Guten Abend zusammen
Ich bin mit dem ersten Teil auch durch und hier so meine Gedanken dazu:
Ich persönlich brauche immer eine Weile, bis ich mich an den Schreibstil des Buches gewöhnt habe. Insbesondere mit dem sehr beschreibenden Schreibstil musste ich mich zuerst noch zurechtfinden (Bspw: “Ihre Töchter ziehen sie über den härteren, wellengekräuselten Sand, dorthin, wo sich der Himmel im nassen Strand spiegelt”). Und auch beim Weiterlesen gab es ab und zu Stellen wo ich nicht nachvollziehen konnte, wieso diese Beschreibung nun auch noch erwähnt werden muss.
Zu den Charakteren:
Das Buch wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin Ciara erzählt. Ihr Hin und Her, ihre Zerrissenheit, ob sie zurückkehren soll, wird sehr gut wiedergegeben. Man fühlt und leidet richtig mit ihr mit. Die weiteren Figuren bleiben für mich allerdings viel zu oberflächlich. Dies trifft vor allem auf Ryan zu. Wenn ich mir vorstelle, mit so einem Mann verheiratet zu sein, dann würde ich mir sehr viele seiner Verhaltensweisen durch seine Vergangenheit (Kindheit, Jugendphase, etc.) erklären lassen. Ich würde diesen Mann, sein Charakter und seine Art und Weise zu Handeln von oben bis unten durchanalysieren. Dies macht aber Ciara irgendwie überhaupt nicht, weshalb bis jetzt völlig im Dunklen bleibt, wer dieser Ryan genau ist und wie gefährlich er ist. Sie sagt ja selbst, er habe nie physische Gewalt gegen sie angewendet (damit will ich die psychische Gewalt aber nicht verharmlosen!). Ich hoffe sehr, dass in den nächsten Kapiteln die Figur Ryan klarer und detaillierter ausgearbeitet wird.
Auch über Ciara’s Mutter Rhona und ihre Schwester Sinéad erfährt man nur häppchenweise etwas und auch sehr wenig. Mich stört ausserdem, dass Sinéad so viel fluchen muss… Schliesslich ist da noch Cathy, aber auch dort finde ich, hätte man die Figur noch vielschichtiger und detaillierter ausbauen können.
Alles in allem mein erstes Fazit: Die Handlungen der Hauptfigur werden sehr gut beschrieben, ich leide richtig mit ihr mit. Die übrigen Figuren im Buch hätten aus meiner Sicht noch differenzierter ausgearbeitet werden dürfen. Freue mich jedoch sehr auf den zweiten Teil und wünsche mir, dass Ciara es schafft sich von ihrem Mann zu lösen.