Simona

- 22. Aug 2024
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Manu wurde ausgesperrt und jetzt steht sie auf dem Dach. Die Stadt läuft Sturm, besorgte Nachbarn bieten die Polizei auf und alles endet in einem selbstmörderischen Drama. Schaulustige umringen das Haus. Wenige profitieren und viele verlieren. Die subtile Harmonie des Quartieres wird aus der Bahn geworfen. Simone Lappert erzählt den Tag aus verschiedenen Gesichtspunkten. Jene der Schwester, der Café Betreiberin, des Polizisten, des Freundes, der Ladenbesitzer, der Wohnungsmieter und von vielen mehr. Am Ende fragt man sich, ob nicht alle Protagonisten am Rande eines Daches stehen und nicht nur Manu! Springen Sie alle? In ein neues Leben oder in den Abgrund? Ein wundervolles Buch das die anderen Seiten des Lebens beleuchtet und subtil die richtigen Fragen stellt.
Ach liebe sie! Die wundervollen, witzigen und tragischen Dialoge von Siegfried Lenz in diesem Meisterwerkt. Er versteht es eine bewegende und tragische Thematik bildgewaltig zu erzählen. Man spürt schon fast die drückende und flirrende Luft im Sumpf, die kleinen Rituale, die den vergessenen Trupp überleben lässt und die Kugeln, die einem am Ohr vorbei pfeifen. Vor einigen Jahren wurde das Buch verfilmt, mit einem Resultat, das sich ebenfalls sehen lässt.
David Hunter! Viel geliebt und von Vielen empfohlen. Doch irgendwie werde ich nicht warm mit den Geschichten rund um den forensischen Anthropologen. Obwohl die Bücher gut geschrieben und flüssig zu lesen sind, kann ich mich nicht mit den Charakteren identifizieren. Wirklich tief in das Buch versinken? No way. Liegt das am Buch oder an mir? Vermutlich an mir und das schöne daran ist, dass es zum Glück die Vielfalt der Lesevorlieben sind, die den Austausch rund um die nächste Buchempfehlung bereichern.
Der Roman beginnt sanft. Tönt nach einer Beziehungskrise und Personen, die ihre grosse Liebe finden oder aus dem Alltagstrott entfliehen möchten. Umso schockierender ist es, wenn die erste Person stirbt. Unerwartet und alles andere als sanft! Danach möchte man jeder Person zu rufen, lass die Finger davon, renn weg, passt auf dich auf! Unglaublich spannend und packend!
Eine verzwickte, zu Tränen rührende und auch brutale Geschichte über die Flucht aus dem alten Leben in einen Traum, der mehr und mehr zum Albtraum wird. So würde ich das Buch in einem Satz beschreiben. Klar gibt es wie oft in Di Fulvio’s Büchern ein Happy End, aber die Protagonisten müssen sich dieses hart erarbeiten und die Leser*innen leiden mit ihnen mit. So lebendig und authentisch sind seine Worte und Bilder, die er in den Köpfen kreiert. Empfehlenswert!
Das ich wöchentlich Blumen kaufe, hat wohl eine Bekannte inspiriert, mir dieses Buch zu schenken. Anfangs sehr kritisch (man sehe sich nur das Cover an!) bin ich in die ersten Seiten gestartet. Und ich hätte es nie für möglich gehalten, ich bin positiv überrascht. Das Buch erzählt einfühlsam und dennoch prägnant von Verlust, Freundschaft und einer unglaublichen Reise mit einem Verstorbenen. Obwohl das Ende etwas kitschig ist, kann ich es als leichte Sommerlektüre empfehlen.
Ich bin hin und her gerissen. Finde ich das Buch nun gut? Oder ist mein Fazit ein Naja. Die Geschichte per se finde ich spannend und gut aufgebaut. Gerade die Blicke in die Vergangenheit und die Verknüpfung zum New York der 60iger und 70iger hat durchaus seinen Reiz. Auch die Charaktere der der Vergangenheit und die Beschreibung von Dresden während der Kriegszeit, geht einem nahe. Wäre da nur nicht der überzeichnete, schnulzige Charakter des «New Yoker Helden» Wern, der mehr an einen Groschen Roman erinnert und nicht wirklich in die Geschichte passt. Ach ich bleibe bei einem Naja.
«Labyrinthisch auf für die Leser» ist im positiven Sinne gemeint. Oft ist es schwierig mich über fast 1000 Seiten zu fesseln und eine Geschichte komplex, aber dennoch spannend aufzubauen. Zafòn gelingt das spielend in diesem Buch. Es fesselt von der ersten Seite an. Ist rasant geschrieben mit unerwarteten Wendungen und der nötigen Düsternis jener Zeit. Dennoch empfehle ich allen, sich Zeit für das Buch zu nehmen. Nur mal ein paar Seiten zu lesen und am nächsten Tag weiterzumachen, war für mich auf Grund der komplexen Handlungsstränge nicht befriedend. Jedoch eine großartige Ferienlektüre, wenn man einige Hundert Seiten am Stück lesen kann.
