ungesagteworte

  • 6. Aug 2024
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  • 2317 Punkte
  • Gerne möchte ich mir deiner Zusammenfassung @lyn-1898 anschliessen, du hast es wirklich sehr schön und passend auf den Punkt gebracht. Besonders die Abgrenzung zwischen dem “nicht mehr leben wollen” und dem Sterben.

    Den Schreibstil von JJ Bola finde ich nach wie vor sehr packend und seine Wortwahl sowie Stilmittel halten mich am Lesen. Es wird beim Lesen auch deutlich, dass er in seinem Leben eigene Erfahrungen mit Depression gemacht hat und diese in die Geschichte einfliessen lässt.

    Von Michael bin ich im zweiten Abschnitt leider sehr enttäuscht. Seine Reaktion auf die Beziehung seiner Mutter zum Pastor empfand ich als alles andere als angebracht. In verschiedenen Bereichen seines Lebens verhält er sich noch sehr jung und naiv. Auch wie er sich seinen Freund:innen und Arbeitskolleg:innen gegenüber verhält kann ich oftmals nicht nachvollziehen

    Duwayne steht für mich ebenfalls als Sinnbild für Michael. Er erkennt sehr wahrscheinlich viele Parallelen zu sich selbst und war in diesem Alter vielleicht ähnlich wie Duwayne. Die Veränderung empfand ich als eher abrupt. Es ist schade, dass wir von vielen Nebencharakteren nur wenige Einblicke bekommen und somit nicht wirklich an deren Entwicklung teilhaben können.

    Das gleiche Gefühl habe ich auch bei seinen Erlebnissen in den USA. Es passieren nicht wirklich tiefgreifende Dinge. Diese Abschnitte könnten auch weggelassen werden und es würde sich nicht viel am Verlauf der Geschichte verändern (bis auf Belle). Von seinen Begegnungen mit anderen Menschen habe ich mir zu Beginn mehr erhofft. Es ist auch eher anstrengend, dass er entweder seine Gedanken nicht ausspricht und Nachrichten wieder löscht oder nach kurzer Zeit bereits denkt, er darf sich nicht auf die andere Person einlassen, weil er niemanden in seinen Plan hineinziehen möchte. Den Gedanken dahinter kann ich zwar nachvollziehen, jedoch finde ich es z.B. bei flüchtigen Begegnungen, wie z.B. im Stripclub, nicht ganz so passend (damit meine ich nicht die Beziehung zu Belle).

    Abschliessend muss ich leider sagen, dass ich den ersten Teil viel stärker fand als den zweiten. I hoffe fest darauf, dass der dritte Teil die Geschichte zusammenführt und sich wieder mehr in die Richtung vom Beginn des Buches bewegt.

  • Fanny

    Der erste Leseabschnitt war ein für mich gelungener Auftakt in die Geschichte. Der Schreibstil gefällt mir sehr gut, weil JJ Bola immer wieder sehr schöne und bildhafte Beschreibungen für das alltägliche Leben findet. Wie z.B. bei dem Spaziergang mit Sandra auf Seite 20, dabei erklärt er nicht nur was um sie herum passiert und was zu sehen ist, sondern vermittelt ein Gefühl. Es fühlt sich an, als würden wir mit ihnen gemeinsam dort entlanglaufen. Der Schauplatz am Anfang der Kapitel hilft mir dabei, nicht komplett aus dem Lesefluss zu fallen.

    Michael wirkt sympathisch, aber auch sehr unsicher. Obwohl er seine Unzufriedenheit mit Worten/Gedanken beschreibt, ist sie für mich nicht wirklich greifbar. Es scheint weniger, als wolle er sich tatsächlich vom Leben verabschieden, sondern eher, dass er an einem Punkt in seinem Leben feststeckt und etwas an seiner Situation ändern muss. Aus den gewohnten Mustern ausbrechen. In gewisser Weise versucht er dies auf seiner Reise gemeinsam mit Sara, er lässt die Nähe und für sich die Vorstellung zu, mit einem anderen Menschen in Verbindung zu gehen. Leider ist dieser Abschnitt relativ kurz ausgefallen und hätte noch Raum und Potential für mehr geboten.

    Allgemein ist mir aufgefallen, dass die verschiedenen Zwischenstationen im Buch sehr rasant erzählt werden und ich nicht wirklich die Zeit habe, mich in die verschiedenen Situationen hineinzufühlen. Dafür benötigt es nicht mehr Beschreibungen, sondern mehr Interaktion vom Protagonisten mit seiner Umgebung und den anderen Charakteren.

    Sein Plan ermöglicht ihm einerseits die Freiheit, die Vielschichtigkeit des Lebens losgelöst von alltäglichen Verpflichtungen zu erleben. Neues auszuprobieren, neue Menschen kennenzulernen und sich selbst auf eine anderen Art zu begegnen. Andererseits blockiert ihn sein Festhalten an den Plan genau daran, weil er sich bisher nicht vollständig losgelöst auf diese Erlebnisse einlassen kann.

    Ich hoffe, dass wir im zweiten Teil die anderen und weitere Charaktere näher kennenlernen, nicht nur an der Oberfläche. Ausser Sandra, die Art und Weise wie sie mit Michael umgeht gefällt mir nicht. Wie @pumpkin87 bereits beschrieben hat, spielt sie mit ihm und seinen Gefühlen, darauf kann ich im weiteren Verlaufe des Buches verzichten.

  • Fanny Das Buch ist heute bei mir angekommen und ich freue mich schon riesig, heute Abend mit dem Lesen zu beginnen. An der Geschichte finde ich den “Alles-oder-Nichts”-Entscheid des Protagonisten sehr spannend und ich hoffe sehr darauf, dass es zu vielen unerwarteten und bereichernden Begegnungen mit anderen Charakteren kommen wird. Zudem gefällt mir das Cover auch sehr 😊

  • Fanny

    Alles Liebe zum 2jährigen Geburtstag 🎂

    Mein bisheriger Favourit dieses Jahres war “Ich gebe dir die Sonne” von Jandy Nelson.