Der dritte Teil beschäftigt sich mit Erinnerungen aus seiner Schweizer Kindheit. Hier hat mich vor allem die Person des Heiri total schockiert, die nun wirklich gar nicht in die Welt des Autors und seiner Mutter passt, total befremdend und mit einem Schaudern gelesen.
Alles in allem bleibt auch nach dem 3. Teil für mich der Eindruck derselbe. Ich finde es phasenweise ein gutes Buch mit spannenden Einblicken in eine sehr verstrickte und spannende Familiengeschichte. Die Erzählweise macht es mir aber unglaublich schwer, in einen wirklichen Lesefluss zu kommen. Die teils sehr kurzen Episoden wirken teilweise nur schemen- und notizenhaft und der Autor springt teilweise in der Zeit und bei den Protagonisten hin und her, sodass es schwierig ist, zu folgen.
Ausserdem erwartete ich am Ende der Lektüre irgendwie eine Erkenntnis, eine Bilanz, ein roter Faden. Was möchte uns der Autor mit diesem Buch sagen, was nimmt er mit aus den Erkenntnissen und Recherchen rund um seine Familiengeschichte? Das habe ich leider nicht in dem Ausmass gefunden, wie ich gehofft hatte.
Die ganze Zeit habe ich mich gefragt und wollte den Autoren fragen: “Das ist ja schön und gut und freut mich riesig für dich, dass du deine Familie kennenlernen durftest und mehr über deine Herkunft erfahren hast, aber warum sollte mich das interessieren und was ist jetzt genau die Erkenntnis davon” . Da bin ich leider nicht schlüssig geworden und das Buch lässt mich ein wenig ratlos zurück.
Ich verstehe aber, warum das Buch für den Schweizer Buchpreis nominiert wurde, das ist klassischer Stoff für eine Fachjury, wenn sich ein Autor mit seiner Familiengeschichte beschäftigt und persönlich wird…
Alles in allem für mich ein sehr persönliches , authentisches Buch, für den Autor sicher sehr wichtig, aber ich habe den Zugang teilweise nicht so gefunden, wie erhofft.
Es hat mir wahnsinnig viel Spass gemacht, dass ich Teil dieser Leserunde sein durfte, vielen Dank!