“Der Nachtrabe” von Sarah Painter bietet eine interessante Mischung aus Magie und Krimi, die auf den ersten Blick vielversprechend erscheint. Die Autorin schafft es, ein atmosphärisches Setting zu erschaffen, das mit seiner düsteren und mysteriösen Stimmung neugierig macht. Der Einsatz von Magie verleiht der Geschichte eine besondere Note, die den klassischen Krimielementen eine frische Perspektive hinzufügt. Allerdings bleibt die Tiefe der Charaktere hinter den Erwartungen zurück. Viele Figuren wirken eher blass, wodurch es schwerfällt, eine emotionale Verbindung zu ihnen aufzubauen. Die Handlung selbst entwickelt sich eher langsam, was nicht unbedingt ein Problem wäre, wenn die Story durch überraschende Wendungen oder unerwartete Ereignisse getragen würde – diese bleiben jedoch weitgehend aus. Der Spannungsbogen steigt zwar im Verlauf der Geschichte an, doch die erhofften Höhepunkte und packenden Überraschungen fehlen, was das Leseerlebnis etwas vorhersehbar macht. Positiv hervorzuheben ist jedoch der Schreibstil von Sarah Painter, der angenehm und flüssig ist. Sie versteht es, die Handlung trotz der inhaltlichen Schwächen leicht lesbar zu gestalten, sodass man gut durch die Seiten kommt. Insgesamt ist “Der Nachtrabe” ein unterhaltsames Buch, das Fans von sanfter Spannung und magischen Elementen gefallen könnte. Wer jedoch tiefgründige Charakterentwicklungen und aufregende Wendungen sucht, könnte von diesem Buch enttäuscht werden. Es bleibt eine leichte, magisch angehauchte Lektüre, die mehr Tiefe hätte vertragen können. Wiederum ist “Der Nachtrabe” erst der Auftakt einer 8-Teiligen Reihe - was noch nicht ist kann also noch werden.