Hallo zusammen
Ich bin ein bisschen spät, habe das Buch aber eben erst fertiggelesen. Ich stimme zu, dass die Erzählungen zum Teil etwas langfädig und überflüssig waren, besonders am Anfang, aber auch gegen Ende. Beispielsweise die Figur von Will hätte meiner Meinung nach nicht noch eingeführt werden müssen, auch wenn ich verstehe, was sie illustrieren sollte. Vom Prozess hingegen hätte ich gerne noch mehr gehört, da er meiner Meinung nach für die Geschichte sehr relevant ist.
Grundsätzlich hat mir das Ende aber gefallen und ich finde auch nicht, dass es glattgebügelt war. Für mich hätte einfach dieses ewige Hin- und Her am Ende nicht sein müssen, diese Ansammlung an verschiedenen Szenen, die für die Handlung nicht wirklich nötig waren und hauptsächlich Rigels besitzergreifendes Verhalten zeigten.
Von Epilogen, in denen die die Hauptfiguren auf einmal glücklich verheiratet sind und Kinder haben, bin ich normalerweise nicht sehr begeistert, weil es meiner Meinung nach oft gekünstelt und klischeehaft wirkt. Diese Geschichte war eine der wenigen, bei denen ich den Epilog auf diese Weise stimmig fand. Es macht Sinn, dass Nica nun Mutter eines Mädchens ist, dem sie die Liebe und Zuneigung schenken kann, die sie selbst als kleines Mädchen nicht erfahren durfte, und dass Rigel lernt, einen Menschen (abgesehen von Nica) zu lieben, was er für unmöglich gehalten hat. So schliesst sich gewissermassen der Kreis.
Intensiv, erschütternd, aber hoffnungsvoll: so würde ich die Geschichte nun beschreiben. “The Tearsmith” würde ich auf jeden Fall weiterempfehlen, und es war wirklich schön, an dieser Leserunde teilgenommen zu haben.