phyllis_chr_s

  • vor 10 Stunden
  • Beitritt 23. Apr 2021
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  • Leseneuling, Entdeckerin....Völlig unbefangen werfe ich mich in die Wogen der Literatur dank Empfehlungen von Lesezirkel, Lesetreffs u.ä. ohne jeglichen Anspruch eines gewissen Kanons: einfach querbeet; wobei ich gerne auch mal meine z.T. mittlerweile Staub angesetzten Pendenzen angehen würde, sobald es die Zeit zulässt...Mich interessieren Bücher mit Gesellschaftskritik, mochte bisher alle gelesene Bücher von Nick Hornby, die verschlungenen Krimis von Jussi Adler-Olsen und Stieg Larsson, was wohl auf mein Faible für Musik, englischen Humor und nördliche Gefilde schliessen lässt...Mein all time favourit ist J.D. Salinger _Der Fänger im Roggen_; schrecklich enttäuscht war ich damals von Jack Kerouacs _On the Road_.

  • Schoma zunächst müsste ich nachsehen, ob ich das buch, welches ich vor jahren schon mal gelesen habe, noch irgendwo finde resp. auftreiben kann….dann bin ich gerne dabei, denn ich habe die lektüre in guter erinnerung….

  • Auf weniger als 100 Seiten gelingt es der französischen Schriftstellerin Annie Ernaux ein einfühlsames Assemblage vorzulegen, das mit dem Tod ihrer Mutter beginnt und endet und durch viele Rückblenden und Erinnerungen zu einer subtilen Mutter-Tochter-Beziehungsgeschichte aufgefächert wird. Aber noch viel mehr: Statt sich in Gefühlsduseleien zu verheddern, thematisiert Ernaux hochkomplexe gesellschaftliche Wirkmächtigkeiten, die ihren eigenen Lebensweg vom Arbeiterkind zur Autorin mitprägen, beinahe beiläufig in Anekdoten ihres Aufwachsens in der Provinz Nordfrankreichs. Dabei beschreibt sie die unterschwelligen Reibereien, welche dieser ‘soziale Aufstieg’ mit sich bringt. Der stolze Arbeiterinnen-Habitus ihrer Mutter kombiniert mit ihrem gleichzeitigen Streben, dass ihr Kind, also Annie, es eines Tages besser haben soll, führen zu hochkomplexen Dissonanzen und Unbehagen beider Seiten. Aber vor allem gelingt es Ernaux, dieses unausweichliche und doch so schmerzhafte Aushandeln vom Älterwerden (sowohl der Eltern als auch das eigene) und das Abschiednehmen-Müssen von den eigenen Eltern in unserem gegenwärtigen System, unaufgeregt - aber deswegen nicht weniger tragisch - in Worte zu fassen: Pflege- resp. Altersheim, Palliativpflege - und dabei haben wir es hier es mit einer sehr privilegierten Situation zu tun.

    Grandiose Gegenwartsdiagnose, obschon im Original bereits 1987 veröffentlicht, das Themen wie Generationen- und Klassenkonflikt vereint; für alle die auch Texte von Didier Eribon und Édouard Louis lesen mögen. Ich werde bestimmt weitere Bücher von Annie Ernaux lesen, da ihr unaufgeregter Schreibstil überzeugt - und gerade dadurch ins Schwarze trifft.

  • Eine Hommage an eine Mutter, die sich traut: Der französische Autor Édouard Louis setzt seine biografische Serie fort und schildert nun den weiteren Werdegang seiner Mutter, die sich nach und nach von Ketten ökonomischen und systemischen Zwängen loszulösen versucht. Nach weiteren Rückschlägen schildert er ihren mutigen Weg in ein weitgehend selbstbestimmtes Leben und reflektiert seine eigene Rolle dabei. Gespickt von schmerzhaften Erinnerungen, voller Scham, schlechtem Gewissen thematisiert der Sohn die Transzendenz seiner Mutter in Richtung einer Freiheit, von der sie sich bisher nicht getraut hat zu träumen. Ein lesenswertes Buch über eine Familie und ihre Mitglieder, die von Armut und ihren Folgen geprägt und begrenzt wird – und das über Generationen sowohl Frauen als auch Männer hindurch – aber auch eine versöhnliche Mutter-Sohn-Geschichte.

