Da hast du, @Schoma schon so gut beschrieben, was in diesem dritten Leseabschnitt bemerkenswert ist.
Ich finde die Charaktere sehr gut gezeichnet. Sie könnten nicht besser sein. Settembrini mit seinem grossen Hang, zu philosophieren und Weisheiten anzubringen. Dass Hans Castorp sich nun zu Madame Chauchat hingezogen fühlt ist bemerkenswert. Sie hat seine Aufmerksamkeit durch ihr Verhalten schon stark auf sich gezogen. Wie er allerdings Merkmale, die ich als eher unvorteilhaft konnotiert erachte, fand ich speziell. Rücken und Nacken beispielsweise. Anscheinend erwidert sie seine Aufmerksamkeit.
Da nun Hans Castrop ebenfalls zu den Kranken und Patienten gehört, ist von “Denen da unten” die Rede. Damit wird die Zugehörigkeit neu definiert.
Hängen geblieben ist mir auch die Passage davon, wie sehr man sich an das Leben im Sanatorium gewöhnt. Es sei so, dass man nachher unfähig ist, wieder “unten” zu leben. Es gebe nur Flirt und Temperatur. Der junge Mann, der probeweise nach Hause entlassen wurde und dort nur im Bett lag und Temperatur mass. Er sagte seiner jungen Frau und seiner Mutter, sie verstünden die Grundbegriffe nicht. Die Mutter schickte ihn zurück, man könne ihn so nicht mehr brauchen. Der jungen Frau wurde er ganz entfremdet. Er sagte auch zu ihr, sie verstünde die Grundbegriffe nicht.
Und da ist immer wieder die Zeit - Überlegungen, denen ich sehr gerne folge und die einen auf eigene Gedanken zu diesem Begriff bringen.
Mir gefällt das Buch nach wie vor - eigentlich immer mehr. Vermutlich nehme ich mir gelegentlich die Buddenbrooks vor.