Belana_st
Nun ja, mir fallen einige Adjektive ein, um das Buch als Ganzes zu beschreiben. Nur leider sind nicht viele davon sehr positiv. Mein Wort wäre definitiv “verwirrend”.
Der letzte Teil war für mich tatsächlich ein wenig eine Qual. Trotzdem konnte die Story ein klein wenig Spannung aufbauen, als man endlich mehr über Auroras Geschichte erfuhr. Ich fand diesen Teil sogar fast spannend, bis ich dann aber feststellen musste, dass die Geschichte um den Phönix einfach nur im Hintergrund abläuft und keine aktive Bedeutung für den Ausgang der aktuellen Geschehnisse hat. Schade, da wäre mehr möglich gewesen. Bei fast allen weiteren Szenen habe ich einfach nur ein riesiges Fragezeichen gesehen. Die unbedeutendsten Sätze lösten in mir sowas wie Ärger aus. Zum Beispiel auf S. 490 als Leith sagt “Ich arbeite mich durch die Bäume am See, nutze alles, was Maeve mir beigebracht hat…” Was?? Was bitte hat sie dir beigebracht? Ich habe das nicht mitbekommen?
Auch der Endkampf war völlig wirr. Allein die Tatsache, dass er stattfand, machte keinen Sinn. Erstens: Warum sollte Soro Leith kämpfen lassen und damit das Risiko eingehen, dass Leith womöglich doch noch zum Bloodguard werden könnte? Zweitens: Wenn Leith ja eigentlich gar nicht mehr kämpfen sollte (dank Maeves Vereinbarung mit Soro), warum hat Soro dennoch einen Bloodguardkampf vorbereitet? Gut es wird kurz erwähnt, dass Leith denkt, Soro hätte schon damit gerechnet, dass Leith kommen würde, aber selbst wenn, wären wir wieder bei meinem “Erstens”.
Zum Kampf selbst kann ich auch nicht viel sagen. Er war brutal, was mir eigentlich in diesem Kontext gefallen hätte und ich glaube, dass es ein richtig adrenalingeladenes Szenario hätte sein können. Da ich mich trotz der explosiven Spannung, die hätte da sein sollen, aber durchweg beinahe zu Tode gelangweilt habe, passte für mich im Allgemeinen wohl einfach der Schreibstil nicht. Für mich war die gesamte finale Szene schlecht geschrieben.
Auch nach dem Kampf ging es für mich nicht besser weiter. Gut ich gebe zu, Gunthers Tod hat mich beinahe ein wenig berührt, aber die Herausforderung zu einem Kampf auf Leben und Tod? Bitte, Soro hätte in einem Zweikampf gegen Leith niemals eine Chance. Dass Leith trotzdem ein bisschen Mühe hat, ihn zu besiegen, wirkte für mich extrem gekünstelt. Leith ist Bloodguard, er hat gegen die schrecklichsten Kreaturen gekämpft und JEDES Mal gewonnen. Ein arroganter Elfenarsch sollte kein Problem darstellen, auch wenn er eine gebrochene Rippe hat. Er war schon schwerer verletzt und war trotzdem immer siegreich. Genauso lächerlich fand ich die Szene, in der Ugeen, dieser jämmerliche Waschlappen, Maeve überrumpeln konnte und ihr einen Dolch an die Kehle hält. Als wäre er dazu in der Lage gewesen….
Als wäre all dies nicht genug, macht für mich auch die Auflösung des Blutschwurs keinen Sinn. Ich glaube mich zu erinnern, dass eine Bedingung des Schwures ist, dass Maeve nicht direkt oder indirekt an Soros Tod beteiligt sein darf, ansonsten würde sie auch sterben. Wenn Leith also Soro tötet, und das ausschliesslich für/wegen Maeve, so ist sie in meinen Augen indirekt dafür verantwortlich. Schade, hat es trotzdem so easy geklappt, denn somit war der ganze Schwur völlig belanglos, da er keinerlei verzwicktere Probleme verursachte.
Nun, ich glaube, ich brauche nicht weiter zu erklären, dass mich das Buch sehr enttäuscht hat. Ich fand die Idee super spannend und die ersten 150 Seiten war ich auch noch voller Begeisterung mit dabei. Nach und nach wurde es aber für mich schwieriger, bis mich die Geschichte endgültig verloren hat.