  • Mag jemand an die Lesung von Édouard Louis im Kaufleuten Zürich? Meine Begleitung ist verhindert und somit wäre ein Eintritt für nächsten Donnerstag 20.02.2025 zu haben. Er wird aus seinem neusten Buch vorlesen: Monique bricht aus - Édouard Louis | S. Fischer Verlage. Das Gespräch findet laut Veranstalter auf Englisch statt, die Textpassagen werden auf Deutsch gelesen. 🍀🍀

  • CommunityAdmin Sounds like a great opportunity to get to know this cute and talented actor as a writer! Fingers crossed! 🍀

  • CommunityAdmin Another “Queen of Crime” ?!? Her damit! Ich war zunächst etwas perplex wegen des Covers: Es hat mich gleich angesprochen, aber ich befürchtete wieder eine YA-Lektüre, wo ich hätte passen müssen. Aber bei einem solchen Klassiker bin ich gerne dabei und versuche mein Glück gerne! Dieses Buch hätte ich auch gerne auf Englisch gelesen….

  • Belana_st Tatsächlich bin ich nach einem verschenkten Buch etwas konsterniert resp. enttäuscht, wenn ich kein Feedback über die Lektüreeindrücke erhalte 😉 Aber ich verschenke sehr gerne bestimmte (gelesene) Bücker an Leute, bei denen ich annehme, die Lektüre könnte auch ihnen gefallen….Leider mit einer gewissen Erwartungshaltung mit hohem Enttäuschungsfaktor - *guilty* 😇

  • CommunityAdmin Bei NA (new adult) bin ich draussen, da muss ich passen. Allen anderen viel Vergnügen resp. viel Glück.

  • thesuissebooktraveller

    Ja, ich kann das total nachvollziehen! “Herkunft” steht auch noch auf meinem Leseplan…aber vorerst ist mir die schöne Libelle vom Buchcover “Fallensteller” in die Hände geflogen, ein Erzählungsband von 2017. Tatsächlich fühle ich mich auch schon fast ‘verpflichtet’ aufgrund meines ‘interkulturellen’ inkl. ‘Bošnjak’-Rucksäckchens (viele Anführungszeichen, ich weiss) seinen Texten eine Chance zu geben…Dir auch viel Erfolg bei deinem Unterfangen!

  • Belana_st Auja, das würde meine Schwester riesig freuen, wenn ich für sie diese Tix ergattere; liebte sie doch die Lektüre ‘Ein ganzes halbes Jahr’. Fingers crossed! 🍀🍀🍀

  • Belana_st Kurios anmutende Abstimmung! Da nehme ich dasjenige Exemplar, dass ich noch gar nicht kenne: B)Die besten Pater-Brown-Geschichten von Gilbert Keith Chersterton. Wäre doch mal ne tolle Gelegenheit gewesen, diese Klassiker im Original zu lesen; aber ich bin gerne auch bei den Übersetzungen und schönen Reclam-Ausgaben dabei!

  • Ich wollte so, dass mir dieser Roman gefällt….

    Leider bin ich aber nie richtig rein gekommen…

    Alexandar wächst in Višegrad in einer multi-religiösen Familie unter Muslimen und Christen auf. In sprachlich skurrilen Anekdoten wir diese bisher unbeschwerte Zeit aus Kinderaugen beschrieben als dann in den 1990er Jahren die Balkankriege ausbricht: Die Familienbanden zerreissen, seine Eltern fliehen mit ihm nach Deutschland. Viele Jahre später als junger Erwachsener macht er sich auf die Suche nach Menschen seiner Vergangenheit und nostalgisch anmutenden Erinnerungen…

    Ich habe diesen Roman x-mal begonnen und wieder beiseite gelegt. Ich kam einfach nicht in die Story hinein, obschon (oder weil) ich so sehr wollte, dass der Roman mir gefällt. So sehr fühle ich mit. Nach beinahe einem halben Jahr des Haderns habe ich ihn nun endlich zu Ende gelesen und bleibe etwas ratlos zurück. Es war mein erster Saša Stanišić-Roman und bleibt bestimmt nicht mein letzter, denn ich will noch immer, dass mir seine Arbeiten gefallen….

  • Happy Birthday und herzliche Glückwünsche zum Jubiläum. 🍾

    Dieses Jahr kam ich nicht so recht zum Lesen. Und leider gab es auch einige Enttäuschungen an dene ich mir beinahe die Zähne ausgebissen habe, aber auch tolle Neuentdeckungen.

    Für meine Lieblingslektüre 2024 entscheide ich mich für eine Autorin, die ich seit “Withe Theeth” verfolge:

    Zadie Smith mit “The Fraud” z.D. “Der Betrug”. 🍀

  • Ein gelungenes Wirr-Warr-Spiel mit einer Priese ‘Whodunit’: Die Autorin Nella Larsen gelingt es, das Publikum an der Nase herumzuführen und zwingt es, Selbstverständlichkeiten und Normvorstellungen zu hinterfragen.

    USA in den späten 1920er Jahre in den Grossstädten Chicago und New York in der sozio-ökonomischen höheren Mittelschicht von PoC; Bekanntschaften aus Kindertagen treffen aufeinander, verschiedene Werdegänge prallen aufeinander und damit auch Wertvorstellungen.

