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Xeni

  • vor 19 Tagen
  • Beitritt 6. Nov 2024
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  • 2424 Punkte
  • “Courting – Be Mine Through All Time” ist eine fesselnde Mischung aus Zeitreise-Romantik, Krimi und historischem Flair. Als Rebecca unerwartet in der Regency-Zeit landet, scheint ihr grösster Traum wahr zu werden – doch schnell muss sie erkennen, dass das 19. Jahrhundert nicht nur glamouröse Bälle und charmante Gentlemen bereithält. Besonders als sie die Aufmerksamkeit des berüchtigten Reedlan Knox auf sich zieht und in einen mysteriösen Mordfall verwickelt wird, wird ihr klar, dass sie sich in einer Welt voller Intrigen, gesellschaftlicher Zwänge und dunkler Geheimnisse wiederfindet.

    Die Dynamik zwischen Rebecca und Reedlan ist besonders mitreissend. Anfangs begegnen sie sich mit Misstrauen, doch mit der Zeit entwickelt sich eine tiefgehende und glaubwürdige Verbindung. Die Autorin schafft es, ihre Beziehung authentisch und gesund darzustellen – besonders bemerkenswert, da Rebecca als moderne Frau in einer Zeit lebt, in der Frauen kaum Mitspracherecht haben.

    Auch das Setting überzeugt auf ganzer Linie. Die detailreichen Beschreibungen der Regency-Zeit lassen die Vergangenheit lebendig werden und versetzen die Lesenden mitten ins Geschehen. Die Art und Weise, wie Vergangenheit und Gegenwart verwoben werden, ist stimmig und gut durchdacht, sodass die Geschichte zu keiner Zeit verwirrend wirkt.

    Neben der romantischen Entwicklung sorgt der Krimi-Anteil für zusätzliche Spannung und Abwechslung. Die Mischung aus Liebe, Intrigen und Mystery hält die Handlung durchgehend fesselnd und sorgt dafür, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann.

    Das Ende ist emotional und stimmig, ein gelungener Abschluss für diese aussergewöhnliche Geschichte. Wer Bridgerton liebt und historische Romantik mit einer Prise Krimi und Zeitreise-Elementen geniessen möchte, sollte dieses Buch auf keinen Fall verpassen!

  • Belana_st

    Die Spannung wird weiter aufgebaut und die Herausforderung, sich in der strengen Gesellschaft der Regency-Zeit zurechtzufinden, tritt immer deutlicher hervor. Während ich mich wie Rebecca wohl auch sehr auf eine Zeitreise in diese Epoche freuen würde, kommt schnell die Erkenntnis, dass die Privilegien der heutigen Zeit, vor allem für Frauen, im Vergleich zu dieser Ära enorm sind. Die Vorstellung von Picknicks und bauschigen Kleidern mag verlockend erscheinen, doch die Realität der gesellschaftlichen Zwänge und des begrenzten Freiraums für Frauen ist wenig reizvoll.

    Rebecca und Reedland sehen sich bei ihren Ermittlungen mit den strikten sozialen Normen der Zeit konfrontiert. Rebecca darf nur in Begleitung einer Anstandsdame unterwegs sein, was ihr ein gewisses Mass an Freiheit und Eigenständigkeit raubt. Gleichzeitig erleben wir die Herausforderung, dass die Gesellschaft von Rebecca erwartet, dass sie sich in eine „Zwecks-Ehe“ fügt.

    Reedland ist für mich eine sehr interessante Figur. Er hat das Image des „Bad Boys“ in der Gesellschaft, in der er sich bewegen muss, doch hinter dieser Fassade steckt ein aufrichtiger und respektvoller Mann, der für mich der anständigste Charakter in der gesamten Geschichte ist. Besonders bemerkenswert finde ich, wie er den Willen von Rebecca respektiert und sich nicht in ihre Entscheidungsfreiheit einmischt. Man merkt, dass er die fortschrittlicheren Ansichten über die Rechte der Frauen teilt und sich nicht in die altmodischen Normen der damaligen Zeit einfügt.

