Dann bringe ich meine Aufzeichnung hier auch ein ;-)
Zweiter Teil
Spannend, die Beschreibung der Reise. Charbonneau als Begleiter hat einen guten Einfluss auf den jungen Rob. Mir hat die Beschreibung der Römerstrassen gefallen. Natürlich habe ich von diesen Strassen gehört, allerdings fand ich es grossartig, mir diese eindrücklichen Werke aus früherer Zeit in Erinnerung zu rufen. Auch die Beschreibungen der Karawane und der verschiedenen Schiffe habe ich genossen, sehr bildhaft. Rob wird sich als Jude ausgeben wollen, da dürfen wir gespannt sein, wie das herauskommt. Ich bin auch neugierig, in welchen Zusammenhängen das Lesen des Koran weitere Bedeutung erhält.
Dass sich etwas anbahnt zwischen Mary Cullen und Rob ist rasch vorhersehbar. Die Schilderung der Persönlichkeit von Mary und was die beiden jungen Leute gegenseitig anzieht ist durchaus interessant. Mary Cullen entspricht überhaupt nicht dem Typ Frau, der bislang im Buch vorkam. Ob sie zusammenbleiben oder sich trennen, da habe ich lange darüber gerätselt.
Rob’s Entwicklung nimmt eine deutliche Wendung. Was ist die Ursache? Der Kontakt mit diesen Leuten, das Lesen und Lernen? Die Erfahrungen, die er mit Charbonneau gemacht hat? Jedenfalls verändert sich Rob, was ihm bestimmt später zum Vorteil gereicht. Der felsenfeste Will, Medicus zu werden wird auch hier bestätigt. Die Liebe, die Aussicht auf Geborgenheit in einer Beziehung, Familie wiegt weniger stark als dieses Ziel.
Gordon nimmt etwas Tempo heraus, passend zur Episode auch. Auch die Sprache ist weniger rüde und es häufen sich keine furchtbaren Ereignisse und Sensationen. Die Geschichte verliert dadurch nichts an Unterhaltung oder Spannung – für mich persönlich ganz im Gegenteil. Die Geschichte ist leicht und flüssig zu lesen, man kommt sehr schnell vorwärts. Auch die Handlungen ziehen sich nicht lange dahin.
Im dritten Teil hat mir ebenfalls die Reisebeschreibung sehr gut gefallen und das Leben in der Gemeinschaft mit den Juden. Rob ist jetzt als Jude verkleidet. Der Kontakt mit den Juden ist für ihn schon etwas gefährlich. Wie gut, dass er als Inghiliz , als Engländer, glaubhaft darlegen kann, dass er in den Bräuchen nicht sehr bewandert ist. Dennoch scheint mir, das ist recht dünnes Eis. Isfahan, das Ziel von Robs Reise. Es werden Gerüche beschrieben. So stelle ich mir den Orient vor – etwas idealtypisch zugegebenermassen. Hier nimmt die Geschichte wieder einen anderen Lauf. Es gibt wieder Konfrontationen und Schilderung von Brutalität. Rob erfährt hier einmal mehr Gewalt und Hindernisse, die sich ihm und seinen Plänen entgegenstellen. Das hält ihn allerdings keineswegs davon ab, diese weiter zu verfolgen. Er ist gescheit und verfügt auch über eine gewisse «Bauernschlauheit», um sich aus brenzligen Situationen hinauszumanövrieren – gerade mit der Episode mit dem Panther.
Was meint ihr zur Sprache? Ich lese das Buch gerne, finde es spannend und leicht. Die Sprache geht für mich meist gut mit dem Geschehen überein. Hin und wieder gibt es Ausdrücke oder Wendungen, die für mich nicht hineinpassen.