Endlich hatte ich heute Zeit zum Lesen und habe nun die ersten Kapitel hinter mir.
Die Gestaltung des Buches finde ich unfassbar schön. Ich mag es, wenn man zusätzlich zur geschriebenen Geschichte unterstützendes Material zur Veranschaulichung erhält. Ich mag die Landkarte, aber auch die Abbildungen der Briefe, die ab und zu auftauchen. Den Glossar hinten finde ich zwar auf der einen Seite hilfreich, manchmal verrät er mir aber mehr, als ich wissen möchte, deshalb habe ich versucht, ihn möglichst nicht zu nutzen, was aber mit Ausnahme der Zeitbeschreibungen sehr gut funktioniert.
Die ganze Fantasie, die hinter der Geschichte steckt, fasziniert mich ebenfalls. Es scheint eine Welt zu sein, die keinerlei Ähnlichkeit mit einer sonst mir bekannten Fantasieumgebung hat (obwohl ich hier anmerken muss, dass ich noch nicht sehr viele Fantasy Geschichten kenne) Die Art und Weise, wie in dieser Welt Magie funktioniert, finde ich ebenfalls spannend, auch wenn mich aus einem kleinlichen Grund die Namen der Götter stören. Von einer Autorin mit ansonsten so viel Fantasie, hätte ich mir mehr gewünscht, als einfach nur ein paar Buchstaben zu verdrehen. So auch das Wort Dae, dass ein Tag beschreiben soll. Auf deutsch klingt das ja schon ganz anders, denke ich aber an die englische Originalsprache, finde ich es fantasielos.
Es kam auf den ersten 200 Seiten auch häufiger vor, dass eine Redewendung innert wenigen Absätzen wiederholt verwendet wurde. Solche Dinge stören mich persönlich. Aber abgesehen von diesem kleinen Mangel an Diversität der Wortwahl mag ich den Schreibstil. Er isch flüssig zu lesen, gut nachvollziehbar und verständlich.
Die Story an sich finde ich bisher super und nicht wirklich durchschaubar. Raeve finde ich toll. Ihre Brutalität und Gefühlskälte war zu Beginn zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber je meh ich über sie erfahre, desto mehr begreife ich ihre Einstellung und Weltansicht. Das Essi bereits verstorben ist, finde auch ich schade, ich hatte mich schon darauf gefreut, sie kennenzulernen. Diese Chance nicht zu bekommen, machte mich etwas traurig. Aber ich persönlich liebe das, eine Geschichte muss bei mir solche Emotionen auslösen, sonst mag ich sie nicht. Kaans Kapitel fand ich toll, aber leider nichtsaussagend. Ich wusste danach nicht mehr als vorher, was mich neugierig macht und so warte ich die ganze Zeit darauf, wieder ein Kapitel aus seiner Sicht lesen zu können. Bei den Tagebucheinträgen bin ich wohl die Einzige, die irgendwie angenommen hat, dass sie von einem Mädchen stammen. Keine Ahnung warum. Ich finde die Einträge vielversprechend und bin gespannt, wohin sie führen. Allerdings stört mich die gehobene Sprache. Denn egal ob Mädchen oder Junge, es handelt sich ja offenbar um ein Kind und ich glaube, dass selbst Fae Kinder nicht so hochgestochen schreiben würden. Über die Andere habe ich noch keine Meinung, auch wenn sie zweifelsfrei ein interessanter Charakter ist. Ich habe bisher eher nicht das Gefühl, dass sie Raeves zweite Persönlichkeit ist, sondern bin eher der Meinung, dass sie ein spezielles Wesen ist, dass in Raeve lebt. Dies vorallem, weil sie von Raeve als Gastgeberin spricht, sie ist also nicht der Ansicht, dass der Körper, in dem sie wohnt, ihr gehört. Ausserdem bin ich gespannt zu erfahren, warum Kaan Raeve kennt. Auch hier denke ich nicht, dass er die Andere erkennt. Schliesslich schaut er Raeve an und kennt sie. Es sei denn natürlich, er besitzt irgendwie die Fähigkeit, in Raeve hinein zu sehen, was auch auf eine Art cool wäre.
Jedenfalls gibt es viele Dinge, die ich nach den ersten Kapiteln wissen MUSS, weswegen ich jetzt glich wieder mein Buch hervor nehme und weiter lesen werde.