Gestern habe ich Der Sänger von Lukas Hartmann fertig gelesen. Es ist die Geschichte über den Tenor Joseph Schmidt und beschreibt vor allem die kurze Zeit vor seinem Tod, seine Flucht in die Schweiz und die unmenschlichen Zustände in den Internierungslagern und in der Flüchtlingspolitik. Durch die Erinnerungen und Träume erhält man jedoch schöne kurze Einblicke in seine jüdisch geprägte Kindheit, sein Aufgehen in der Musik und sein kurzes Leben als Berühmtheit. Lukas Hartmann schildert es stellenweise beinahe nüchtern, aber sobald es um Erinnerungen, Landschaft und natürlich um Musik geht, kann sein Schreibstil auch berühren. Ingesamt hat es mir gut gefallen, immerhin wusste ich vorher praktisch nichts über Joseph Schmidt und konnte ihn so ein kleines bisschen kennen lernen. Verstehen nicht immer, doch ein wenig ins Gefühl bekommen, ein Traumtänzer, nur etwa 1,54 m gross, dafür mit einer grossen Stimme, der nur für die Musik lebte, in der er aufging und die ihn erhöhte.