Guten Abend Miteinander
Ich bin nach den ersten paar Kapitel sehr positiv vom Buch überrascht, denn es ist nicht das Genre, welches ich üblicherweise lese. Klune beschreit die Szenerie sehr schön und detailliert, was dem Leser hilft, tiefer in die Geschichte einzutauchen. Auch schreibt er sehr verständlich und mit einem gewissen Witz was die Ganze Thematik auflockert.
Die Thematik dieser Geschichte finde ich persönlich sehr spannend. Mir vermittelt sie die Botschaft, dass ich mich in meinem Leben mehr um mich selbst, meine Hobbies und meine Familie kümmern sollte, als ständig nur zu arbeiten und Leistung zu erbringen. Das Leben kann so unerwartet oder überraschend zu ende gehen. Man sollte das Leben in vollen Zügen geniessen. Jeder Moment ist kostbar.
Die Charaktere sind sehr kontrastreich, also eigentlich ist Wallace ein Kontrast zu den anderen, denn er ist sehr auf sich konzentriert und hat das Gefühl, dass alle in seiner Welt Leben und sich deswegen alles nur um ihn dreht. Er ist sehr kalt und will von Nelsons Spässen nichts wissen. Hugo dagegen ist warmherzig, sozial und kümmert sich um die anderen. Jedoch finde ich, ist schon in der ersten paar Kapitel eine Wesensveränderung von Wallace zu sehen und ich bin wirklich sehr gespannt darauf, wie es mit seinem Charakter weitergehen wird.
In seinen Erinnerungen oder Rückblenden zeigen sich immer wieder Szenen aus seiner Kindheit. Das Leben mit seinen Eltern wird dabei immer wieder thematisiert beziehungsweise angeschnitten. Das Wallace nun so ist, wie er ist, kann ich mir nur mit seiner Vergangenheit/Kindheit erklären. Einerseits ist er mit ähnlichen Werten aufgewachsen, aber anderseits habe ich das Gefühl, dass da irgendetwas vorgefallen ist. Ich hoffe das die folgenden Kapitel seine Vergangenheit noch etwas mehr thematisieren.
Nelson finde ich ein sehr spannender Charakter. Seine Spässe lockern die Geschichte etwas auf und sind eine angenehme Überraschung. Da er der Grossvater von Hugo ist, und bisher noch nicht durch die Tür ins Jenseits gegangen ist, habe ich die Vermutung, dass er vermutlich der Vorgänger von Hugo als Fährmann war.
Der Teeladen ist meiner Meinung nach eine sehr gute Wahl für den Übergang ins Jenseits. Dass man, sobald man sich ihm nähert, den Haken in seiner Brust mit dem Seil oder der Leine (erinnert mich übrigens sehr an eine Angel mit der Hugo die Toten zu sich “angelt”), wahrnimmt, kann sehr beängstigend sein. Tee dagegen wirkt beruhigend und wirkt somit dieser Angst etwas entgegen. In einem Teeladen herrschen hunderte verschieden Gerüche die für jeden etwas anderes bedeuten. Dabei kann ich mir gut vorstellen, dass jeder Mensch oder eben jeder Tote mit jedem Geruch eine andere Erinnerung, verbindet. Auch das, denke ich, entspannt den Menschen und hilft ihm so mit dem Übertritt ins Jenseits. Ich kann mir deswegen gut vorstellen, dass dieser Teeladen der zentrale Schauplatz dieser Geschichte sein wird.
Betreffend des Haken finde ich Zottel-Pommels Anmerkung sehr spannend. Ich habe mir nur Gedanken über die Angel-Ähnlichkeit gemacht aber nicht wirklich über den Grund dafür. Daher gefällt mir dein Gedanken über das “wecken” sehr gut. Meine Erwartung an Wallace ist, dass er im Verlauf der Geschichte “aufwacht” und erkennt, wie egoistisch und arrogant er war. Er soll warmherziger und sozialer werden. Durch den Haken in der Brust, wo sein Herz ist, ist er mit Hugo und dessen Herzen verbunden. Hugo hat somit einen Weg zu seinem Herzen oder besser gesagt in sein Herz und könnte ihn daher berühren und auch in seinem Wesen verändern.
Auch mich regt das Buch immer zu neuen Gedanken über mein Leben an. Ich drifte öfters ab und frage mich, wie es für mich wäre, wenn ich in diesem Augenblick sterben würde. Wäre ich zufrieden, mit dem, was ich erreicht und erlebt habe oder trauere ich einer verpassten Chance nach?