Beim Besuch der Leipziger Buchmesse am Wochenende hat sich in unserer Reisegruppe ein Thema ergeben, das ich gerne zur weiteren Diskussion öffnen möchte, da wir irgendwie zu keinem befriedigenden Ergebnis gekommen sind.
Dark Romance war eines der dominierenden Genres an der Messe und wir haben den Reiz dieses Genres diskutiert, bzw. teilweise auch hinterfragt. Dass ein Buch oder eine Buchreihe spicy, sexy und mit ungewöhnlichen Sexpraktiken ausgestattet ist, hat ja durchaus seinen Reiz. Wo sich bei mir Fragezeichen eröffnen, ist die Darstellung toxischer Dynamiken, in denen (sexualisierte) Gewalt, meist der Frau gegenüber, toleriert und teilweise sogar romantisiert wird z.B. der ungezähmte, tätowierte und dominante Zirkusartist, der sich von der unschuldigen Trapezkünstlerin einfach nimmt, worauf er gerade Lust hat - egal ob anfangs einvernehmlich oder nicht.
Vielleicht bin ich da zu feministisch unterwegs, aber ich sehe in diesen Darstellungen durchaus eine gewisse Problematik bei der Unterscheidung was im richtigen Leben OK ist und was eine Grenze überschreitet. Wenn ich solche Beispiele wie oben höre, macht mich das eigentlich mehr wütend, als dass ich es spicy finde.
Wie seht ihr das? Mich würde vor allem die Sichtweise von Leser: innen des Genres sehr interessieren - völlig wertfrei! Wo liegt der Reiz an toxischen, unterschwellig gewalttätigen Beziehungen? Welche Aspekte sehe ich nicht? Lest ihr das komplett losgelöst vom realen Leben?
Freue mich auf den Austausch.