    Die Schattenseiten der Regency-Zeit, insbesondere die sozialen Beschränkungen für Frauen, werden in dieser Geschichte nicht nur angedeutet, sondern auch thematisiert. Das finde ich besonders gut, weil es die rosarote Brille, die oft auf diese Zeit gelegt wird, aufdeckt.

  • Belana_st

    Bis jetzt hat mich das Buch wirklich begeistert. Rebecca ist eine sympathische Protagonistin, die sich zwar in die gesellschaftlichen Normen der Regency-Zeit fügt, sich aber nicht alles gefallen lässt. Besonders faszinierend finde ich ihre Beziehung zu Reedlan. Im Gegensatz zu anderen Männern dieser Zeit respektiert er sie und behandelt sie als gleichwertig, was sie sehr an ihm schätzt.

    Die schnelle Anpassung von Rebecca an das Leben im Jahr 1816 erscheint glaubwürdig, vor allem weil sie sich für diese Epoche interessiert. Der Spannungsaufbau gelingt der Autorin besonders durch die Enthüllung von Rebeccas Geheimnis und die überraschende Wendung mit Emily und der Mumie. Es fühlt sich fast wie ein Krimi an!

    Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen, was das Buch zu einem echten Pageturner macht. Insgesamt hat mich die Geschichte mit ihren Charakteren und der Mischung aus Romantik und Geheimnissen sehr gepackt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

  • Der neue Roman von Olga Grjasnowa hat bei mir leider einen äusserst zwiespältigen Eindruck hinterlassen. Obwohl das Buch ein flüssiger Schreibstil und die kurzen Kapitel das Lesen erleichterten, konnte mich die Geschichte nicht überzeugen. Die Handlung wirkt sprunghaft und oberflächlich, und es fiel mir schwer, einen klaren roten Faden zu erkennen.

    Die Autorin schneidet viele grosse und wichtige Themen wie den Holocaust, Identität, Migration und kulturelle Konflikte an, doch anstatt diese Themen tiefgehend zu behandeln, bleiben sie oberflächlich und unausgereift.

    Auch die Figuren bleiben blass und emotionslos. Weder die Protagonistin Lou noch die Nebenfiguren sind nachvollziehbar oder greifbar. Die Beziehungen zwischen den Figuren wirken toxisch und unverständlich, was eine emotionale Bindung nahezu unmöglich macht. Die Vielzahl von Nebenfiguren und Zeitsprüngen hat zusätzlich dazu geführt, dass ich den Überblick verloren habe, was das Leseerlebnis weiter erschwerte.

    Die Geschichte um Lou, die auf der Suche nach sich selbst, ihrer Identität und einem Platz in der Gesellschaft ist, hätte durchaus Potenzial gehabt. Leider wurde dieses Potenzial durch die sprunghafte Erzählweise, die Vielzahl an unvollendeten Themensträngen und die oberflächliche Charakterzeichnung nicht ausgeschöpft. Statt einer tiefgehenden Auseinandersetzung mit relevanten Fragen bekommt der Leser eine verworrene und lieblos wirkende Handlung präsentiert.

    Insgesamt hat mich das Buch enttäuscht. Ich habe es zwar bis zum Ende gelesen, aber der erhoffte Mehrwert oder Erkenntnisgewinn blieb aus. Wer sich mit den Themen Identität und Migration intensiver auseinandersetzen möchte, wird hier nicht fündig. Schade, denn die Idee hätte so viel mehr hergeben können.

  • DrQuinzel

    Das Buch hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen, aber leider keinen positiven. Viele Fragen blieben offen, einige neue kamen hinzu, und insgesamt fühlte ich mich am Ende eher ratlos.

    Rosa, die anfangs wie der Dreh- und Angelpunkt der Handlung wirkte, verschwand für meinen Geschmack viel zu schnell in den Hintergrund.

