S
Sahu

  • Beitritt 27. Jan 2024
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  • Wie @sweetwhite hatte ich am Anfang Mühe in die Geschichte zu finden. Was sind Ort, was Namen von den Häusern und was die wichtigsten Protagonisten? Wohin will die Geschichte uns bringen? Am Anfang war ich nicht mal sicher ob Willie und Somerset Maugham die gleiche Person sind…Zu Beginn habe ich etwas über Somerset Maugham nachgelesen, mich dann aber auch entschieden erst nach dem Buch noch weiter zu recherchieren über Tongmenghui und Sun Yat-sen.

    Mittlerweilen bin ich im Buch angekommen und sehr gespannt, wie es weitergeht. Wie wird Willie seine finanziellen Nöte überwinden? Wird er Gerald deswegen verlieren? Wie entwickelt sich seine Beziehung zu Lesley durch das gemeinsamen Interesse an Sun Yat-sen weiter? Wie und warum ist Lesley dann doch noch nach Südafrika ausgewandert?

    Was denkt ihr weshalb der Autor bei Lesly in der Ich-Form geschrieben hat und in den Kapitel von Willie in der Drittenperson über ihn schreibt - wobei dies mit der vielen direkten Rede auch immer wieder etwas in den Hintergrund fällt. Bin gespannt über eure Gedanken dazu.

    • Das Buch ist bei mir ebenfalls angekommen. Mir gefällt das Cover. Es löst bei mir Erinnerungen an schöne Sommertage im fernen Osten aus. Schöne Ostern euch allen und einen guten Start in die Lektüre.

    • Schloss aus Glas von Jeanette Walls - würde mich sehr interessieren 😃

    • Das berühmte Zitat von Hermann Hesse – „In jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“ – passt wunderbar auf die Geschichte von Leonard und Paul. Die Handlung entfaltet sich langsam, in leisen Tönen, und es braucht eine Weile, bis man sich ganz auf die beiden Hauptfiguren einlassen kann. Doch sobald das gelingt, entfaltet das Buch seinen besonderen Zauber.

      Ronan Hession schenkt uns Charaktere, die oft als Aussenseiter oder Langweiler gelten, und gibt ihnen die Möglichkeit, in dieser Geschichte in ihrer ganz eigenen Weise zu wirken. Mit viel Charme und feinem Humor bringt er uns Leonard und Paul immer näher. Wir begleiten sie dabei, wie sie sich vorsichtig aus ihrer Komfortzone wagen und Schritt für Schritt ihre Welt erweitern.

      Dieses Buch ist eine wunderbare Empfehlung für alle, die sanfte, einfühlsame Geschichten lieben. Am Ende konnte ich es kaum noch aus der Hand legen.

    • Der Schreibstil von Mariann Bühler macht dieses Buch besonders. Es dauerte etwas, bis ich mich an die vielen Kommas, Nebensätze und unvollständigen Sätze gewöhnt hatte, die den Lesefluss verlangsamen, aber viel Raum für Interpretationen bieten. Vieles bleibt unausgesprochen und bietet Raum für Interpretationen. Hin und wieder blätterte ich zurück, um sicherzugehen, ob etwas wirklich so geschrieben war, wie ich es verstanden hatte – oder ob es nur meine eigene Deutung war.

      Das Buch wirkt zeitlos: Ohne gelegentliche Erwähnungen moderner Elemente wie Handys könnte die Geschichte ebenso gut vor 50 Jahren spielen.

      Die Beschreibungen der Landschaft sind ein weiteres Stilmittel. Sie spiegeln nicht nur die Atmosphäre des Tals wider, sondern erzählen auf subtile Weise die Geschichte seiner Bewohner. Wie in der Tektonik geschehen auch die Entwicklungen in den Erzählsträngen sehr langsam. Jeder der drei Stränge hat dabei eine eigene Sprache und zeitliche Struktur, was das Buch stilistisch abwechslungsreich macht.

