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Vorweg: Ich bin keine allzu kritische Leserin, die jedes Detail analysiert. Für mich zählt vor allem das Lesegefühl – also wie sehr mich ein Buch mitreisst, wie tief ich in die Geschichte eintauche und wie lange sie mich danach noch beschäftigt.
Onyx Storm hat mir deutlich besser gefallen als die beiden vorherigen Bände Fourth Wing und Iron Flame. Das liegt vor allem daran, dass man in diesem Teil sehr viel Neues über die Welt, die Geschichte und die Zusammenhänge erfährt. Es fühlt sich an, als würde sich endlich ein grösserer Rahmen abzeichnen, und das macht die Geschichte deutlich spannender. Viele offene Fragen aus den früheren Bänden werden weitergeführt, aber nicht einfach nur angedeutet, sondern in diesem Band zum Teil auch beantwortet – was neue Theorien aufwirft, ohne dass ich hier spoilern möchte.
Die Entwicklung der Handlung ist gut aufgebaut, und auch wenn es zwischendurch ruhiger wird, bleibt die Spannung bestehen. Besonders der Schluss hat mich noch lange beschäftigt, weil er einiges offenlässt und ich mir jetzt sehr viele Gedanken mache, wie es weitergehen könnte. Ich finde es stark, dass das Buch mich auf diese Weise zum Nachdenken bringt, ohne gezwungen zu wirken.
Die Charaktere entwickeln sich weiter, es gibt ein paar Wendungen, die ich nicht erwartet hätte, aber die insgesamt nachvollziehbar bleiben. Stilistisch bleibt Rebecca Yarros ihrem Ton treu: flüssig zu lesen, nicht zu kompliziert, aber trotzdem mit Tiefe.
Ich freue mich sehr auf den vierten Band und bin gespannt, wie sie all die offenen Fäden am Ende zusammenführen wird. Gleichzeitig habe ich Verständnis dafür, dass sich die Autorin erst mal eine Pause nimmt – nach drei so intensiven Büchern hat sie die definitiv verdient.
Insgesamt ist Onyx Storm für mich der bisher stärkste Teil der Reihe. Es passiert nicht nur viel, sondern man versteht die Welt endlich besser, und das macht den Reiz aus.