    Die Protagonistin Lou war für mich schwer greifbar. Ihre Entscheidungen wirkten sprunghaft und planlos, und oft konnte ich ihre Beweggründe nicht verstehen. Auch andere Figuren handelten oft widersprüchlich, was die Geschichte zusätzlich schwer nachvollziehbar machte.

    Dass es kein Nachwort oder eine Danksagung gibt, hat mich irritiert – ich hätte gerne mehr über die Intention der Autorin erfahren.

    Zusammengefasst war das Buch für mich eine Enttäuschung. Es war zwar leicht zu lesen, und zu Beginn war da auch eine gewisse Spannung, aber die Geschichte löste sich nicht auf, sondern verlor an Tiefe. Am Ende blieb ich mit einem Gefühl der Verwirrung zurück, ohne zu verstehen, worauf das Buch hinauswollte.

  • DrQuinzel

    Im zweiten Teil des Buches fühle ich mich zunehmend verloren. Die Geschichte schneidet so viele Themen an, ohne sie wirklich zu vertiefen, dass ich mich frage, worauf sie eigentlich hinauswill. Besonders Lou bleibt mir fremd. Ihre Fixierung auf die Familiengeschichte steht in einem merkwürdigen Kontrast zu ihrer Gleichgültigkeit gegenüber ihrer lebenden Tochter Rosa, die oft nur am Rande auftaucht. Lou und Sergej wirken auf mich wie Eltern, die mehr mit sich selbst und ihren Traumata beschäftigt sind, als mit der Verantwortung für ihr Kind.

    Die Familienkonflikte und die Frage nach subjektiven Erinnerungen könnten interessant sein, doch die Umsetzung bleibt oberflächlich. Statt mitgerissen zu werden, habe ich das Gefühl, durch die Rückblenden und Perspektivwechsel immer wieder aus dem Lesefluss gerissen zu werden. Gerade die Erzählungen von Lous Mutter über Rosa wirken auf mich aufgesetzt und stören den Rhythmus der Geschichte.

    Ich frage mich, ob der dritte Teil all die offenen Fragen klären kann. Bisher fehlt mir die emotionale Tiefe, um mich wirklich mit den Figuren verbunden zu fühlen.

    • DrQuinzel

      Der Schreibstil der Autorin ist angenehm und flüssig, was das Buch leicht lesbar macht. Dennoch fehlt es der Geschichte bislang an emotionaler Tiefe. Statt mich in die Handlung hineinzuziehen, wirkt der Text eher wie ein sachlicher Bericht, was den Zugang zu den Figuren erschwert.

      Das Thema Judentum scheint zwar eine Rolle zu spielen, bleibt jedoch bisher oberflächlich. Es werden zwar einige Aspekte angesprochen, aber ohne weitere Erklärungen oder vertiefende Einblicke, was mich etwas enttäuscht. Stattdessen stehen für mich der Alkoholkonsum, Sergejs Karriere als Musiker und seine häufige Abwesenheit durch Konzerte im Vordergrund. Auch die Ehe zwischen Lou und Sergej wirkt distanziert und eingefahren.

      Positiv hervorzuheben ist die klare Struktur des Buches, bei der die Kapitel nach Monaten wie Juli, August und September gegliedert sind. Diese Abschnitte spiegeln verschiedene Lebensphasen der Protagonisten wider.

      Von Anfang an wird man mitten in die Familiengeschichte hineingeworfen, und die zentralen Figuren sowie ihre Beziehungen zueinander werden gut dargestellt. Besonders die unverarbeitete Trauer von Lou über den Verlust ihres zweiten Kindes scheint eine wichtige Rolle zu spielen. Ich könnte mir vorstellen, dass dieses Thema im weiteren Verlauf – möglicherweise während der anstehenden Reise – wieder aufgegriffen wird.

    • DrQuinzel Mein Buch ist auch pünktlich am Montag bei mir angekommen. Ich konnte es nicht abwarten und musste gleich anfangen zu lesen 🙈