Der Liebling des Jahres ist wohl “On earth we’re briefly gorgeous”. Ganz nah dran auch “Oranges are not the only fruit”, aber ersteres hat einfach einen unglaublich schönen, sanften Schreibstil. Immer wieder denke ich an einzelne Passagen zurück, das ganze Buch ist eigentlich eher eine Collage von Essays, die zusammen ein vages Bild seiner Beziehung zu seiner Mutter und zu seiner Umwelt zeichnen.
Cchlischnoigge
- 5. Nov 2022
- Beitritt 28. März 2022
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- 68 Punkte
Hey, finde ich super spannenden Bereich, mit Büchern bekommt man meiner Meinung nach einen ganz anderen Zugang
Ich kenne:
- Streulicht von Deniz Ohde - Die Protagonistin kommt aus einer anderen Kultur und wächst in Deutschland auf. Es erzählt aus den Erinnerungen, sie rekapituliert ihren Lebensweg und erarbeitet, wir ihr Umfeld aus der Familie und der Schule früher aufeinanderprahlten. Im Zentrum steht die Bildungsungleichheit.
- Platzspitzbaby - Der Film war ein ziemlicher Hype, hat für mich aber nur einen viel zu kleinen Zeitraum abgedeckt. Im Buch erzählt die Autorin autobiografisch von der jüngsten Kindheit an, wie die Mutter begann Drogen zu nehmen, die Beziehung der Eltern in die Brüche ging, sie mit ihrer drogenabhängigen Mutter im Drogenhotspot Zürich lebte und verwahrloste, wie sie in eine Pflegefamilie kam und wie sie das alles verarbeitete und beeinflusst (Beziehung zum Vater, zu anderen Menschen, ihr Lebensweg, etc.)
- Die undankbare Fremde von Irena Brezna - ein unglaublich gutes Buch über eine Dolmetscherin, die selbst in ihrer Kindheit flüchten musste und in diesem Zwiespalt ist zwischen Integrieren und Heimweh.
Das empfehlenswerteste von diesen 3 finde ich definitiv das letzte!
- Bearbeitet
Hallo
Ich lese gerade Streulich von Deniz Ohde und habe etwas Mühe, obwohl mich das Buch sehr interessiert. Hat es schon jemand von euch gelesen? Was ist euer Fazit?
Ich habe ca. den ersten Drittel geschafft. Das Buch handelt von Bildungsungleichheit in Deutschland oder wie es der Klappentext so schön sagt: von “Kluft zwischen Bildungsversprechen und erfahrener Ungleichheit und dem Versuch, sich von der verinnerlichten Abwertung zu befreien”. Es geht viel um den Einfluss, der auf sie als kleines Kind wirkt, ihre Position zwischen dem Vorbild der Eltern, die ein einfaches Arbeiterleben leben und den Perspektiven und dem Druck, die die Schule bringen und ausübt. Ein meiner Meinung nach eigentlich sehr spannendes Thema. Der Schreibstil zeugt von dem unheimlichem Talent, sehr feine Nuancen im Alltag beobachten zu können. Anhand von kleinen Details zeichnet sie ein Bild, das einen berührt und dazu die Hintertür öffnet in eine Welt, die man immer sieht, aber nie erkennt.
Die Kritik: Der Text kommt kaum zum Punkt. Die Handlung schwebt im luftleeren Raum, Erinnerungen werden zusammengewürfelt und müssen von den Lesenden mühsam sortiert werden.Geht es jemandem genauso? Hat es jemand schon gelesen und würde mir empfehlen weiterzulesen oder bleibt das so?
Liebe Grüsse!