Der Lokalkrimi Hohenrain spielt im Luzerner Hinterland und beruht auf wahren Gegebenheiten eines brutalen Mordes an einem bolivianischen Landwirtschaftspraktikanten. Die Recherchearbeit der Polizei und Staatsanwaltschaft wird ebenso beschrieben wie die Ängste des Täters auf der Flucht quer durch die Schweiz, Frankreich, Italien und schliesslich Richtung Osteuropa. Man erfährt interessante Details über den Rechtsapparat der Schweiz, die verschiedenen Behörden und deren Zuständigkeiten. Am Rande wird auch Familiäres der Ermittler geschildert, gerade so viel um die recht schwere Kost des Mordes etwas erträglicher zu gestalten.
Das Wissen, dass sich dieser Mord wirklich zugetragen hat, hinterlässt einem um einiges nachdenklicher, als bei einer fiktiven Handlung. Ich habe mir jedenfalls nach der Lektüre noch einige Gedanken gemacht über die Geschichte sowie auch die Hinterbliebenen des Ermordeten, vor allem die Eltern, die ihren Sohn in guter Absicht für ein Praktikum ins ferne Europa geschickt haben….
Ein empfehlenswertes Buch mit lebendiger und praxisnaher Vermittlung von viel Hintergrundwissen über juristische Arbeit.