Ich habe das März Buch Brüder des chinesischen Autors Yu Hua, das immerhin 764 Seiten stark ist, zu Ende gelesen.
Das Buch wurde in China in zwei Teilen in den Jahren 2005 und 2006 veröffentlicht. In der deutschen Übersetzung erschien es im Jahr 2009. Die Geschichte beginnt zu Zeiten der Kulturrevolution (1966 – 1976) und endet in den 2000 Jahren. Ich habe irgendwo gelesen, dass es erstaunlich gewesen sei, dass dieses Buch der Zensur entgehen konnte.
Was kann ich persönlich zum Buch sagen? Es liest sich zwischendurch auf Grund der sonderbaren Sprache wie ein Märchen, dann kam es mir wie eine Satire vor, mit lustigen Sequenzen, bei denen einem aber manchmal das Lachen im Hals stecken bleibt. Es hat aber auch unheimlich brutale Gewaltscenen, die mir manchmal etwas zu detailliert und zu ausufernd beschrieben waren. Ähnlich ging es mir bei den Sexszenen am Ende des Buches. Es zeigt einen Teil der Geschichte Chinas anhand zweier Brüder und einigen anderen Stadtbewohner, von der ärmlichen, ländlichen Zeit bis zum wirtschaftlichen Aufschwung. Es ist eine Familien- und Liebesgeschichte, ein soziales und politisches Buch, ein Epos. Der eine der Brüder verkörpert den Sozialismus, der andere den Kapitalismus. Das Buch zeigt erschreckend, dass sich weder das eine noch das andere System bewährt.
Das Buch ist sehr vielschichtig, es fällt mir schwer, all meine Eindrücke in Worte zu fassen und das Buch einzuordnen. Dennoch, es hat mich beeindruckt, gefordert und letztendlich habe ich mich gerne auf das aussergewöhnliche Buch aus China eingelassen.