Mir erging es wie den meisten hier, die Geschichte hat mich gleich von Anfang an in ihren Bann gezogen. Nur schon die Beschreibung des Marschlands, das mir vorher so absolut kein Begriff war. Überhaupt, die detailreichen, wunderbar gezeichneten Bilder der Natur und der Tierwelt gefallen mir sehr gut. Die Autorin ist Zoologin, das spürt man, aber sie schreibt auch ausgesprochen schön, finde ich.
Wie Kya von allen verlassen wird und sich tapfer einen Weg sucht, sich erinnert wie es ihre Mutter gemacht hat und einfach probiert, das Desaster des einzigen Schultags und die ablehnende Haltung der Bevölkerung, das alles geht schon sehr nahe. Trotzdem gibt es auch kleine Lichtblicke, die Begegnung mit Tate dem ruhigen Jungen, die kurze Zeit mit ihrem Vater als kleine Familie, die feinfühlige Hilfe von Jumpin’s und der schwarzen Gemeinschaft und immer wieder die Marsch mit ihren Tieren.
Wie @Sadu bin ich mir nicht sicher, wie realistisch es ist. Aber ich glaube in Amerika gibt es viel mehr richtig arme Leute, als wir uns das vorstellen können. Leute, die irgendwo abgeschieden für sich leben und durch alle Maschen des sozialen Gefüges fallen.
Dem zweiten Erzählstrang mit den polizeilichen Ermittlungen habe ich noch gar nicht so viel Aufmerksamkeit geschenkt. Ich befürchte aber, dieser Teil wird bald überhand nehmen. Ich kann mir zwar nur schwer vorstellen, dass Kya Chase getötet haben könnte, aber sie hat einen enormen Überlebenswillen und wer weiss, in welche Situationen sie mit diesem Jungen noch gerät.