Das Buch ist keine gewöhnliche, kitschige Liebesgeschichte. Die Geschichte handelt aber von der Liebe und über die Liebe und zeigt auf wie verschlungen und auch irrational die Liebe sein kann. Neben der Liebe handelt das Buch von vielen anderen Themen und die Geschichte ist dadurch sehr vielschichtig. Eines dieser Themen, welches für mich herausstach, war der Verlust von Familie, sowohl durch unterschiedliche Weltansichten als auch dem Tod. Beide Arten von Verlusten sind schmerzhaft und verletzend auf ihre individuelle Weise. Die Charakteren der Personen empfand ich als spannend, kontrastreich und interessant zum Kennenlernen. Während Anna zu Beginn die Person verkörpert, die sich stark unterordnet, manchmal unnahbar wirkt und sich selbst nicht so wirklich zu kennen scheint, geht sie im Verlauf des Buches für ihre Träume los und verwirklicht sich. Nik machte auf mich anfangs den Eindruck, dass er mehr Freiheiten besitze. Allerdings wird im Verlauf der Geschichte klar, dass er möglicherweise sogar noch stärker «gefangen» ist wie Anna. Er hat eine sanftmütiges, einfühlsames Naturell, ist jedoch häufig der Vermittler und von starken Schuldgefühlen geplagt. Dem entsprechend verhält er sich oft so als hätte er das Glück nicht verdient und lässt sein Leben recht lange passiv geschehen.
Nach dem zweiten Teil war ich mir nicht mehr so ganz sicher, was noch im dritten Teil passieren sollte. Die Zeitsprünge waren für mich in diesem Teil gar nicht mehr von Bedeutung und soweit ich mich erinnern kann, wurde die Geschichte in relativ chronologischer Reihenfolge weitererzählt. Im dritten Teil bekam Paul Mendozas Charakter bisschen mehr Tiefgang und ich hatte zum Ersten Mal das Gefühl, dass ich zumindest teilweise verstehen kann, wieso er so ist, wie er ist. Ich denke nicht, dass eine schwierige Vergangenheit oder Erlebnisse für das Verhalten, welches man zutage legt, entschuldigen. Aber es hilft manchmal mehr Einblicke zu gewinnen und Dinge besser einordnen zu können. (Man merkt wahrscheinlich, dass das gerade ein Thema ist in meinem Leben .)
Durch den Austausch hier online im Book Circle empfand ich die Lektüre als intensiver wie wenn ich nur so für mich ein Buch lese. Es regt mich zu mehr Gedanken zum Gelesenen an. An dieser Stelle vielen Dank an alle fürs Teilen eurer Gedanken.