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Die ehrliche Gelassenheit, die Lukas Faesch nach Marias Eröffnung an den Tag legt, ist ein wenig beängstigend. Trotzdem muss er von Maria hören, dass sie nicht zurückkommt, weil er auf sie warten würde und zeigt so doch noch Gefühlsregungen.
Susanna als junge Erwachsene stellt sich eine individuelle Zukunft vor, die sich auch heute viele Menschen wünschen. Ohne finanzielle Absicherung ist es aber eher Luxus oder grosses Glück, sich immer nur auf den nächsten Schritt konzentrieren zu können. Susanna geht ihre Lebensgestaltung sehr bewusst an, obwohl sie sich nicht auf etwas festlegen oder sich binden will – auch nicht durch die Ehe. Schön finde ich, dass ihr klar ist, wie viel Glück sie hat, ihr Leben so frei gestalten zu können. Karl dagegen ist zufrieden mit der Frau, die einfach eines Nachts vor seiner Tür steht und eigentlich mit einem seiner engsten Freunde verheiratet ist.
Mir gefällt, wie Alex Capus bereits auf Seite 2 des neuen Lebensabschnitts der Protagonistin verrät, dass sie ein Kind hat. Somit kann man die nächsten Seiten gespannt darauf warten, wer der Vater ist und dies über einen längeren Bogen. Wie Capus bildlich die Einführung der ersten Glühbirnen. Mir gab es einen Einblick, wie gewaltig dieser Umbruch für jeden einzelnen Menschen gewesen sein musste. Und auch für Susanna, die Frau die sich nicht festbinden will, kommen immer mehr Annehmlichkeiten auf, die ihre Abenteuerlust dämpfen. Ich bin gespannt, inwiefern der Autor auf die eingesponnen Stellen weiter eingehen wird, in denen sich Susanna für die Korrektheit gegenüber der nativen Bevölkerung Nordamerikas stark macht.