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Neumann

  • 12. Dez 2024
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  • 498 Punkte
  • Ich habe bei dieser Lesechallange zwar nicht mitgemacht (bin erst spät aufgrund einer Leserunde auf diese Challenge gestossen), habe mir aber trotzdem überlegt, welches Buch ich aufgeführt hätte. Und zwar ist dies „Dinopark“ von Michael Crichton, das ich in den 90er-Jahren gelesen hatte, bevor die Verfilmung als „Jurassic Park“ ins Kino kam. Das Buch ist viel besser als der Film, viel wissenschaftlicher und detaillierter. Der Film war damals faszinierend, weil die Computertechnik, die solche detaillierten, echt wirkenden Animatinen ermöglichte, recht neu war. Von der Handlung her ist im Film vieles gekürzt.

    Wenn ich mir so überlege, was schon alles gelesen habe, das verfilmt wurde (insbesondere zu Jugendzeiten), kommt einiges zusammen: Jules Verne, Reise um die Erde in 80 Tagen, Reise zum Mittelpunkt der Erde; Orwell, 1984; Lindgren, Pippi Langstrumpf; Waldemar Bonsels, Die Biene Maya; alle Karl May-Bücher; Lederstrumpf, Robinson Crusoe, Moby Dick, Pinocchio, Peter Pan, Der Graf von Monte Christo, Robin Hood, Erich Kästner; Drei Männer im Schnee; Dürrenmatt, Der Richter und sein Henker. Später dann auch Harry Potter. Von Herr der Ringe kenne ich eine gute Hörspielfassung und die Filme - In Buchform noch ausstehend. Und natürlich auch The Hitchhicker‘s Guide to the Galaxy (Per Anhalter durch All) von Douglas Adams (alle fünf Bücher der vierbändigen Trilogie), wobei dort zuerst das Hörspiel im Radio war (vor Buch, TV-Serie und Film).

  • NinaVanessa

    Wie war der 3. Teil für Euch? Hat sich der Spannungsbogen gehalten? Wurden eure Erwartungen erfüllt? Was hättet ihr euch anders gewünscht? War das tatsächlich ein typischer Krimi?

    Zu diesen Fragen: ich fand es leicht und kurzweilig zu lesen. Das Ende war wenig überraschend und aufgrund der Hinweise des Autors nach und nach vorhersehbar, aber ich hätte am Schluss mehr erwartet (v.a. in Bezug auf die Erklärungen von Dora).

    Als eigentlichen Krimi würde ich das Buch nicht bezeichnen. Gefallen hat es mir aber trotzdem. Der lebendige Schreibstil von Rademacher, die detaillierte Beschreibung der 20er-Jahre, gut recherchiert in Bezug auf die damalige Zeit und die frühere Schifffahrt von damals, die von anderen erwähnten gesellschaftskritischen Anspielungen (z.B. der Rosterg-Sohn als brauner Mitläufer), … Ich würde es weiterempfehlen.

    Diese Leserunde hat mir gezeigt, dass es Spass macht, wieder mehr zu lesen und dass es möglich ist, innert weniger Tage über 300 Seiten zu lesen. Bücherfan bin ich immer geblieben, trotzdem ich in den letzten Jahren nicht mehr eine so hohe Lesekadenz hatte. Andere Bücher von Rademacher würden mich reizen (dank der Tipps in den anderen Beiträgen). Zuerst fehlen mir aber noch ein paar Seiten in Elke Heidenreichs „Hier gehts lang“. Heut in der Mittagspause sah ich in der Auslage bei Orell Füssli, dass „Männer in Kamelhaarmänteln“ von Elke Heidenreich verfügbar ist. Und zu Hause habe in das schon lange ungelesene „Freude am Garten“ mit Texten von Hermann Hesse reingeschmökert.

  • Toffee-Fee

    Dass Dora ihren Mann aus dem Versteck beobachtet und es zu keiner Konfrontation kam, finde ich soweit i.O. Ich hätte eine Konfrontation aber spannend gefunden. Weniger, dass sie auf ihn schiessen würde, sondern mehr in Richtung einer Aussprache zu ihren Motiven. Aber die kann man sich vorstellen - Geldgier und knallharte Geschäftsfrau. Dass Jung und Fanny zusammenfanden, nachdem sich Dora als kaltherzig und skupellos erwies, hatte ich gegen Ende gehofft und finde es schön, dass es so kam.

    Lady Westmacott, die Apothekerin, war für mich bald im Verdacht, in die Geschäfte verwickelt zu sein. Weshalb hätte sie sonst beim Leugnen, dass Dora jemals auf dem Schiff war, mitspielen sollen. Heroin konnte man damals als Schmerzmittel in kleinen Mengen in der Apotheke kaufen (Dora besorgte es Mutter Rosterg bei einem Apotheker in Berlin). Wenn sie (Lady Westmacott) dies und weitere Substanzen unter der Ladentheke im grösseren (unerlaubten) Stil an ihre reichen Kunden an der Cote d’Azure verkaufen würde und Dora die Lieferantin wäre, dann gäbe das schöne, unversteuerte Zusatzeinnahmen für die Apothekerin und für Dora als Drogenimporteurin eine sichere Kundin, die ihr den Stoff abnimmt.