      Für Liebhaber der Sprache als Stilmittel ist dieses Buch eine klare Empfehlung. Wer eher nach einer packenden Handlung sucht, wird hier womöglich weniger fündig.

    • Danke euch allen für das Teilen eure Eindrücke aus dem Interview mit Mariann Bühler. Die Du-Figur bleibt damit mysteriös 😉

    • Das Buch lässt mich zurück mit vielen Fragen - wer ist die Ich-Person? Wie ist ihr Bezug zum Dorf, was war die Rolle ihres Grossvaters im Dorf? Was möchte uns die Autorin mit diesem Erzählstrang mitteilen? Insbesondere mit dem Schluss? Ich kann leider nicht dabei sein am 14.11. falls jemand von euch im Nachgang hier die wichtigsten Inputs zusammenfasst, würde mich das sehr freuen. 🤗

      Der für mich in sich geschlossenste Erzählstrang ist Elisabeth. Es hat einige unerwartet Drehungen, wie die Beziehung zu Marlies und eine schöne Entwicklung der Protagonistin, die ihr eigenes Leben als Bäckerin (wieder) findet. Ich fand diese Kapitel auch sehr schön sprachlich ausgearbeitet.

      Die Geschichte von Alois liegt irgendwo dazwischen, sie hat für mich zu wenig Tiefe, gibt zu wenig Einblicke in seine Gefühlswelt. Weshalb hat es mit Ruth oder Camenzind nicht geklappt? Warum will er jetzt plötzlich los und den Hof hinter sich lassen? Was war der finale Auslöser?

      Mein Fazit des Buches bleibt gemischt. So richtig reingekommen bin ich nicht, obwohl es Stellen gab, die mir richtig gut gefallen haben.

      Dem Buch mehr Tiefe haben eure Wahrnehmung und Interpretationen geben. Danke für diese spannenden Einblicke, wie ihr das Buch erlebt hat. So wurde für mich das Buch definitiv gehaltvoller.

      • Ich bin etwas ambivalent im zweiten Teil. Mir gefällt gut, dass mit wenig Worten vielen angedeutet und zwischen den Zeilen erzählt wird. Manchmal musste ich nochmals zurückblättern und nachlesen, wie es wirklich beschrieben war - bspw die Schwangerschaft von Elisabeth. Elisabeth kommt im zweiten Teil weniger vor als die anderen beiden. Was wohl der Grund sein könnte?

        Ich bin gespannt, was passiert ist zwischen Alois und Ruth. Zur namenlosen Person habe ich den Zugang noch nicht so gefunden auch helfen mir die Parallelen zur Bergwelt nicht so richtig weiteren. Weder bei der Ich-Person, noch zwischen dem Kapiteln. Wie interpretiert ihr diese? Was könnte die Autorin damit aussagen wollen?

        • Fabzy spannender Gedanke mit der Autorin als die dritte, namenlose Person.

        • Brillenschlange das ist mir zu Beginn gar nicht aufgefallen. Ja, vermutlich ist die Ruth die Verbindung zwischen den 3 Protagonisten. Zumindest Alois und Elisabeth wohnen im gleichen Dorf.

        • Das Buch hat eine eigene Dynamik und Sprache. Ich hab ein wenig gebraucht, mich an die vielen Kommas und Nebensätze zu gewöhnen. Wie auch die teilweise unvollständigen Sätze.

          Mir gefällt den Aufbau de Buchs. Mit den kurzen Sätzen über die Landschaft und die Besonderheit des Tal und dann jeweils ein Kapitel über die drei Protagonisten. Das Buch ist irgendwie zeitlos, und würde nicht ab und zu das Handy erwähnt, könnte es sich auch vor 50 Jahren abgespielt haben.

          Die drei Perspektiven sind für mich sehr unterschiedlich. Obwohl ich es sprachlich für mich noch nicht so festmachen kann. Was ist euch aufgefallen?

