elle_lit

  • 19. Aug 2024
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  • 1381 Punkte
  • Der Klappentext des Buchs “Tage mit mir” hat mich sehr angesprochen. In drei Teilen gegliedert, durchlebt die Hauptfigur im Kloster einige innere Prozesse. Die Geschichte hat jedoch wenig Tempo und entspricht definitiv nicht den allgemeinen literarischen Standards. Daher ist der Roman sicher gewöhnungsbedürftig. Doch wirkt er mit seinen leisen Tönen doch nach. Er bedient weder die auf Erfolg und Leistung gerichtete Entwicklung der Hauptperson noch den Rhythmus eines modernen Lebensentwurfs. Das mag auf der einen Seite erfrischend sein und doch lässt einen die Geschichte auch etwas ratlos zurück. Dennoch ist “Tage mit mir” lesenswert.

  • DrQuinzel Uff! Das war ziemlich anders. Mir gefiel der feine Schreibstil der Autorin sehr. Gerade durch das Weglassen von so vielem bewirkte sie bei mir, dass ich dranblieb. Sie hat die Geschichte für mich nicht geschlossen. Das wirkt auf mich einerseits irritierend, weil es sehr ungewöhnlich war (und ich doch wissen wollte…) aber andererseits wirkt das Buch auf diese Weise bei mir nach.

    Ich könnte mir vorstellen in einem Kloster eine Weile in die Stille zu gehen, aber wohl ohne die kirchlichen Rituale. Nach meinem Studium war ich für 6 Wochen auf dem Jakobsweg. Das war ein sehr schönes Erlebnis. Es hat schon was, wenn man das Tempo im Alltag einmal zurückdrehen kann und Zeit für sich hat.

    Danke euch allen für den Austausch. Diese Lesegruppe war für mich Neuling eine spannende Erfahrung.

  • DrQuinzel Mir gefällt der Stil eigentlich ganz gut. Es gibt zwar nicht einen riesigen Spannungsbogen, aber man erfährt doch einiges über die inneren Prozesse der Protagonistin. Ähnlich wie die Mäuse im Aussen nagen Erinnerungen im Inneren. Die Protagonistin ist eigentlich ziemlich selbstkritisch und erinnert sich an viele Episoden in ihrem Leben, in welchen sie nicht wirklich integer handelte. Vielleicht ist das Kloster - wenn auch kaum idealisiert dargestellt - doch der einzige Ort, an dem sie sich in dieser Tiefe mit ihrem eigenen Leben auseinandersetzen kann. Sie ist quasi untergetaucht, um endlich sich selber kennenzulernen. Vielleicht geht es am Ende ja auch um Vergebung sich selber gegenüber. Bin weiterhin gespannt.

    • DrQuinzel

      Ich bin vor allem sehr neugierig, wie es weitergeht. Ich hatte das Gefühl, dass die, deren Namen nicht genannt wird😉, sich nun langsam gegenüber ihrer Umgebung ein ganz kleines Stück öffnet. Anfangs war ihr Blick ja überkritisch und ihre Schutzmauern enorm hoch. Die Stille sehr laut und nun? Wie beurteilt ihr das?

      Ich glaube sie bleibt noch länger im Kloster.

      Mir gefällt der feine Schreibstil der Autorin, sie kann unglaublich gut Stimmungen wiedergeben und ohne dick aufzutragen, Lebenssituationen und -prozesse beschreiben.

      Gut habe ich nun 1 Woche Ferien🏖. Der 2. Teil ist ja dann deutlich umfangreicher. Bin gespannt, wie es weitergeht und wie das Buch bisher bei euch angekommen ist…

      • DrQuinzel

        Ich freue mich total auf das Buch! 📖 und den Austausch mit euch. Habe letzten Monat “Ein Wochenende” von Wood gelesen. Bin nun total gespannt und ja ein bisschen angesprochen fühle ich mich auch😊