    Diese Geschichte macht etwas mit einem: provoziert und entlarvt.

  • Hoch aktuelles Buch über das gegenwärtige Verhältnis der alten und neuen Bundesländer 34 Jahre nach der Wiedervereinigung und politischen Lage in Deutschland. Liest sich wie im Flug - v.a. das Kapitel 4) “Ostdeutsche Identität”, das darauffolgende Kapitel “Politische Konfliktlagen” doch eher zäh; nichtsdestotrotz lohnt sich das Durchbeissen: ein wertvoller Beitrag zur aktuellen Lage, den der Soziologe Steffen Mau hier vorlegt. Sein medizinischer Leihbegriff der ‘Ossifikation’ trifft ziemlich die Tiefenstrukturen der gegenwärtigen Lage und dem Autor gelingt es, die historisch-politischen Entwicklungen Ursachen zu veranschaulichen, ohne vorwurfsvoll die Schuldfrage zu stellen.

  • Fanny Die Antwort hängt wohl davon ab, wem ich die Buch-Abos schenken würde. Meiner Mutter, Schwester, Freundin, Arbeitskollegin, Nachbarin, Nichte oder meinem Vater, Bruder, Partner, Neffen, Arbeitskollegen u.v.m.?!?

    Bisher bin ich mit meinen Geschenken nach dem Motto “Verschenke, was du dir selber wünscht resp. wie du selbst gerne beschenkt werden würdest” gut gefahren, weshalb ich für Querbeet und Literaturgenuss gestimmt habe. 📚

  • Was als harmlose Emanzipationsgeschichte der missverstandenen Elsinore, kurz Elsa, beginnt, wird zum mitreissenden historischen Roman über eine von Menschen gemachte Klimakatastrophe und deren Folgen.

    Elsa kommt aus wohlbehütetem Hause, stürzt sich in eine Liebschaft mit Rafe Martinelli, wird Mutter zweier Kinder und hart arbeitende Farmarbeiterin. Hier bei stellt die US-amerikanische Autorin Kristin Hannah eindrücklich dar, wie die Realität junger Menschen Wünsche und Zukunftspläne einholt. Gleichzeitig beschreibt sie die Geschichte vieler hoffnungsvollen Einwanderer anekdotisch am Beispiel Rafes Eltern, die aus Italien in die USA immigriert sind, um sich und ihrem Kind eine bessere Zukunft aufzubauen. Diese anschauliche Generationengeschichte wird von einer menschenverursachten Klimakatastrophe gegen 1930 in den USA herausgefordert: Die Menschen rodeten die Prärien und Wiesen für die Landwirtschaft und rissen die tief verwurzelten Gräser aus, die sie für nutzloses Unkraut hielten. Doch ohne Wurzeln, um den Boden zu verankern, und ohne Regen, bliesen starke Winde die trockene Erde weg, was zu unsäglichen Sandstürmen führten und Ernten verunmöglichte. Dazu trifft die Weltwirtschaftskrise die Schicksale der schon betroffenen Menschen. Hunger und Krankheit bewogen Elsa dazu, ihr Glück mit den beiden Kindern gen Westen in Kalifornien zu versuchen, nachdem ihr Ehemann Rafe sie und seine elterliche Farm verlassen hatte.

    Der Roman nimmt hier eine überraschende Wende einer Schicksalserzählung hinzu einer spannenden sozio-politischen Erzählung von Widerstand, gewerkschaftlichen Interventionsversuchen in den USA und ihren schier hoffnungslosen Bemühungen. Haben und Nichthaben trifft aufeinander, Ausbeuter und Ausgebeutete - und die tragische Situation Entscheidungen zu treffen, die die Not zu beseitigen versucht aber in eine Abwärtsspirale führt. Ein sehr realistisch nachgezeichneter Roman über eine grausam harte Zeit, von die man offenbar erschreckend wenig gelernt hat.

    Bei Gelegenheit werde ich John Steinbecks Klassiker Früchte des Zorns lesen, denn es scheint da Parallelen hierzu zu geben….

  • CommunityAdmin Der Titel erscheint mir sperrig - aber gerade deswegen faszinierend, weshalb ich mich gerne um diese Lesegruppe bemühe. Möchte ohnehin mehr Schweizer Autor*innen lesen - abgesehen von fremdsprachigen Büchern. Wünscht mir Glück!

  • CommunityAdmin Coole Möglichkeit den Autor Truman Capote durch seine Werke von verschiedenen Seiten (wieder) zu entdecken. Ich habe mich für C entschieden, weil ich davon das erste Mal gehört habe, kennt man den Autor doch v.a. aufgrund von “Breakfast at Tiffany’s” - werde diese Tragödie bestimmt weiterverfolgen, wie auch immer diese Wahl ausgeht. Auch bin ich bei jeder Lektüre gerne mit dabei!