Eigentlich haben mich sowohl das Cover wie auch der Klappentext sehr angesprochen. Am Schluss war ich jedoch enttäuscht. Mit der sehr direkten und teilweise auch rauen Sprache konnte ich mich zwar anfreunden, jedoch bewirkt wohl gerade auch diese distanzierte Erzählweise, dass man sich schwer in die Hauptpersonen hineinversetzen kann. Besonders die Hauptprotagonistin Wanda erschien mir sehr unreflektiert und unverantwortlich ihrer Tochter gegenüber. Selbstverständlich darf sie von einer grossen Karriere als Schauspielerin träumen, jedoch sollte man Realitäten wie z.B. finanzielle Sorgen nicht einfach ignorieren, insbesondere, wenn man ein kleines Kind hat.
Von Wandas Innenleben erfährt man wenig bis nichts. Falls es in diesem Buch darum gehen sollte, seine Träume nicht allzu schnell aufzugeben, dann ist es für meinen Geschmack zu wenig gelungen. Alles bleibt sehr oberflächlich, auch grosse gesellschaftliche Themen, worüber man sich durchaus Gedanken machen könnte, werden nur angeschnitten.