Ich war ein absolutes Märchen-Kind. Grosse, dicke Bücher mit den Sammlungen der Gebrüder Grimm, Wälzer über Zwerge und Heinzelmännchen oder klassische Sagen und Legenden haben meine Fantasie beflügelt. Manche Geschichten waren aber auch gruselig oder für mich damals unverständlich.
Nun möchte ich mich in diesem Jahr wieder stärker mit den (bekannten) Märchen befassen und bin gespannt darauf, ob und wie ich sie mit anderen Augen sehe.
Habt ihr euch auch als Erwachsene mal wieder mit Märchen befasst? Und was war oder ist euer Lieblings-Märchen?

    Gewitterblume Mir wurden als Kind tatsächlich sehr viele Märchen vorgelesen und ich habe auch den einen oder anderen Wälzer noch. Ich habe mich im Rahmen einer geplanten Arbeit letztes Jahr mit Wie Monde so silbern und dem dazu gehörigen “alten” Märchen Aschenputtel näher befasst, bzw. einfach sehr viel gelesen. Umgesetzt leider nichts, aber fand es sehr spannend, was aus alten Märchen neues gemacht wird und wie sie in die heutige Zeit adaptiert werden.

    Die Luna-Chroniken kann ich im Übrigen sehr empfehlen. Ansonsten mag ich auch sehr gerne fremdländische Märchen und Sagen, lese aber aktuell kaum was in die Richtung.

    Gewitterblume
    Spannendes Thema, mit dem ich mich gerne auch wieder vermehrt auseinandersetzen möchte.
    Durfte letztes Jahr einen Schultag zum Thema Märchen für Erwachsene miterleben und habe da einiges, spannendes erfahren. Unter anderem waren die Märchen der Gebrüder Grimm überhaupt nicht für Kinder geschrieben, dies wurde dann eher aus Verkaufsgründen so deklariert.
    Ich nutze Märchen gerne bei der Arbeit als Aktivierungsfachfrau im Alters- und Behindertenbereich.
    Es gibt ja wirklich für jede Person und Situation passende Märchen, oftmals auch sehr kurze, die sich gut zwischendurch nutzen lassen.
    Kann ein Stöbern auf der Homepage der Märchenstiftung Mutabor empfehlen. Da findet man natürlich Märchen aber auch viel Hintergrundwissen dazu, Büchertipps, eine Liste von Märchenlesebibliotheken etc.

    Mein Lieblingsmärchen ist das vom Fischer und seiner Frau. Und deines?

      Akroma
      Das die Märchen der Gebrüder Grimm (und andere) eigentlich gar nicht für Kinder gesammelt wurden, weiss ich. Viele Enden sind ja auch bittertraurig oder ‘böse’. Ich finde das sehr spannend, aber habe mir dadurch meine Märchen, die ich früher so geliebt habe, nicht kaputtgemacht. Ich hänge an dieser Märchenwelt von Gut und Böse und möchte das für mich bewahren. Vermutlich weil ich in der Realität sehr realistisch bin und weder Gut und Böse sehe 😃
      Ich danke dir auch für den tipp mit Mutabor, da gehe ich gerne einmal stöbern!

      Tatsächlich kenne ich der Fischer und seine Frau nur vom Hören-Sagen und hab es noch nicht gelesen. Ein einziges Lieblingsmärchen habe ich nicht, mich haben früher zu viele begeistert. Ich denke aber Schneewittchen ist ‘meins’ 😃 Den Grund kann ich dir aber nicht sagen 😄
      Ich habe dafür ein ‘Hass-Märchen’ und das ist ‘Brüderlein und Schwesterlein’. Ich habe das als Kind gelesen und absolut gruselig und schrecklich empfunden und nie wieder angerührt. Vermutlich sollte ich es mal wieder lesen um herauszufinden, was genau so schlimm daran war / ist 😅
      Und dank den 7 Geisslein habe ich eine Abneigung zu Standuhren 😂

      4 Tage später

      Gewitterblume Mein absolutes Lieblingsmärchen ist Zwerg Nase. Ich liebe diese Geschichte. Die Mischung aus Grusel und Spannung ist unschlagbar.

      Falls jemand einen Tipp hat für eine sehr schöne Illustration dieser Geschichte .. ich wäre sehr dankbar denn ich sammle unterschiedliche “Formen” dieser Geschichte.

      Gewitterblume Über die Challenge habe ich ‘Märchenadaptionen’ kennen gelernt - alte Märchen in neuem Gewand, da hat es das eine oder andere gegeben, das mir durchaus gefallen hat. Aber ich merke, dass mir bei den Grimm/Anderssen-Märchen irgendwie der Zugang verloren gegangen ist…

      14 Tage später

      Gewitterblume

      Auch ich habe als Kind Märchenbücher nur so verschlungen. Später interessierte mich dann, woher diese Geschichten kommen, wer sie erzählt hat, weshalb es in so vielen Kulturen die gleichen Märchen gibt mit den selben “Archetypen” und was es mit der Symbolik so auf sich hat. Deshalb habe ich schliesslich eine Ausbildung zur Märchenerzählerin gemacht.

      Ich erzählte hauptsächlich für Kinder, aber ihr habt natürlich Recht, dass die Märchen früher überhaupt nicht spezifisch Kindern erzählt wurden. Kinder waren häufig halt einfach auch dabei, als Märchen erzählt wurden. Allerdings erlauben sich Erwachsene häufig nur dann Märchen zu hören, wenn sie Kinder begleiten ;-). Dabei wären diese uralten Geschichten voller Weisheit auch sehr wichtig für Erwachsene zu hören.

      Märchen sollten unbedingt auf der Symbolebene verstanden werden, was Kindern meistens sehr viel besser gelingt als uns Erwachsenen. Wir stellen uns alles real vor, während Kinder instinktiv wissen, dass es um Symbole geht. Dass “das Böse” eben bestraft werden muss, dass was “tot” ist, wieder lebendig werden kann usw. Deshalb können Kinder mit “Grausamkeiten” in den Märchen häufig sehr gut umgehen und reagieren nur darauf, wenn sie merken, dass wir Erwachsene darauf reagieren.

      Ich finde es auch mega spannend, welche Märchen mich durchs Leben begleiten, welche mich tief berühren und welche mich total abschrecken / anwidern… und manchmal gelingt es mir auch zu merken, weshalb es so ist. Was die Themen hinter diesen Geschichten sind, die etwas in mir anrühren.

      Und ja, ich liebe auch sämtliche Märchenadaptionen oder solche in denen die Villain-Origin-Story erzählt wird-