    Rainer

  • Xaver

    Ich habe das auch so verstanden. Bei der Beschreibung des Schmuggels geht es ein bisschen unter - man denkt sich, Geld raus, Schmuggelware rein in den leeren Kamin. Aber da es vorher die Hinweise gab, dass das Schiff nach Japan und China weiterfährt, müssen die Rostergs einige Wochen in Maskat bleiben, um ihre Gewürzdeals (und den Drogenkauf) einzufädeln. Wenn das Schiff wieder kommt, dann erst können sie für die Rückfahrt verladen.

    Rainer

  • Für mich war vieles vorhersehbar, je mehr Details zutage traten - aber nichts desto Trotz kurzweilig zu lesen, bis zum Ende. Bei Dora fragte ich mich immer nach dem Motiv der Familie Rosterg, weshalb sie ein Interesse daran haben, sie verschwinden zu lassen. Deshalb kam nach und nach die Frage auf, ob es nicht sein könnte, dass Dora selbst untergetaucht ist? Am Anfang des Buchs, als Jung in den Bauch des Schiffs hinabstieg, um das Verladen der Koffer zu überwachen, fiel mir auf, dass er tief unten im Schiff an einem eingerichteten Raum vorbeikam. Warum sucht er nicht dort nach Dora anstatt oben auf allen Decks?

    Bei Lady Westmacott hatte ich bald einmal den Verdacht, dass sie als Apothekerin bestimmt Drogen verkauft und irgendwie in die Geschäfte der Familie Rosterg verwickelt sein muss. Aber wie, verrate ich natürlich nicht.

    Weiters ist mir aufgefallen, dass die Berliner Illustrirte ohne “ie” geschrieben ist. Kurz gegoogelt: Es gibt einen Wikipedia-Artikel zur Berliner Illustrirten Zeitung - schrieb sich tatsächlich so. ;-)

    Der Ausflug ins Tal der Könige, wo sie Carter trafen, ist zwar nur ein Nebenschauplatz. Aber wie von anderen bereits angemerkt, ist es etwas enttäuschend, dass er kurz angebunden und genervt einfach verschwindet und man nicht etwas mehr über seine Ausgrabungen erfährt.

    Und zu guter Letzt finde ich den Schlägertyp Maxe, der ein Auge auf die Rostergs richtet, irgendwie sympatisch, weil er sowas wie Respekt vor dem Herrn Lichtbildner hat, der es “faustdick hinter den Ohren hat”, wie er die Kamera in den Gerichtsprozess schmuggelte.

  • Jetzt melde ich mich auch zu Wort. In der ersten Woche bin ich wie erwartet nicht weit gekommen, was aber nicht am Buch lag, denn die lebendige Beschreibung der Charaktere und des Lebens auf einem Schiff Ende 20er-Jahre hat mich von Anfang an gefesselt. Aber mit zwei Kindern im aktiven Alter am Strand habe ich gerade einmal 30 Seiten geschafft. Stattdessen habe ich das Buch letzte Woche innerhalb von vier Tagen bis zum Ende gelesen. Ich wollte wissen, wie es ausgeht, und konnte es einfach nicht weglegen. So muss es unserer 10-jährigen Tochter gehen, wenn sie ein 200 Seiten Buch in 1-2 Tagen liest.

    In Teil 1 fragte ich mich bald einmal, dass es Dora sein muss, die verschwindet. Aber wann? Als der Tag kam, wo sie sich erst am Nachmittag wieder treffen wollten, war für mich klar, dass sie jetzt verschwindet. Und so war es auch. In Teil zwei fragte mich mich immer wieder nach dem Warum. Warum wollte sie ihre Familie verschwinden lassen? Oder ist sie etwa selbst untergetaucht? Das wird dann in Teil 3 beantwortet.

    Rainer

  • NinaVanessa

    Hallo Nina

    Babylon Berlin habe ich nur reingezappt, aber nicht näher angeschaut. Hingegen bin ich Fan der australischen TV-Serie “Miss Fischers mysteriöse Mordfälle”, die neulich auf ARD One lief. Die handelt Ende der 20er-Jahre. Als Ableger davon gibt jetzt “Miss Fischers neue mysteriöse Mordfälle”, wo die Nichte von Miss Fischer in deren Fussstapfen tritt. Das handelt in den 60er-Jahren.

    Das Buch ist heute angekommen - rechtzeitig auf die Ferien hin. :-)

    Rainer

    • CommunityAdmin

      Cool, dass ich ausgewählt wurde und dabei bin. Ich kannte den Autor noch nicht, aber die Beschreibung des Buchs hat mich angesprochen, da ich die 20er-Jahre faszinierend finde. Dazu der geschlossene Ort auf dem Kreuzfahrtschiff, wo niemand entfliehen kann. Erinnert mich an die Begebenheiten in den Krimis von Agatha Christie (alter Landsitz, von der Umwelt abgeschnitten; Flusskreuzfahrtsschiff in Tod auf dem Nil mit Hercule Poirot u.ä.). Ich war zwar noch nie auf einer Kreuzfahrt, finde Schiffe und Kreuzfahrten trotzdem spannend. Rainer