Gewitterblume
Auch ich habe als Kind Märchenbücher nur so verschlungen. Später interessierte mich dann, woher diese Geschichten kommen, wer sie erzählt hat, weshalb es in so vielen Kulturen die gleichen Märchen gibt mit den selben “Archetypen” und was es mit der Symbolik so auf sich hat. Deshalb habe ich schliesslich eine Ausbildung zur Märchenerzählerin gemacht.
Ich erzählte hauptsächlich für Kinder, aber ihr habt natürlich Recht, dass die Märchen früher überhaupt nicht spezifisch Kindern erzählt wurden. Kinder waren häufig halt einfach auch dabei, als Märchen erzählt wurden. Allerdings erlauben sich Erwachsene häufig nur dann Märchen zu hören, wenn sie Kinder begleiten ;-). Dabei wären diese uralten Geschichten voller Weisheit auch sehr wichtig für Erwachsene zu hören.
Märchen sollten unbedingt auf der Symbolebene verstanden werden, was Kindern meistens sehr viel besser gelingt als uns Erwachsenen. Wir stellen uns alles real vor, während Kinder instinktiv wissen, dass es um Symbole geht. Dass “das Böse” eben bestraft werden muss, dass was “tot” ist, wieder lebendig werden kann usw. Deshalb können Kinder mit “Grausamkeiten” in den Märchen häufig sehr gut umgehen und reagieren nur darauf, wenn sie merken, dass wir Erwachsene darauf reagieren.
Ich finde es auch mega spannend, welche Märchen mich durchs Leben begleiten, welche mich tief berühren und welche mich total abschrecken / anwidern… und manchmal gelingt es mir auch zu merken, weshalb es so ist. Was die Themen hinter diesen Geschichten sind, die etwas in mir anrühren.
Und ja, ich liebe auch sämtliche Märchenadaptionen oder solche in denen die Villain-Origin-Story erzählt wird-