          Neugierig bin ich auf die Geschichte der namenlosen jungen Frau. Wie gehört sie in das kleine Dorf rein? Aber auch die anderen beiden sind spannend. Wohin wird Aloise gehen? Was ist zwischen Elisabeth und ihrer Tochter passiert?

          Der Titel lässt vermuten, dass einiges passiert sein muss oder nicht passieren wird, was das Leben der Protagonisten verändern wird.

          • CommunityAdmin mein Buch ist heute eingetroffen. Freue mich auf die gemeinsame Lektüre 🙂

          • ANNE-KAB wenn dir die Beschreibung und Entwicklung der Beziehungen gefallen hat, wäre mein Tipp “Alte Sorten”. Wenn du eine Geschichte mit einer starken Frau lesen möchtest “ein Lied über der Stadt”. Für eine etwas leichtere Geschichte empfehle ich dir “Ehrlich & Söhne”. Mein Einstiegsbuch war “letzter Sommer”, eine berührende Geschichte über Freundschaft und erwachsen werden.

            Mein nächstes Buch liegt schon bereit “der Duft von Schokolade” - wer kennt das von euch?

          • Ewald Arenz nimmt uns in diesem Buch mit auf’s Land. Einen Ort der etwas aus der Zeit fällt, bei dem die Beatles und Miniröcke noch nicht angekommen ist und Landwirt zu sein noch ein Knochenjob ist. In seinem eigenen Schreibstil schafft er es auch in diesem Buch, dass das Lesen für mich ein bisschen wie das Schauen eines Films. Ich bin mitten in der Geschichte, fühle mit den Figuren mit und nehme die Jahreszeiten wie das Dorf mit allen Sinnen wahr.

            Arenz ist für mich ein Meister der Beziehungen. Sachte und über viel Zeit kommen sich die Protagonisten näher, lernen sich kennen und vertiefen ihre Beziehung, so dass sie am Ende über sich selbst hinauswachsen können. Zwei Leben ist ein gut gewählter Titel, der am Ende der Geschichte für mich nochmals eine andere Bedeutung bekommt.

            Damit schafft er es, mich immer wieder tief zu berühren und uns am Ende des Buches hoffnungsvoll in die Zukunft zu blicken.

          • Für mich war auch die Entwicklung der Beziehung zwischen Roberta und ihrem Grossvater etwas vom berührensten in der Geschichte.

            Am Ende der Geschichte blickt man zurück auf den Titel und er bekommt für mich nochmals eine andere Facette. Das Leben der beiden Frauen - die eine sehnt sich weg und kann nicht, die andere fühlt sich verpflichtet zu bleiben und schafft es dann doch wegzugehen. Es ist nicht das einzige, was die beiden Frauen verbinden und sie doch unterscheidet in ihrer Art mit Situationen umzugehen zb auch die Schwangerschaft. Arenz lässt am Schluss des Buches die Banden der beiden Frauen sich langsam verknüpfen. Mir der Patenschaft bleiben sie verbunden im Leben, und nicht nur in der Trauer über ihren grössten Verlust. Ein sehr schöner Gedanke.

            Ein anderer Ausgang hätte ich mir nicht gewünscht - ich bin froh, dass Roberta den Hof nicht mit Wolfgang zusammen übernommen hat, das war mal noch meine Befürchtung. Ich bin auch froh, dass der Grossvater noch am Leben ist bei der Rückkehr. Etwas zu heile Welt ist für mich die Entscheidung von Hermann seine Frau und das uneheliche Kinde in seiner Familie wieder aufzunehmen.

            Die Bücher von Ewald Arenz berühren mich immer wieder sehr tief, auch dieses hier. Die Schicksalsschläge welche die Protagonisten erleiden müssen, die Grenzen und Zwänge der Gesellschaft, die feinen Verbindungen und Beziehungen, die Sehnsüchte… Ich bin ganz froh, dass uns Ewald Arenz am Schluss wieder hoffnungsvoller in die Zukunft blicken lässt.

