Ich habe eure Beiträge sehr gerne gelesen, es ist interessant, wie verschieden der gleiche Text aufgenommen wird.
Der letzte Teil hat mir sehr gut gefallen, das Pfirsichbaby, der erste Kontakt Ana Iris mit ihrem neugeborenen Bruder (sie ist schon 9 und ist stolz auf ihre Rolle als grosse Schwester). Ich denke, es ist eine Art Mutterrolle, die sie ihm gegenüber einnimmt. Ana Iris übernimmt die Verbindung vom kleinen Bruder zu den Erwachsenen, den Grossmüttern, Tanten und Cousinen, sie führt auch das Geschichtenerzählen weiter, das wie eine Familientradition gepflegt wird. Es scheint ganz natürlich, wie mit Abschied und Tod in diesen Familien umgegangen wird. Die Religion, die Geister und Wahrheiten werden wieder angesprochen, erklärt und interpretiert. Ana Iris bedauert, dass die später geborenen diese Weisheiten der Alten verpasst haben. So wird sie und ihre Generation diese an ihre Kinder weitererzählen und sie lebendig halten.
Die Windmühlen (die Riesen?) sind uns ja bekannt in dieser Gegend, die Geschichte von Don Quijote leider nur teilweise und da müsste man nochmals nachlesen um besser verstehen zu können. Die mächtigen Mühlen werden langsam ersetzt durch die leblosen Rotoren, die Strom produzieren müssen. Die Rolle vom kleinen Männchen verstehe ich nicht ganz. Ob das mit dem Kampf gegen WIndmühlen zu tun hat? mit Traum und Wirklichkeit?
Mit der modernen WIndtechnik zeigt sich auch der Fortschritt, der Abschied vom traditonellen, gemächlicheren Leben. Dafür muss die Mancha ihre Landschaft opfern.
Das Buch war eine Entdeckung, eine Entwicklung auf vielen Ebenen. Ana Iris Simon hat uns ein interessantes Stück Geschichte des neueren Spaniens der letzten zwei Generationen nahe gebracht. Der TItel trifft den Inhalt nicht, aber das wurde schon öfters erwähnt. Ich werde weitere neuere Bücher Spaniens suchen, durch den Spanienschwerpunkt sind einige interessante Titel auf deutsch erschienen.
Ich wünsche euch einen guten Rutsch in ein glückliches Jahr mit spannenden, anregenden Büchern