Fanny Ich war vom zweiten Teil inhaltlich nicht mehr so angetan, wie vom ersten. Die Beschreibung von Siennas Panikattacke entspricht zwar ungefähr dem, was mir Jugendliche auch schon darüber erzählt haben, wie es sich anfühlen kann. Und dass es zur Distanz zwischen Sienna und Alick beiträgt, wenn er die Attacke miterlebt (und sich dabei hilflos fühlt) und sie ihm dann vom Tod ihrer Eltern erzählt, kann wohl in der Realität leider öfters passieren – passt aber für mich nicht zum sehr behutsamen und auf Konsens basierenden Umgang von Sienna und Alick miteinander vor dem Gewitter.
Was mich am Schluss des zweiten Teils gefreut hat, ist dass die Beziehung von Sienna und ihrer besten Freundin Hailey mehr thematisiert wird. Ich hoffe, Hailey ist im dritten Teil nicht nur Ersatz für den abwesenden Alick.
Gut gefallen hat mir auch die Szene im Bus, wo durch das Gespräch der Mitfahrenden und die Gedanken von Alick die sozialen Probleme in Glasgow beschrieben werden.
Der Schreibstiel machte es mir weiterhin leicht, die Geschichte zu lesen, auch wenn ich inhaltlich manchmal etwas Mühe hatte. Ich bin trotz allem gespannt, wie es weiter geht. Dabei frage ich mich weniger, ob die beiden am Schluss zusammenkommen, sondern wie sie es schaffen, ehrlich und fürsorglich miteinander umzugehen und gleichzeitig ihre eigenen Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen. Nach dem Beginn des Buches würde ich vermuten, dass sie es irgendwie schaffen.