Fanny
Die ersten Seiten von Even If I Fall haben mich sofort in ihren Bann gezogen. Die Geschichte beginnt intensiv und fesselnd, sodass ich keinerlei Anlaufzeit benötigte, um in die Handlung einzutauchen. Die Autorin schafft es, von Beginn an eine emotionale Tiefe aufzubauen, die den Leser direkt ins Geschehen hineinzieht.
Brooke, unsere Hauptfigur, ist eine vielschichtige und faszinierende Persönlichkeit. Sie wirkt einerseits stark und entschlossen, andererseits ist sie auch tief von den Ereignissen, die ihre Familie betreffen, geprägt. Ihr Familienleben erscheint mir äußerst kompliziert und sogar ein wenig seltsam. Besonders das Verhalten ihrer Familie und wie ihr „Onkel“ in das Geschehen passt, fand ich verwirrend und unangenehm. Diese familiäre Dynamik scheint einen großen Einfluss auf Brooke zu haben und macht deutlich, wie sehr sie unter der Last der vergangenen Ereignisse leidet.
Auch ihr Umfeld trägt zu dieser merkwürdigen Atmosphäre bei. Ihr Chef zum Beispiel wirkt auf mich ebenso eigenartig, und ich habe mich gefragt, welche Rolle er im weiteren Verlauf der Geschichte spielen könnte. Es scheint, als ob Brooke in einer Welt lebt, die von ungesagten Worten und versteckten Geheimnissen durchzogen ist, was ihren Alltag zu einer echten Herausforderung macht.
Was mich ebenfalls stutzig gemacht hat, ist die Tatsache, dass Brookes beste Freundin scheinbar noch nichts von dem erfahren hat, was geschehen ist. Das erscheint mir etwas unrealistisch, da solch gravierende Ereignisse in einem kleinen sozialen Umfeld normalerweise schwer geheim zu halten sind.
Die Begegnung mit Heath, dem Bruder des Opfers, bringt jedoch eine spannende Wende in die Geschichte. Wenn Brooke auf Heath trifft, scheinen beide in der Lage zu sein, das belastende Gefühl der Wut abzulegen, das sie aufgrund ihrer familiären Verbindungen empfinden. Diese Entwicklung finde ich besonders interessant, weil sie zeigt, dass es möglich ist, trotz des Schmerzes und der Vorurteile, die andere Personen mit sich bringen, einen Weg zu finden, sich auf emotionaler Ebene zu verbinden.
Insgesamt hat mich der erste Abschnitt des Romans sehr beschäftigt, vor allem die Themen Familie, Schuld und Vergebung. Diese Themen werden in einer Art und Weise behandelt, die mich dazu gebracht hat, über die Beziehungen in meinem eigenen Leben nachzudenken und darüber, wie schnell wir bereit sind, Menschen zu verurteilen, die selbst nicht aktiv am Geschehen beteiligt waren.
Ich bin gespannt, wie sich die Geschichte weiterentwickeln wird und wie Brooke ihren Weg durch diese schwierigen Umstände finden wird.