            Danke für diese gemeinsame Leserunde

            Nachtrag: Ein Gedanke der mir erst jetzt durch den Kopf geht. Auch der Grossvater hat zwei Leben. Jenes im Dorf und das andere mit Elly. Und wenn man dem Gedanke noch etwas nachgeht, dann sind da auch noch andere mit zwei Leben…

          • Danyhany Gute Frage, bin auch gespannt, ob er nochmals vorkommt und wie es noch weitergehen wird.

          • Der Schluss der zweiten Runde ist gut gewählt. Einen besseren Cliff Hanger gibt es wohl nicht. 😅 Ich tippe mal auf Willhelm. Was meinst ihr?

            Ich denke auch nicht, dass Roberta gewusst hat, wie die Frau Pfarrer zum Vornamen heisst. Es ist für mich sowieso unglaublich, wie konservativ das Dorf ist und ich muss mich immer wieder daran erinnern, dass es in den 70er ist - der Zeit der freien Liebe bzw. wie es immer wieder angetönt ist mit den Beatles und den Miniröcken. Die Sequenz mit dem Misthaufen war sehr speziell, auch dass für alle klar war, was dies zu bedeuten hat.

            Bei der Beschreibung der Beziehungen kommt für mich die Stärke von Ewald Arenz Schreibstil am stärksten zum Vorschein. Die feinen Bande zwischen Roberta und ihrem Opa, die gemeinsame Leidenschaft für’s weben. Die noch viel feineren Banden zwischen Roberta und ihrem Vater haben mit auch sehr berührt. Und natürlich die Beziehung zwischen Roberta und Willhelm aber auch zwischen Gertrude und Hermann oder Gertrude und Gregor, die sich alle entwickeln und immer mehr Konturen bekommen.

            Spannend finde ich auch, dass Arenz “eine” Geschichte mit 2 Frauen aus unterschiedlichen Generationen erzählt, bei dem sind nun sogar gleichzeitig mit derselben Herausforderung konfrontiert sehen und beide nur eine Lösung als Option sehen. Eine der beiden Frauen findet den Mut, aus dem vorgegebenen Leben auszubrechen, die andere schlägt die offene Tür zu und entscheidet sich (vorerst) f¨ür das Bleiben im Dorf. Ich bin sehr gespannt, wie sich die verschiedenen Geschichten weiterentwickeln.

          • So nun bin ich auch durch mit dem ersten Teil. Bei mir ist es sicher schon das 4. Buch von Ewald Arenz. Ich habe auch den Eindruck, dass ich seine Bücher langsamer lese. Der Schreibstil hat für mich so viel Aussagekraftm Er lässt vieles offen und beschreibt doch auch sehr genau, und dies ohne zu werten. Das ist mir besonders bei seinem Buch"Alte Sorten" aufgefallen.

            Ich hab bis jetzt nicht den Eindruck gewonnen, dass die Rückkehr ins Dorf sehr belastend für Roberta ist. So viele schöne Momente, wo sie sich auch gebraucht und am Leben fühlt. So ganz anders als in der Scheiderei, wo sie nichts kreatives machen durfte. Viel mehr bedaure ich Gertrude. Ich hoffe sehr, dass sie auf diese Reise gehen und endlich mal etwas von der Welt sehen kann.

            Bei Roberta und Wilhelm geht es mir gleich wie euch. Die Naivität und die Verliebtheit erinnert mich auch an unbeschwerte Jahre in der Jugend. Ich bin gespannt, wie sich das weiter entwickelt und hoffe sehr, dass Wolfgang nicht zu schaden gekommen ist 😬.

          • Das Buch ist bei mir auch eingetroffen. Das Cover ist sehr ansprechend. Freue mich auf das Buch und das gemeinsame Lesen mit euch 😀