Nun startet der Austausch!
Tatsächlich ist es so, dass Johanna Mos Bücher um die Ermittlern Hanna Duncker eine fortlaufende Geschichte bilden. Man könnte einzelne Bände lesen, aber einiges an Hintergrundwissen ist dann nicht oder sehr schwach vorhanden.
Den Band “Dunkelwald” beginnt die Autorin wieder mit dem Geschehen eines Mords, der jedoch 20 Jahre zur heutigen Erzählebene zurück liegt. Der Hauptprotagonistin Hanna Duncker begegnen wir in einem fulminanten Auftakt: ihr Haus wird in Brand gesetzt und sie kann gerade rechtzeitig aus dem Fenster springen und sich retten. Hanna ist klar, wer hinter dem Anschlag stehen muss, nachdem ihr Bruder Kristoffer vor 4 Monaten gestanden hatte, dass er bei dem Mord an Ester Jensen dabei war mit seinem Freund Robin, wobei Axel Sandsten tatsächlich der Mörder ist.
Hanna brachte es jedoch bislang nicht fertig, ihren Kollegen Erik oder ihren Chef Ove dieses Wissen mitzuteilen! Obwohl sie sich bewusst ist, dass sie diesen Fall sicher nicht alleine wird bewältigen können. Widersprüchlicher denn je verstrickt sich Hanna in Angst und Abneigung, Hilfe zu suchen und anzunehmen! Entsprechend “giftig” gibt sie sich in Gegenwart ihres Kollegen Erik. Mitmunter möchte ich diese Hanna schütteln vor Frust, weil ich als Leserin ja miterlebe, wie sie sich selbst im Wege steht. Da ist auch die Angst, dass mit dem Hausbrand ihre (frische) Beziehung zu Isak zerbrechen würde, bezeichnend.
Im Vergleich zu den beiden vorhergehenden Bände finde ich, dass die Autorin wesentlich härter in ihrer Geschichte wird, die Spannung zieht noch mehr an. Gegenwart und Vergangenheit (die Morde an Ester Jensen und Mikael Fransson und die Umstände, die zu ihnen geführt hatten) scheinen auf eine Katastrophe hinzusteuern. Die Charaktere wie die Mutter Brigitta des toten jungen Mannes, Mikael, und seine Schwester Therese sind brilliant und hautnah herausgearbeitet. Alle Personen sind gleichsam verstrickt in ihren eigenen Problemen und Dämonen.
Ein wahrer Pageturner! Ich bin sehr gesapnnt, wie es weitergehen wird!!