FranziM

Nachdem mir die “Dunkle-Turm-Reihe” von Stephen King von mehreren Personen empfohlen wurde, habe ich mich daran gemacht und nun den ersten Band fertig gelesen. Es handelt vom letzten Revolvermann Roland, der den schwarzen Mann durch die Wüste verfolgt und dabei verschiedene Abenteuer erlebt. Und was soll ich sagen? Während dem Lesen sind immer grössere Fragezeichen aufgetaucht. Es gibt viele Zeitsprünge, man erfährt ein paar Brocken zur Vergangenheit von Roland, lernt verschiedene Charaktere kennen, doch schlussendlich tauchen mehr Fragen auf, als dass man Antworten erhält. Ich musste mich mehrmals fragen, was ich denn da überhaupt lese, weil es zum Teil ziemlich kurios wurde. Das Buch fühlt sich an wie ein langer Prolog, man hätte die Seitenanzahl gerade so gut zweimal halbieren können. Und dennoch hat mich King neugierig gemacht. Viele offenen Fragen, eine spannende Welt; die Geschichte hat definitiv Potential! Band 2 liegt schon bereit…

Das Buch erzählt die Lebensgeschichte von Jude und seinen besten Freunden. Es ist eine herzzerreissende Geschichte über Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Misstrauen, Missbrauch und Leid. Heftige Schicksalsschläge und wunderschöne Erlebnisse wechseln sich ständig ab. Die ersten 100 Seiten sind etwas knorzig, doch dann nimmt die Geschichte Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr zu Seite legen. Es sei denn, die Handlung wird zu schrecklich, sodass man eine kurze Pause einlegen muss. Was in meinem Fall mehrmals vorgekommen ist. Die Charaktere sind so gut geschrieben, sie wachsen einem sofort ans Herz und man fiebert mit ihnen mit, man freut sich mit ihnen mit und man leidet mit ihnen mit. Ein Buch, das mich zum lachen brachte und noch mehr mehr zum weinen. Ein Buch, das mich zum innehalten und nachdenken brachte. Definitiv ein Buch, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Die Geschichte um Rand al’Thor als Wiedergeborener Drache geht weiter. Der dritte Teil der ‘das Rad der Zeit’ Reihe hat mich absolut überzeugt. Rand macht sich alleine auf, um in Tear an das mächtige Schwert Callandor zu gelangen und damit einen Teil der Prophezeiung zu erfüllen. Denn Rand kann die Eine Macht lenken und ist dazu vorbestimmt, die Letzte Schlacht gegen den Dunklen König zu führen. In Tar Valon haben sich die schwarzen Ajahs erhoben und sind unter Mitnahme magischer Gegenständen nach Tear unterwegs, um dem Wiedergeborenen Drachen eine Falle zu stellen. Die drei Aufgenommenen Nyneave, Egwene und Elayne machen sich auf, um die schwarzen Ajahs zu stoppen. Auch der geheilte Mat, der mit seinem Glück die Aufgenommen warnen muss, macht sich auf den Weg in den Süden. Moiraine mit Lan, Loial und Perrin, der mit seinen Wolfsträumen zu kämpfen hat, sind Rand auf den Fersen, um ihn in Tear zu unterstützen. Unterwegs müssen sich die Gefährten vielen Gefahren stellen. Die Welt wird detailreich beschrieben, ohne Langeweile zu erzeugen. Die Protagonisten sind mir so sehr ans Herz gewachsen, dass ich immer mitfiebern muss und hoffe, dass alles gut ausgeht. Robert Jordan ist ein wahrer Meister! Die Reihe ist für jeden empfehlenswert, der gute High Fantasy zu schätzen weiss.

Im Rahmen einer Leserunde durfte den ersten Teil der Realm Breaker Reihe lesen. Etwas, das mir sofort gefallen hat, war die Karte, welche auf der Innenseite der Buchdeckel aufgezeichnet ist. Mit viel Detailverliebtheit und in Farbe ist diese Karte gestaltet, wodurch ich sofort im Fantasy-Fieber war und mich auf das Entdecken einer neuer Welt freute. Doch leider las sich bereits der Prolog sehr mühsam, da man sofort mit duzenden Namen und Ortschaften beworfen wird, sodass gleich zu Beginn grosse Verwirrung herrscht. Ab dem ersten Kapitel besserte sich dies jedoch, und der Schreibstil wurde angenehmer. Die Geschichte wird kapitelweise aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was mich persönlich nicht gestört hat. Jedoch hat darunter die Charaktertiefe der einzelnen Protagonisten gelitten. Dadurch wurde ich mit den Charakteren nicht wirklich warm und sie sind mir nicht so ans Herz gewachsen, wie ich es von anderen Büchern kenne. Vielleicht hätte es der Geschichte besser getan, wenn nur von 2-3 Perspektiven erzählt worden wäre. Die Grundidee der Geschichte ist nicht etwas komplett Neues oder Aussergewöhnliches; eine Gruppe von unterschiedlichen Charakteren muss die Welt vor dem Bösen / vor der Zerstörung retten. Das Worldbuilding / Setting gefällt mir sehr gut. Über die einzelnen Länder bzw. Völker wurde für meinen Geschmack (noch) nicht genug erzählt. Stellenweise zieht sich die Geschichte in die Länge, ein anderes Mal passieren viele Dinge innert Kürze und ich hätte mir weitere Ausführungen gewünscht. Da wurde meiner Meinung nach das richtige Verhältnis leicht verfehlt. Viele Beschreibungen oder Redewendungen wurden eindeutig falsch bzw. schlecht übersetzt. Es kam vor, dass ich Sätze nochmals lesen musste oder dass der Lesefluss ins Stocken geriet, weil irgendein Wort oder ein Satz nicht wirklich dahin passte. Personen- und/oder Örtlichkeitsbeschreibungen waren teilweise widersprüchlich, wodurch ich einige Male stutzen musste. Alles in Allem ein mittelmässiger Auftakt einer Fantasy Reihe. Das Potential wurde definitiv nicht ausgeschöpft, da hat es noch Luft nach oben. Allenfalls bietet die Originalausgabe auf Englisch mehr Lesevergnügen.

Ein mysteriöses Verschwinden eines angesehenen Psychotherapeuten in einer Kleinstadt. Viele Geheimnisse, die aufgedeckt werden wollen. Plottwists, nach denen man das Gelesene nochmals Revue passieren lassen muss… Der erste Drittel des Buches hat mich sehr überzeugt. Danach geht es leider nur noch bergab. Den Charakteren fehlt es an Tiefe, der Handlung an Spannung. Ich konnte mich mit keiner Figur anfreunden und konnte dadurch auch nicht mitfiebern, dass alles gut ausgehen möge. Einige Passagen sind eher zu langatmig geschrieben, wobei das Ende dann auch wieder viel zu schnell kam und konstruiert wirkte. Nach einem vielversprechenden Anfang wurde ich also enttäuscht von einer voraussehbarer Handlung. Alles in Allem hat mich die Geschichte dennoch unterhalten, daher gibt es von mir ⅗ Sterne.