Arno Geiger erzählt in dem Buch die Geschichte seines Vaters, wie er und seine Familie der Demenz versuchen die Stirn zu bieten, obwohl man diesen Kampf nur verlieren kann. Geiger nimmt ein ernstes Thema auf, dennoch gelingt es ihm ein sehr hoffnungsvolles Buch, sogar schon fast eine Hommage an das Leben zu schreiben. Auch wenn die Situation ausweglos erscheint, kräftezehrend ist und traurig stimmt, strahlt es auch die Kraft aus, sich an den kleinen, feinen Anekdoten und Erlebnissen sich zu freuen. Das Buch gibt vor allem auch Betroffenen das Gefühl nicht allein zu sein, in dem Kampf gegen die Windmühlen. Lesenswert!
Wie geht man mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Wie trauern Freunde, Familie, Bekannte und wie ist das Schicksal miteinander verbunden? “Nach Matthias” ist ein stiller Roman über die Trauer, Schicksal, Verbundenheit, Angst und Hoffnung. Alle der Protagonisten waren unterschiedlich mit Matthias verbunden und bewältigen die Trauer auf andere Weise. Das Buch ein Auszug aus dem Alltag wie auch bei uns sein könnte und gerade deswegen so wunderschön.
Der Autor schafft im Buch ein faszinierendes Kalkutta und eine einzigartige Kulisse. Wie alle Bücher von Ruiz Zafòn nimmt die Geschichte schnell an Fahrt auf, verblüfft und birgt überraschende Wendungen. Ein rasanter Schreibstil gepaart mit der Kunst tragische und zugleich auch magische Geschichten aufs Papier zu bringen ziehen den Leser in den Bann. Die Abenteuer der Chowbar Society und dem Mädchen Sheere erinnern an die grossen Romane meiner Kindheit, gespickt mit etwas mehr Spannung und unheimlicher Atmosphäre.
Ein schauriger Garten mit skurrilen Figuren, Uhren dir rückwärtslaufen, ein verhexter Kater, ein Fluch über dem idyllischen Ort am Meer. Die Kulisse ist schauerhaft und die düstere Stimmung und Spannung spürt man im ganzen Roman, der von Max und seiner Familie handelt, welche in das verschlafene Nest zieht. Happy End und Idylle am Schluss? Fehlanzeige.
Der Auftakt der vier Romane um den Friedhof der vergessenen Bücher in Barcelona ist absolut lesenswert. Wie auch alle anderen Bücher des Autors. Die Geschichte rund um Daniel Sempre und die Abenteuer, die er in seinem Leben rund um Bücher bestreiten darf, sind neben der sehr pointierten Schreibweise und den messerscharfen Dialogen, herrlich kurzweilig. Man kann es fast nicht mehr weglegen.
Wie weit geht der Mensch, um seine Liebsten zu schützen? Wann verletzt oder verrät er seine Mitmenschen? Wird er dadurch zum Monster? Auf erschreckende Weise und mit einer feinfühligen Präzession geht Takis Würger in seinem Roman den Fragestellungen auf den Grund. Dabei fängt er die feinen und unglaublich traurigen Nuancen der Verzweiflung der Menschen während des 2. Weltkrieges auf und spickt sie mit Textstellen aus realen Gerichtsakten. Ein Buch das einem zum Weinen bringt.
Christa Wolf hat einen modernen Klassiker, den man Lesen muss, geschaffen. Ihr Sprachtalent und die wundervollen Dialoge überzeugen auf allen Seiten mit einem hoch aktuellen Thema. Für mich eines der schönsten Bucher über Verzweiflung, Einsamkeit, Traurigkeit und der Berührung die wir im Leben brauchen.
Auch nach dem ich das Buch beendet habe, bin ich mir immer noch nicht sicher was ich davon halten soll. Die Geschichte fand ich faszinieren. Die Frage wie weit geht ein Mensch um seine Ziele, Träume und auch seine Illusion zu realisieren, hat mich begeistert. Jedoch bei Lesen ging ich immer wieder zwischen den Zeilen verloren und fand teilweise nur schwer den Zugang zum Buch. Andere Stellen dagegen habe mich mitgerissen und ich konnte es nicht mehr weglegen. Daher meine Empfehlung: lesen und sich selbst ein Bild davon machen.
Wie fatal und herzzerreissend muss es sein, wenn eine Familie auseinandergerissen wird? Wenn den Eltern die Kinder aus Geldgier weggenommen werden, damit sie in ein vermeintlich besseres Zuhause kommen? Libellen Schwestern erzählt die Geschichte von Schwestern, welche dieses Schicksal durch gemacht haben. Die Kinder verschlägt es in verschieden Richtungen, auf einen Lebensweg, der mal besser mal schlechter endet. Die Autorin erzählt die Geschichte einfühlsam, subtil ohne zu beschuldigen und deckt dennoch ein trauriges Kapitel in der Weltgeschichte auf.
Liebe, Betrug, Neid und grosse Gefühle im wilden New York der 1920 Jahre? Leider nicht. Das -Buch zeichnet sich durch einen vorhersehbaren und seichten Plot aus, welchem die Raffinesse fehlt. Ebenfalls vermisse ich die feinen Prise Ironie oder den Sarkasmus die solche Bücher teilweise zu einem kleinen Geheimtipp zu machen.
Rasant, unerwartet, raffiniert und packend ist Shalom Berlin. Es erschüttert, rüttelt wach und lässt einem das Buch innert Stunden verschlingen. Auf jeden Fall ging es mir so. Die Figuren bestechen durch ihren Charakter und die verworrenen Verbindungen zueinander. Ein spannender Thriller, wo auch die leisen Zwischentöne nicht zu kurz kommen.