Gerne teile ich auch noch meine japanische Bücherliste, auch wenn manche schon genannt wurden und es sich nicht ausschliesslich um “Underdogs” der japanischen Literatur handelt:
Von Michiko Aoyama Frau Komachi empfiehlt ein Buch und Donnerstags im Café unter den Kirschbäumen, letzteres ist ihr Debütroman und die japanische Titelübersetzung wäre eigentlich “Donnerstags Kakao”, was ich süsser finde. Ersteres fand ich aber einen Tick besser.
Im gleichen Stil die Bücher von Toshikazu Kawaguchi, angefangen mit Bevor der Kaffe kalt wird. Eignet sich als Lektüre für zwischendurch, da es sich nach den einzelnen Geschichten zur Seite legen lässt (ich habe mit dem 2. Band angefangen und da die Geschichten episodisch sind, braucht man kein Vorwissen).
Sayaka Murata hatte mich mit Die Ladenhüterin, es war ungewohnt und (positiv) schräg. Sie verlor mich aber bei Das Seidenraupenzimmer und Zeremonie des Lebens. Ersteres ging mir zu sehr um Kindesmisshandlung sowie Inzest und letzteres lehrte mich, dass Body Horror nichts für mich ist.
Auch für mich bleibt Haruki Murakami unnahbar. Mit der Kurzgeschichten-Sammlung Erste Person Singular konnte ich nichts anfangen und nach IQ84 hinterfrage ich die Leserschaft, welche die Bestseller-Liste bestimmt.
Die Liebesgeschichte in Der Himmel ist blau, die Erde ist weiß von Hiromi Kawakami liess mich völlig kalt, ein fast 30-jähriger Altersunterschied zwischen ehemaligem Lehrer und Studentin, obwohl ich den Aspekt nachvollziehen kann, dass zwei einsame Personen sich gefunden haben.
64 von Hideo Yokoyama empfehle ich gerne (erschien vor 50). Detailreicher Aufbau, die Auflösung lässt zwar auf sich warten, aber lohnt sich.
Butter von Asako Yuzuki ist unterhaltsam und dreht sich um eine kochende Serienmörderin.
Ihre Nacht von Banana Yoshimoto, hier wartet man ein wenig lange auf klärende Passagen, und Moshi Moshi, Thematik Verlust und Tod, fand ich sehr gelungen.
Vielleicht gibt es hier jemanden, der mehr mit Yukiko Motoya anfangen kann als ich, die Kurzgeschichten-Sammlung Die einsame Bodybuilderin verlor mich bereits bei der zweiten Geschichte.
Die Magnolienkatzen von Noriko Morishita dreht sich um eine adoptierte Katzenfamilie, was mich an sich schon überzeugte.
Die Katzen von Shinjuku von Durian Sukegawa habe ich ebenfalls aufgrund der Katzenepisoden sehr gerne gelesen.
Wenn alle Katzen von der Welt verschwänden von Genki Kawamura lege ich wirklich jedem ans Herz.
Der Klang der Wälder von Natsu Miyashita ist langsam, ruhig, es scheint nicht viel zu passieren, doch die Geschichte bleibt lange im Gedächtnis.
Bekenntnisse einer Maske von Yukio Mishima erschien 1949. Coming-of-Age eines jungen homosexuellen Japaners zur Zeit des Zweiten Weltkriegs, fand ich sehr eindrücklich.
Bullet Train von Kōtarō Isaka ist bei der sonst sehr düsteren japanischen Thriller-Literatur eine regelrechte Komödie.
Ansonsten würde ich immer Kazuo Ishiguro empfehlen, auch wenn es sich um einen britisch-japanischen Autor handelt und seine Romane oft nicht in Japan angesetzt sind. Was vom Tage übrig blieb, Alles, was wir geben mussten und Klara und die Sonne habe ich meinem Umfeld, wenn nach Ferienlektüre gefragt wurde, mitgegeben.
Ausserdem las ich sehr gerne Ich nannte ihn Krawatte und Herr Katō spielt Familie von der japanisch-österreichischen Autorin Milena Michiko Flašar. Die Geschichten spielen in Japan, Flašar selbst wuchs jedoch in Österreich auf.
Danke @Raikaslover und @Emma_11 für die Empfehlungen von Hisashi Kashiwai, beide Bücher eignen sich auch gleich für die Lese-Challenge vom April (Lektüre mit dem Thema «Essen»). 😁