Schon zwei Reisen liegen hinter mir.
Die erste in den Ruhrpott (Dat Leben is kein Trallafitti) beschreibt den Alltag von Rentner Otto. Ein sehr amüsantes Buch. Wer den Humor von Thorsten Sträter und Jochen Malmsheimer mag, der wird auch Otto mögen. Die meisten Pottausdrücke werden im Text erklärt, ein paar wenige fehlten mir. Da wäre ein Vokabular am Buchende noch schön gewesen. Trallafitti z. B., musste ich bei der Verwandtschaft nachfragen, heisst Fest oder Vergnügen.
Das zweite Buch lenkte mich mit dem Titel auf eine falsche Fährte: In “Die weite Welt des Daniel Ascher” von Déborah Lévy-Bertherat geht es weniger um das Reisen, als ich dachte. Ein schwer zu beschreibendes Buch, weil es mit zu viel Vorwissen seinen Charme verlieren würde. Ich hatte anfangs mit dem Schreibstil mühe. Es werden Beschreibungen, Erzähler und Sätze der Protagonisten in einen Satz gepackt, lediglich durch Kommas getrennt. Als ich mich nicht mehr am ‘klassischen’ Schreibstil festklammerte, ergab sich ein sehr interessanter Lesefluss. Zum Inhalt: Hélène zieht nach Paris, ins selbe Haus, in welchem ihr Grossonkel Daniel wohnt. Ihr war das abenteuerliche, exzentrische Leben von Daniel immer etwas peinlich. Widerstrebend lässt sie sich auf eine Entdeckungsreise ein. Mich lässt das Buch mit einem Gefühl von ‘nach langer Zeit nach Hause kommen, in ein Zuhause, welches nicht ganz Zuhause ist’ zurück. Oder kurz: wer Paris mag und ein ruhiges Abenteuer möchte, soll es lesen ☺️!