus Papier gemacht war wie der Pirat auf der Truhe mit den Goldmünzen.
S. 135 / Womöglich schrumpfte der Unterschied zwischen Feindschaft und Liebe an einem Ort, an dem das Wasser stetig Grenzen verwischte.
S. 136 / Ein Wort wurde nicht erst wahr, wenn man es laut aussprach, es genügte es zu denken. /Stell dir das Wissen auf der Welt wie das Meer vor und den Gelehrten wie einen Menschen, der mit einem Löffel das Wasser schöpft. Dann weisst du, es (das Lernen) ist nie genug. - Dieser Textteil wurde bereits von Arktis hervorgehoben.
S. 141 / Das Glück macht träge. Das Unglück jedoch schenkt die Kraft, etwas zu verändern.
S.167 / Er fasste sie (die Holzplatte) nicht an, als wäre sie beschädigt, er verarztete sie, als wäre sie verwundet.
S. 179 / Er schien die eigene Traurigkeit wie ein altes Möbelstück zu behandeln - respektvoll, kundig, bewahrend. Trauer war kein Gerümpel, das es loszuwerden galt, sondern Teil seines Lebens.
Der Schreibstil von Klara Jahn gefällt mir sehr gut. Insbesondere freue ich mich immer wieder über schöne Metaphern, die sicher nicht einfach so aus dem Ärmel geschüttelt werden können, sondern sie zu finden viel Zeit und Geduld braucht.