Habe den zweiten Teil an einem Nachmittag durchgelesen.
Mich gefällt der Schreibstil immernoch sehr gut, auch wenn das Thema eher schwierig ist und die Gedankensprünge stören mich nicht, ich denke mir den Rest selbst dazu
Endlich hat sich Ciara rechtlichen Beistand geholt. Ich hätte mir gewünscht, dass Ciara dies viel früher gemacht hätte. Ciara sollte ihr gegenüber offener sein und auch den emotionalen (und anderen) Missbrauch, den Ryan gegenüber Ciara betreibt, ansprechen. Ich denke aber, dass ihre Anwältin weiss, dass mehr dahinter steckt.
Ryan zeigt narzistische Züge und manipuliert sein Umfeld gekonnt, hält Ciara klein, möchte alles kontrollieren, auch finanziell und spioniert sogar ihr Handy aus. Seine Eltern mischen sich auch ein und loben ihn. Ich denke aber, sie wissen was da abgeht, können oder wollen? nicht helfen.
Mit Ciara’s Familie ist es auch nicht einfacher, einerseits weil sie nicht in der Nähe sind, auch hat ihre Schwester selbst eine Familie. Da man nur wenig über Ciara’s Kindheit und Jugend weiss, bleibt Spielraum für Spekulationen, könnte mir aber vorstellen, dass ihre Mutter vielleicht sogar in einer ähnlichen Situation gewesen ist? Das Verhältnis wäre wahrscheindlich besser/einfacher, wenn Ciara hätte ausreisen dürfen. Dann hätte sie für den Anfang bei ihrer Mutter oder Schwester unterkommen können, welche sie unterstützt hätten.
Ciara hat trotz schwieriger Ausgangssituation, wenig Erspartes, keine Unterkunft, schwanger, den Absprung ein zweites Mal geschafft und freue mich, dass sie es nun bereits fast ein Jahr durchsteht. Erschreckend finde ich, dass sie vom Staat so wenig unterstützung erhält, vor allem bei der Wohnungssuche, toll ist, dass sie eine Stelle gefunden hat und mit Cathy und Diego neue Freunde.
Das Gericht spricht Ryan das Besuchs-/ Übernachtungsrecht zu, worauf er als Vater natürlich Anspruch hat, nicht nachvollziehen kann ich als Mami, dass ein Übernachtungsrecht für ein so junges Baby, was noch gestillt wird und schlecht aus der Flasche trinkt, angeordnet wird. Jedes stillende Mami (soll aber absolut kein Angriff auf Mamis, welche nicht stillen können oder wollen, sein) kann nachempfinden, wie es einem geht, wenn man das Baby nicht anlegen kann, bzw bei sich hat, ich hoffe ihr versteht, wie ich dies meine! Wenn Ryan etwas Einfühlungsvermögen hätte und das Beste für seinen Sohn möchte, würde er Ciara dort mit gesundem Menschenverstand sicher etwas entgegen kommen und eher mal am Tag ein paar Stunden mit seinem Sohn verbringen. Daher verstehe ich Ciara gut, dass sie sich dagegen stellt (evtl. ist die Ma/Da-Grippe ja auch nur eine Ausrede) und Ryan die Kinder nicht bringt. Auch dass Ciara nach der Geburt von Noah, die Kinder verdreckt zurück holt lassen mich ihre Bedenken gut nachvollziehen, ebenso, dass Ryan auf ein möglicherweise schreiendes Baby und eine volle Windel abweisend reagiert.
Bin gespannt auf den dritten Teil und hoffe auf einen glücklichen Ausgang für Ciara und die Kinder.